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Canopy Growth: Darum hat 1 Analyst die Umsatzerwartungen zurückgeschraubt – was bedeutet das für andere Cannabis-Aktien?

Foto: Getty Images

Als der kanadische Marihuana-Produzent Canopy Growth (WKN:A140QA) im Februar seine Ergebnisse für das dritte Quartal bekannt gab, verzeichnete das Unternehmen das beste Quartal in der Unternehmensgeschichte. Der Umsatz stieg um 256 % – und zwar nicht gegenüber dem Vorjahreszeitraum, sondern gegenüber dem Vorquartal. Canopy erzielte sogar einen erfreulichen Gewinn, obwohl das nur durch einen starken Rückgang des Marktwerts der Senior Convertible Notes im dritten Quartal möglich wurde.

Jetzt könnte man auf die Idee kommen, dass das nächste Quartal für Canopy noch besser werden würde. Das Unternehmen wird davon profitieren, dass über den gesamten Zeitraum der Verkauf von Cannabis in Kanada legalisiert war. Im Quartal davor fehlten zwei Wochen. Zudem führte Canopy auch seine Softgelkapseln Ende des letzten Quartals ein. Die Produkte sind beliebt und man kann höhere Absatzzahlen erwarten.

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Doch nicht so schnell. Denn eine Investmentgesellschaft hat gerade ihre Umsatzschätzungen für Canopy Growth zurückgestuft. Warum? Und was hat das für andere kanadische Cannabis-Aktien zu bedeuten?

Kinderkrankheiten

Scotiabank geht von einem Q4-Umsatz für Canopy Growth von 87 Millionen CAD aus, 26 % unter der vorigen Schätzung. Sollte sich diese neue Prognose als richtig erweisen, würde das bedeuten, dass der Umsatz von Canopy ab dem zweiten Quartal um weniger als 5 % steigen wird.

Für viele Unternehmen wäre ein Umsatzwachstum von fast 5 % gegenüber dem Vorquartal natürlich eher Grund zur Freude. Aber für kanadische Marihuana-Züchter ist das nichts. Denn sicherlich ging fast jeder davon aus, dass der kanadische Markt für legales Cannabis nicht sofort ganz rund laufen würde. Andererseits wurde aber flächendeckend erwartet, dass die Umsätze im Jahr 2019 dramatisch zunehmen würden.

Woher kommt also der Pessimismus? Oliver Rowe und Ben Isaacson von der Scotiabank schrieben den Investoren, dass die kanadische Cannabis-Industrie an „Kinderkrankheiten“ leide. Man holte Zahlen ran, die für Januar 2019 niedrigere Gesamtverkäufe auf dem legalen Cannabis-Markt als im Dezember 2018 aufwiesen.

Große Auswirkungen

Die gekürzte Prognose von Scotiabank galt nur für Canopy Growth, aber die Begründung dürfte die gesamte Branche betreffen. Rowe und Isaacson gehen davon aus, dass der Umsatz von Canopy Growth im Quartal zum 31. März 2019 schwächer werden wird, zum Teil weil unerwartet wenig Cannabis-Läden eröffnet wurden, zum Teil aber auch, weil die Produkte auf dem Markt noch immer nicht die Nachfrage decken und im Bereich medizinisches Cannabis die Nachfrage bestenfalls stagniert.

All diese Faktoren betreffen auch die großen Rivalen von Canopy Growth, darunter Aurora Cannabis (WKN:A12GS7), Aphria (WKN:A12HM0), Cronos Group (WKN:A2DMQY) und Tilray (WKN:A2JQSC). Die dürfte es noch härter treffen als Canopy.

Canopy Growth hatte im letzten Quartal den größten Marktanteil. Das Unternehmen hat in ganz Kanada bessere Vertriebskanäle als die anderen. Nur Aurora spielt in Bezug auf die Produktionskapazität in der gleichen Liga wie Canopy. Wenn also sogar Canopy Growth Probleme hat, dürften die meisten anderen richtig schlimm dran sein.

Man darf auch nicht vergessen, dass Cronos Group und Tilray im Quartal zum 31. Dezember 2018 Ergebnisse erzielt haben, die die Anleger zum Teil bereits enttäuschten. Canopy Growth und Aurora Cannabis waren bei Weitem die größten Gewinner im ersten Quartal nach offiziellem Marktstart in Kanada. Und das vor allem dank ihrer höheren Produktionskapazität.

Aphria hat bereits die Ergebnisse für das Quartal zum 28. Februar 2019 bekannt gegeben. Die Zahlen fielen viel niedriger aus als erwartet. Die Gründe für Aphrias trostloses Abschneiden betreffen allerdings nicht die anderen Player am Markt.

Aus der Vogelperspektive

Sollten Investoren also die Finger von Canopy Growth und den anderen lassen? Natürlich nicht. Denn die Prognosen der Scotiabank könnten sich als zu pessimistisch erweisen. Und ein einziges Quartal sowie lediglich ein Marktsegment gibt ja kein vollständiges Bild.

Trotz der enttäuschenden Quartalsergebnisse von Aphria sagte Interims-CEO Irwin Simon, dass das Unternehmen nach wie vor einen Umsatz von 500 Millionen CAD im Jahr 2019 und 1 Milliarde CAD im Jahr 2020 erreichen will. Constellation Brands’ CEO Bill Newlands erklärte neulich auf CNBC, dass Partner Canopy Growth bis zum Ende des nächsten Geschäftsjahres mehr als 1 Milliarde USD Umsatz erzielen könnte.

Für diesen Optimismus gibt es mehrere Gründe. Der kanadische Markt für verzehrbare Cannabis-Produkte wird voraussichtlich Ende 2019 starten. Und auf der ganzen Welt wachsen die Märkte für medizinisches Cannabis.

Scotiabank liegt mit der Einschätzung, dass der kanadische Cannabismarkt gerade Kinderkrankheiten durchmacht, wohl nicht falsch. Aber die sind ja nur vorübergehend. Und das dürfte gerade bei Canopy Growth und den anderen Marihuana-Produzenten, die ihre Ergebnisse noch vorzulegen haben, in der Tat gerade der Fall sein.

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The Motley Fool empfiehlt Aktien von Constellation Brands. Keith Speights besitzt keine der angegebenen Aktien.

Dieser Artikel erschien am 17.4.2019 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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