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Was ich von Niki Lauda übers Investieren gelernt habe

Foto: Getty Images

Es gibt Persönlichkeiten, die mich zutiefst beeindrucken – weil sie wirklich unglaubliche Dinge in ihrem Leben geleistet haben. Für mich war Niki Lauda solch eine Persönlichkeit.

In vielen Dingen ist er sogar ein Vorbild für mich – ich denke hier vor allem an seine unglaubliche Willensstärke und die Kompromisslosigkeit, mit der er seinen Leidenschaften Rennsport und Fliegerei nachgegangen ist.

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Für seine Investitionen war Lauda zwar nicht unbedingt bekannt – trotzdem glaube ich, dass jeder Anleger ein paar wichtige Dinge von Niki Lauda diesbezüglich lernen kann – vielleicht helfen sie dir ja sogar dabei, großartige Aktien zu finden.

Learning 1: Der Markt ist nicht alles

Viele Investoren suchen ihre Anlagen vor allem in Märkten, denen ein spektakuläres Wachstum zugetraut wird – beispielsweise sind die Aurora Cannabis (WKN:A12GS7)-Aktie, die Tesla (WKN:A1CX3T)-Aktie und die Wirecard (WKN:747206)-Aktie äußerst beliebt. Und selbstverständlich ist daran auch nichts verkehrt – auch ich investiere in den einen oder anderen Wachstumsmarkt.

Doch Niki Lauda hat gezeigt, dass man auch in extrem schwierigen Märkten bestehen kann. Das begann bereits mit seinem Entschluss, Rennfahrer zu werden.

Wenn man sich die Formel 1 als Markt vorstellt, dann ist dieser sehr limitiert: Je nach Saison gibt es um die 20 Cockpits, mal ein paar mehr, mal ein paar weniger. Stellen wir uns nun vor, ein junger Österreicher hat das Ziel – praktisch aus dem Nichts – in diesen limitierten Markt einzusteigen, dann würde wohl jeder rational denkende Menschen ungefähr Folgendes dazu sagen:

Vergiss es – das ist doch praktisch unmöglich! Such dir doch irgendeinen anderen Bereich aus – beispielsweise Softwareprogrammierer oder Arzt – hier gibt es Wachstum, da hast du viel bessere Chancen!

Lauda entschied sich für den extrem schwierigen Markt Formel 1, wurde dreimal Weltmeister und mehrfacher Millionär. Dinge, die er in den vermeintlichen Wachstumssegmenten in dieser Form sicher nicht erreicht hätte.

Auch als Unternehmen hat er sich definitiv nicht die einfachste Branche ausgesucht – er gründete drei Fluggesellschaften innerhalb der letzten vier Jahrzehnte. Nicht viele Airlines schafften es, in dieser Zeit zu bestehen. Pleiten und Insolvenzen gehörten – und gehören noch immer – zur Tagesordnung.

Niki Lauda gelang das Kunststück, in diesem Haifischbecken zu überleben – und zwar gleich dreimal. Zwar verkaufte er letztendlich sowohl Lauda Air, Nikki als auch Laudamotion – doch immer sprang ein Profit für ihn heraus. Wie für seine Formel-1-Laufbahn gilt also: Er hat sich nicht den einfachsten Markt ausgesucht – trotzdem war er stets extrem erfolgreich in dem, was er getan hat.

An der Börse gilt das Gleiche: Großartige Gelegenheiten lassen sich auch in Märkten finden, die nur langsam – manchmal sogar gar nicht – wachsen. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Tabakindustrie – trotz rückläufigen Tabakkonsums hat sich beispielsweise die Philip-Morris-Aktie in den letzten zehn Jahren verdoppelt – Dividenden unberücksichtigt.

Learning 2: Leidenschaft als Wettbewerbsvorteil

Doch wie hat Lauda das gemacht – beziehungsweise was hat ihn von anderen Rennfahrern oder Airline-Bossen unterschieden? Ich glaube, Laudas Erfolgsgeheimnis war vor allem seine Leidenschaft! Er machte nur, was ihm wirklich Spaß machte – und genau deshalb war er immer mit 100 % Einsatz bei der Sache. Vielleicht sogar mit 110 % – für mich machte genau das den Unterschied aus.

Bei seinem Einstieg in die Formel 1 wurde ihm nichts geschenkt – ganz im Gegenteil! Zwar kam er aus einer wohlhabenden Familie, doch die hatte wenig für Motorsport übrig und unterstützte ihn daher nicht. Das Gegenteil war der Fall, sein Onkel ließ sogar – er war sehr einflussreich – ein eigentlich schon beschlossenes Bankdarlehen für Lauda platzen.

Lauda musste ein neues Darlehen auftreiben, um sich einen Platz in der Formel 1 kaufen zu können – und hat das schließlich auch geschafft. Damit gab es für ihn nur noch zwei Möglichkeiten: Entweder er würde sich in der Formel 1 durchsetzen oder er stünde – total überschuldet – vor dem Nichts.

Wer solch ein Risiko eingeht, der handelt nicht rational – solche Menschen sind von Leidenschaft getrieben. Und oft ist genau das ihr Erfolgsgeheimnis – sie sind besessen von einer Sache, sie geben niemals auf und sie wollen immer besser werden. Wenn es darum geht, die letzten paar Prozent herauszuholen, ist das für mich der entscheidende Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg.

Auch die Fliegerei machte er nicht des Geldes wegen – es war neben dem Rennsport seine zweite große Leidenschaft. Lauda machte bereits während seiner Formel-1-Laufbahn die Ausbildung zum Piloten und gründete dann seine erste Airline, die Lauda Air. Hier war er dann auch selbst als Pilot tätig – alleine das zeigt schon, dass seine Fluggesellschaft für ihn mehr war als nur ein Business.

Auch bei seinen Airlines glaube ich daher, dass ihn seine Leidenschaft die Dinge einfach besser machen ließ, als das bei anderen Fluggesellschaften der Fall war – die dann eben nicht erfolgreich waren. Im nächsten Punkte zeige ich dir genauer, was ich damit im Detail meine.

Schaut man sich ein paar der erfolgreichsten Unternehmen unserer Zeit an, wird klar, dass leidenschaftliche CEOs immer wieder Außergewöhnliches erreicht haben. An dieser Stelle seien Steve Jobs und Apple (WKN:865985), Erich Sixt und sein gleichnamiges Unternehmen oder Jensen Huang und Nvidia erwähnt.

Learning 3: Kundenfokussierung

Lauda sah seine Airlines nie als reines Beförderungsmittel von A nach B an – er wollte, dass sich seine Passagiere an Bord wohlfühlen. Diesbezüglich war er ein absoluter Perfektionist – beispielsweise berichtete er in einem Interview, dass er auf seinen Flügen die Toiletten putze, wenn ihm aufgefallen sei, dass diese schmutzig waren.

Außerdem war ihm das Catering extrem wichtig – weshalb er seinen Freund Attila Dogudan und dessen Unternehmen Do & Co mit dem Catering für seine Airlines beauftragte. Dieser war – und ist – bekannt für Flugspeisen allerhöchster Qualität. Außerdem ist Dogudan ein ähnlicher Perfektionist, wie Lauda selbst einer war, mehr zu ihm und Do & Co findest du hier.

Diese Kundenfokussierung findet man bei vielen Unternehmen, das bekannteste Beispiel hierfür dürfte wohl Amazon (WKN:906866) sein. Jeff Bezos setzte bereits von Beginn an auf dieses Erfolgskonzept – mehr dazu findest du hier.

Mein Fazit zu diesen 3 Learnings

Viele Investoren sehen in Aktien steigende und fallende Linien, Kennzahlen oder Wertpapierkennnummern. Ich sehe das völlig anders – für mich sind Aktien die Beteiligung an realen Unternehmen. Der Wert einer Aktie steigt, wenn das Unternehmen hinter der Aktie erfolgreich ist – so einfach ist das für mich.

Erfolg verkörperte in meinen Augen kaum jemand so eindrucksvoll wie Niki Lauda das getan hat. Deshalb glaube ich, dass die drei vorgestellten Learnings in diesem Artikel extrem hilfreich dabei sind, aussichtsreiche, langfristige Investments aufzuspüren!

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Thomas Brantl besitzt Aktien von Amazon, Apple, Do & Co, Sixt, Nvidia und Wirecard. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon, Apple, NVIDIA und Tesla. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Long Januar 2020 $150 Calls auf Apple und Short Januar 2020 $155 Calls auf Apple.



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