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Vergiss Nordex! Hier sind 2 aufstrebende Windkraftaktien, von denen du noch nie gehört hast

Wind turbine assembly
Foto: Senvion

Wenn wir uns nach Investitionsmöglichkeiten rund um die Windkraft umschauen, dann stoßen wir meist zuerst auf Nordex (WKN:A0D655), Vestas (WKN:913769) und Co. Vielleicht interessieren wir uns auch für nachgelagerte Projektentwickler und Windfarmbetreiber. Richtig gute Chancen sollte es aber eigentlich genauso im Bereich der Turbinenzulieferer geben. Zwei davon kennen fast nur Branchen-Insider: Gurit Holding (WKN:870988) und TPI Composites (WKN:A2AMFQ) – und deren Aktien sind einen zweiten Blick für Anleger wert.

Darum stehen Zulieferer nicht im Mittelpunkt

In der Computerindustrie konzentriert sich das Anlegerinteresse mehr auf die Lieferanten von Hardware-Komponenten als auf die PC-Hersteller (OEMs). Mit Grafikprozessoren, Speicherchips und Festplatten wird das große Geschäft gemacht. Die Windkraftbranche kennt hingegen keine vergleichbaren Zuliefererchampions. Ein Grund dafür ist sicherlich, dass die Industrie noch relativ klein ist und die Stückzahlen eher in Hunderten denn in Millionen angegeben werden.

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Deshalb sind die meisten Zulieferer auch noch in anderen Märkten aktiv, wie etwa der Bahn-, Schifffahrts- oder Bergwerkstechnik. Aus stärker spezialisierten Herstellern von Kernkomponenten wie Rotoren und Getrieben sind wiederum häufig Tochtergesellschaften von OEMs wie Vestas oder Technologiekonzernen wie ZF geworden. Das Angebot an aussichtsreichen börsennotierten Zulieferern, die sich primär auf die Windkraftbranche konzentrieren, ist daher ziemlich überschaubar.

Zu berücksichtigen ist auch, dass in der Vergangenheit diverse Unternehmen aus diesem Bereich Schiffbruch erlitten haben. Ich denke dabei etwa an die Pleiten des zwischenzeitlich boomenden Windturmbauers SIAG oder des Rotorherstellers Carbon Rotec sowie die chronische Ertragsschwäche der meisten Getriebehersteller. Solche Dinge sollten wir im Hinterkopf haben, bevor wir uns in ein Investment stürzen.

Die Frage ist also, ob Gurit und TPI Composites etwa zu bieten haben, das deren Erfolgsaussichten verbessert. Lass uns also untersuchen, was die beiden genau treiben.

Das bringt Gurit

Gurit ist in der Wattwil in der Schweiz zu Hause und wird in der Industrie für ihre Materialkompetenz geschätzt, insbesondere wenn es um Leichtbau und Verbundmaterialien geht. Über 500 Mio. Schweizer Franken Umsatz will das Management in diesem Jahr erreichen. Zu den Anwendungsbereichen gehören Windenergie, Luft- & Raumfahrt, Straßen- und Schienenfahrzeuge, Yachten und Industrieanwendungen.

Dafür liefert Gurit ganz unterschiedliche Materialkombinationen zur eleganten Lösung von ganz bestimmten Anforderungen, egal ob faserverstärkt, flüssig, klebend oder geschäumt. Dazu gibt es entsprechende Ingenieursdienstleistungen, sodass Gurit mehr als ein bloßer Lieferant von Standardprodukten ist, sondern vielmehr ein Entwicklungspartner für ihre Kunden.

Diese Kompetenzen sollen zukünftig vor allem auf die Windkraftbranche ausgerichtet werden. Im Januar wurde ein Werk für PVC-Schäume in China verkauft und die Geschäftsbereiche für Mineralguss und Automobilkomponenten sollen ebenfalls aufgegeben werden. Nach dem Abschluss der strategischen Umbaumaßnahmen wird Wind rund 68 % der Umsätze ausmachen, während auf Nischen wie Luftfahrt, Yachten und ausgewählte Industrieanwendungen der Rest entfällt.

Gurit ist sowohl Marktführer bei Rotorblattmaterialien als auch beim Formenbau. Ende 2018 wurde das Geschäft durch die Übernahme der dänischen JSB Group weiter gestärkt. Die Nachfrage ist in den letzten Monaten stark angezogen, sodass das Management damit rechnet, dass branchenweit die Kapazitätsgrenzen im Laufe des Jahres erreicht werden. Das würde nicht nur für gute Umsätze, sondern auch für steigende Margen sprechen.

Das bringt TPI Composites

Davon dürfte auch TPI Composites profitieren, eines der wenigen starken US-amerikanischen Unternehmen der Branche und ein Kunde von Gurit. TPI stellt nämlich Rotorblätter her und ist der einzige unabhängige Anbieter mit globaler Aufstellung. Gerade vor Kurzem wurde in Dänemark ein weiterer Standort eröffnet, um die Ingenieursbasis weiter zu steigern. Mehr als jedes zweite Rotorblatt außerhalb Chinas, dessen Fertigung ausgelagert wurde, stammt von TPI.

Dadurch, dass TPI Partnerschaften mit Turbinenherstellern (OEMs) eingeht, gelingt es, die Investitionskosten zu teilen und die Planungssicherheit zu steigern. Bereits die bestehenden Verträge sichern ein Umsatzvolumen von über 6 Mrd. US-Dollar bis 2023 ab und die Vertriebspipeline ist gut gefüllt, um diese Summe noch erheblich aufzustocken. Die großen fünf westlichen OEMs arbeiten alle mit dem Zulieferer zusammen.

Zukünftig will der Rotorblatthersteller auch offshore noch stärker mitmischen, wo das größere Wachstum erwartet wird. Zudem sucht das Management aktiv nach neuen Anwendungsbereichen für das Know-how von TPI. Seit einiger Zeit werden zum Beispiel große Leichtbaukomponenten an den Elektrobushersteller Proterra geliefert und auch in der Luftfahrt sieht man gute Expansionschancen.

Attraktive Optionen

Vom Umsatz her ist TPI aktuell mehr als doppelt so groß wie Gurit. Was die Marktkapitalisierung angeht, steht es 768 Mio. US-Dollar zu 427 Mio. Schweizer Franken (1 CHF = 1 USD), sodass das helvetische Unternehmen zunächst etwas teurer wirkt. Allerdings hatten die Amerikaner im letzten Quartal mit der Profitabilität zu kämpfen, während Gurit auf recht solide Gewinne verweisen kann.

Mittel- bis langfristig sollte es beiden dank ihrer aussichtsreichen Position in einem expandierenden Markt gelingen, ihre Ergebnisse erheblich zu verbessern. Wer wie ich davon ausgeht, dass die Windkraft nun auf Jahre hinaus einen Boom erleben wird, der verfügt mit den hier vorgestellten Unternehmen im Hintergrund über gute Alternativen zu den im Rampenlicht stehenden OEMs.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt TPI Composites.



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