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1 Eigenschaft, die du brauchst, um ein erfolgreicher Investor zu sein

Reichtum und Geldregen
Foto: Getty Images

Viele, die mit dem Investieren nichts zu tun haben, stellen sich die Analyse von Aktien wahrscheinlich so vor: Irgendwo in einem Keller, in den seit Jahren kein Licht mehr gefallen ist, sitzt ein Typ, der den ganzen Tag Zahlenkolonnen in Excel hin und her schiebt, Dutzende Jahresberichte von vorn bis hinten durchliest und seine Performance stündlich überwacht.

So kann man es natürlich machen … aber ist das sinnvoll (und macht es Spaß)? Ich glaube nicht!

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Kennzahlen alleine reichen nicht

Ich bin davon überzeugt, dass du noch so gut im Analysieren von Kennzahlen sein kannst – ein hervorragender Anleger wirst du dadurch nicht werden.

Im Gegenteil, wenn du dich zu sehr auf Kennzahlen fokussierst, dann könnten dir einige hervorragende Investitionsgelegenheiten entgehen. Im Gegenzug könntest du in die eine oder andere „Value Trap” geraten: eine Aktie, die anhand ihres aktuellen Zahlenwerks eigentlich sehr günstig aussieht, aber in Zukunft anstelle eines tollen Kursanstiegs vor sich hin dümpelt oder sogar abschmiert.

Um solche Value Traps zu vermeiden und stattdessen versteckte hervorragende Investmentchancen zu finden, ist eine Eigenschaft nötig, die auf den ersten Blick nichts mit Investieren zu tun hat: Fantasie.

Lass mich das anhand eines Beispiels darstellen.

Beispiel Amazon-Investment

Du hast vielleicht schon einmal gehört, dass die Amazon (WKN: 906866)-Aktie in der Vergangenheit wahrhaft sensationelle Renditen abgeliefert hat: In den letzten 20 Jahren hat sich die Aktie – in Dollar gerechnet – ver-31-facht (Stand: 24. Mai 2019). Schade, dass man damals nicht eingestiegen ist …

Aber was hätte es gebraucht, um vor 20 Jahren wirklich voller Überzeugung in die Amazon-Aktie zu investieren? Es bedurfte einer Menge Fantasie, um sich vorzustellen, dass man irgendwann einmal alles von Einrichtungsgegenständen über Kleidung bis hin zu Elektronik online kaufen würde.

Noch mehr Fantasie benötigte man, um sich vorzustellen, welche Märkte Amazon noch alles erschließen und dann anführen würde – Cloud-Services und intelligente Lautsprecher beispielsweise. Märkte wohlgemerkt, die damals noch gar nicht existierten!

Demgegenüber verleiteten die Kennzahlen damals – hier habe ich den Jahresabschluss von 1998 herangezogen – nicht so sehr zum Einstieg:

Eine operative Marge von -18 %? Eine Eigenkapitalquote von 21 %? Ein negativer freier Cashflow? Alles viel zu unsicher!

Und das Ganze zu einem Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von 46?! Da musste man doch bescheuert sein! (Die Amazon-Aktie wurde 1999 tatsächlich von Wall-Street-Analysten zur überbewertetsten Aktie überhaupt gewählt.)

Und weiter?

Ein Anleger, der sich damals nicht so sehr auf Kennzahlen, sondern mehr auf die mögliche zukünftige Unternehmensentwicklung konzentriert hätte, hätte dagegen mehr Kaufargumente bei Amazon gefunden.

Das erklärte Ziel Amazons war es damals schon, zur bevorzugten E-Commerce-Plattform für Leute auf der ganzen Welt zu werden. Und das Unternehmen schien auf einem guten Weg zu sein.

So war Amazon damals schon der führende Anbieter von Büchern, Musik, Filmen und Computerspielen im rasant wachsenden E-Commerce-Markt, der sich jedes Jahr nahezu verdoppelte. Amazon verkaufte online schon über 4,7 Mio. Titel, verfügte über eine starke Innovationskraft und fokussierte sich voll und ganz darauf, das Onlineshopping möglichst einfach und attraktiv zu machen.

Das Problem mit den Kennzahlen

Dieses Beispiel zeigt auf, dass die Kennzahlenanalyse ein entscheidendes Problem hat: Sie fokussiert sich auf die Vergangenheit und nicht auf die Zukunft. Dabei ist es doch die zukünftige Entwicklung eines Unternehmens, die den Aktienkurs beeinflusst! Und um die abzusehen, braucht es eben Vorstellungskraft, logisches Denken und Fantasie.

Versteh mich nicht falsch: Einen Blick auf die Kennzahlen zu werfen ist extrem wichtig, um sich ein Bild von den Finanzen des Unternehmens zu machen und die Bewertung am Markt zu beurteilen. Aber sie sollte eben nur ein kleiner Teil einer Aktienanalyse sein.

Wenn dir also das nächste Mal jemand einreden will, dass diese eine Aktie mit den hervorragenden Wachstumschancen, die du besitzt, überbewertet und zu riskant ist – dann erinnere dich daran, dass dir dieser Jemand wahrscheinlich auch 1999 von Amazon abgeraten hätte. Vermutlich, weil ihm die Fantasie fehlt.

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Christoph Gössel besitzt Aktien von Amazon. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon.



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