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Berkshire hat Amazon-Aktien gekauft, aber es gibt einen großen Haken bei der Sache

Nahaufnahme des weltbekannten Investors Warren Buffett
Foto: The Motley Fool

Es gibt nicht allzu viele börsenrelevante Veranstaltungen, auf die sich die Anleger jedes Jahr wirklich freuen. Die jährliche Hauptversammlung von Berkshire Hathaway (WKN:854075) (WKN:A0YJQ2), die am 4. Mai, stattfand, ist ein solches Ereignis. Das liegt daran, dass es Aktionären von Berkshire Hathaway und Investmentliebhabern die Möglichkeit gibt, CEO Warren Buffett, den wohl bekanntesten heute lebenden Buy-and-Hold-Investor, vor einem Publikum über bedeutende Investitionen, die US-Wirtschaft und sein Unternehmen sprechen zu hören.

Wie erfolgreich war Buffett während seines Lebens? Nachdem er in den 1950er Jahren mit fast 10.000 US-Dollar begonnen hatte, hat Buffett sein persönliches Nettovermögen bis Ende letzter Woche auf mehr als 89 Mrd. US-Dollar gesteigert. Wäre Buffett nicht einer der bedeutendsten Philanthropen der Welt in den letzten 10 Jahren gewesen, hätte sein Nettovermögen inzwischen sehr wahrscheinlich 120 Mrd. US-Dollar mit Leichtigkeit überschritten.

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Eine Buffett Sensation: Amazon ist nun Teil von Berkshires Portfolio

Aber am interessantesten ist immer noch, was das Orakel von Omaha auf seinem Radar haben könnte. Es ist für die CNBC-Korrespondentin Becky Quick fast zur Tradition geworden, Buffett vor dem jährlichen Treffen zu interviewen. Wie man sich vorstellen kann, wurden in diesen Gesprächen einige wertvolle Weisheiten entdeckt.

In der Nacht von letztem Donnerstag, dem 2. Mai, kam eine dieser Weisheiten zum Vorschein, als Buffett CNBC erklärte, dass Berkshire Hathaway Aktien von Amazon.com (WKN:906866) gekauft hat. Die Position würde später in diesem Monat “im 13F auftauchen”. Vermögensverwalter mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 100 Mio. US-Dollar sind verpflichtet, das Formular 13F etwa 45 Tage nach Ende des Vorquartals bei der SEC Commission einzureichen und eigene Aktienpositionen offenzulegen. Das ist Buffetts Art zu sagen, dass in etwa einer Woche, wenn Berkshire seine Beteiligungen Ende März 2019 enthüllt, die Investoren eine Beteiligung am E-Commerce- und Cloud-Riesen Amazon sehen werden.

Aber es gibt einen Haken dabei, nämlich, dass Buffett nicht die treibende Kraft hinter dem Kauf war. Es waren entweder Todd Combs oder Ted Weschler – beide  verwalten für Berkshire Portfolios von über 13 Mrd. US-Dollar in Aktien – die im ersten Quartal gekauft haben.

Buffett war sich mit Quick über Amazon einig, als er sagte: “Ja, ich war ein Fan, und ich war ein Idiot, weil ich nicht gekauft habe.” Im Wesentlichen gibt Buffett zu, dass es ein Fehler war, Amazon vor langer Zeit nicht persönlich zu kaufen und er fügt schnell an, dass dieser Kauf nicht von ihm stamme, obwohl er den Wettbewerbsvorteil von Amazon schätze und was Jeff Bezos als CEO anbelange.

Beachte: Buffett steckt vielleicht nicht hinter allen Käufen und Verkäufen von Berkshire Hathaway

Bemerkenswert ist, dass es für die anderen Vermögensverwalter von Berkshire Hathaway nicht ungewöhnlich ist, ohne das Mitwirken des Orakels von Omaha in eine Aktie zu investieren oder diese zu verkaufen. Im Februar 2018 zeigte Berkshires 13F, dass das Unternehmen eine bedeutende Position des Marken- und Generikahersteller Teva Pharmaceutical Industries (WKN:883035) aufgebaut hat.

Oberflächlich betrachtet ist Teva Pharmaceutical nicht die Art von Unternehmen, in das Buffet normalerweise investiert. Es zahlt keine Dividende mehr – das Unternehmen hat seine Ausschüttung ausgesetzt, um mehr als 1 Mrd. US-Dollar in bar pro Jahr zu sparen – und setzt voraus, dass Investoren über die Daten klinischer Studien auf dem Laufenden bleiben, zumindest über jene von ihren Marken-Medikamenten. Buffett hat die Pharmaindustrie in der Regel gemieden, weil er einfach nicht die Zeit hat, sich der Analyse komplexer Arzneimittelstudien zu widmen.

Es stellte sich heraus, dass Teva nicht von Buffett ausgewählt worden war. Vielmehr war es einer der anderen Vermögensverwalter von Berkshire, der sich für den Medikamentenhersteller entschied, welcher nun mit weniger als dem Sechsfachen der erwarteten Gewinne gehandelt wird.

Dies hilft auch, den etwas außergewöhnlichen Kauf zu erklären, der im vierten Quartal 2018 abgeschlossen wurde (wie im Februar eingereichten 13F-Formular beschrieben), als Berkshire Hathaway fast 2,9 Mio. Aktien von Apple (WKN:865985) verkaufte und damit seinen Gesamtanteil auf rund 249,6 Mio. Aktien reduzierte.

Seit mehr als zwei Jahren baut Buffett Berkshires Position von Apple aggressiv auf und nennt alles, von der Innovation über den Cashflow bis hin zur Bewertung, als Gründe, welche dem Technologieriesen auf lange Sicht Auftrieb geben. Es stellte sich jedoch heraus, dass Buffett nicht hinter dem fast 2,9 Mio. Aktien umfassenden Apple-Verkauf im vierten Quartal steckte. In einer E-Mail an Reuters bemerkte Buffetts Assistentin Debbie Bosanek, dass “ein anderer Manager als Warren eine Position bei Apple verwalte und einen Teil davon verkaufte, um einen unabhängigen Kauf zu tätigen”.

Amazon ist eine solide Ergänzung zum traditionell technologiefeindlichen Berkshire-Portfolio

Auch wenn Buffett den Trade nicht selbst tätigte, sollte sich die Investition in Amazons Wachstum für Berkshire Hathaway auf lange Sicht lohnen.

Auf der Einzelhandelsseite rühmte sich Amazon 2018 für rund ein Drittel aller E-Commerce-Umsätze in den Vereinigten Staaten verantwortlich zu sein und ist laut DigitalCommerce360.com in sieben Einzelhandelskategorien der dominante E-Commerce-Player. Dazu gehören fast 90 % aller Online-Buchverkäufe, etwa 70 % aller Online-Verkäufe von Spielzeug und Spielen sowie 63 % der Direktverkäufe von Büroprodukten an Endverbraucher. Mit tiefen Taschen und der Fähigkeit, die Verbraucher außergewöhnlich loyal zu seiner Prime Mitgliedschaft zu halten, wird es für jeden Einzelhändler ein echter Kampf sein, das Retail-Geschäftsmodell von Amazon an diesem Punkt zu schlagen.

Was die meisten Investoren jedoch übersehen, ist die Bedeutung von Amazon Web Services, kurz AWS. Die Cloud-Dienste, die sich vor allem an kleine und mittlere Unternehmen richten, sind für den Großteil der Marge und Gewinnspanne verantwortlich. Obwohl Amazon im ersten Quartal 52 Mrd. US-Dollar an weltweiten Einzelhandelsumsätzen erzielt hat, belief sich das operative Ergebnis von Amazon in diesem Segment auf nur 2,2 Mrd. US-Dollar. Der Nettoumsatz von AWS stieg im Vergleich zum Vorjahr um 41 % auf 7,7 Mrd. US-Dollar, mit einem operativen Ergebnis von 2,22 Mrd. US-Dollar. AWS trägt zu einem größeren Prozentsatz des Gesamtumsatzes von Amazon bei, was eine gute Sache ist, da es sich um ein Geschäftsmodell mit einer viel höheren Marge handelt.

Die entscheidende Frage ist jetzt: Wie groß ist die Position bei Amazon, die Buffetts anderer Finanzmanager gekauft hat? Wir werden die Antwort in etwa einer Woche erfahren.

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John Mackey, CEO von Whole Foods Market, einer Amazon-Tochtergesellschaft, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool.

Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 06.05.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können. b

The Motley Fool besitzt Aktien von Amazon, Apple und Berkshire Hathaway (B-Aktien) und empfiehlt diese. The Motley Fool hat folgende Optionen: Long Januar 2020 $150 Calls auf Apple und Short Januar 2020 $155 Calls auf Apple.



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