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3 Anzeichen, dass der Siegeszug der Brennstoffzelle kommen wird

Es ist zu einem richtigen Glaubenskrieg ausgeartet: Wird die Ladestation oder die Wasserstofftankstelle das Rennen machen? Bestimmt hast auch du deine ganz persönliche Meinung dazu. Hier erfährst du, welche aktuellen Entwicklungen dafür sprechen, dass die Brennstoffzelle zukünftig in der Elektromobilität eine wichtige Rolle spielen wird.

Batterien ergeben nicht überall Sinn

Wenn ich mir eine Großfamilie vorstelle, die im Winter gerne mit kompletter Skiausrüstung in die Berge fährt, dann kann ich mir nur schwerlich vorstellen, dass die sich jemals für ein Batterie-Elektroauto entscheidet. Wer Fahrrad fährt, der weiß aus eigener Erfahrung, wie viel mehr Kraft es kostet, auch nur einen Hügel hochzukommen.

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Wenn nun ein vollbeladenes Elektroauto bei Eiseskälte aus der Ebene einen Alpenpass hochkeuchen muss und gleichzeitig noch die Heizung, die Nebelleuchten und die Videounterhaltung von der Batterie versorgt werden müssen, dann schmilzt die Reichweite schneller dahin als der Schnee beim ersten sonnigen Frühlingstag. Auf diese Weise dürfte die Familie häufiger pausierend an der Ladesäule stehen, als fahrend im Auto sitzen – und ob in jedem Alpendorf genügend Ladekapazitäten bereitstehen für die Rückfahrt, ist auch fraglich.

Betankbare Verbrenner – und dazu gehören irgendwie auch Brennstoffzellenfahrzeuge – sind für Wintersportfreunde definitiv im Vorteil. Das Gute dabei ist nicht nur die hohe Reichweite und die schnelle Betankung, sondern auch die Tatsache, dass die Abwärme der chemischen Reaktion effizient für die Heizung genutzt werden kann.

Ein anderes Beispiel, wo die Batterie sich kaum durchsetzen wird, ist der kommerzielle Fernverkehr. Man denke an einen Sattelschlepper, der von Siebenbürgen zum Hamburger Hafen fahren muss. Wie groß müsste da die Batterie dimensioniert sein und wie lange würde es dauern, diesen Riesenenergiespeicher aufzuladen? Für Speditionen, die Gewinne erwirtschaften wollen, wird daraus kaum ein Schuh.

Es gäbe noch weitere Beispiele, aber ich denke, es wird deutlich, dass das rein batteriebetriebene Fahrzeug kein Allheilmittel sein kann.

Die Forschung läuft auf Hochtouren

Gerade für solche besonderen Anforderungen, wo bisher meist rußende Diesel zum Einsatz kamen, könnte die Brennstoffzelle einspringen. Daran glauben auch weiterhin die ganz Großen der Automobilbranche, allen voran Toyota (WKN:853510). Die Japaner würden am liebsten noch einige Zeit die Potenziale ihrer Hybridtechnik ausschöpfen und dann direkt den Sprung zur Brennstoffzelle machen.

Noch sind die produzierten Stückzahlen des Mirai gering und der Preis ist zu hoch für einen größeren Verkaufserfolg. Aber schon im nächsten Jahr soll die nächste Generation mit deutlich attraktiveren Spezifikationen auf den Markt kommen. In Verbindung mit dem stetigen Ausbau der Tankstellennetze dürfte die Nachfrage dann stärker anziehen.

Auch beim großen Konkurrenten Volkswagen (WKN:766403) wird das Thema mit Nachdruck verfolgt. 2016 wurden die Forschungsaktivitäten des Konzerns zentral bei Audi angesiedelt und 2018 folgte die Partnerschaft mit Hyundai (WKN:885166), die wie Toyota bereits Brennstoffzellenfahrzeuge auf die Straßen gebracht hat. Auch Ballard Power Systems (WKN:A0RENB) ist weiterhin an Bord, um ihre Technologie einzubringen. Schon in wenigen Jahren könnten aussichtsreiche Modelle wie der Crafter HyMotion in Serie produziert werden.

Ein weiteres Schwergewicht, das an den langfristigen Erfolg der Brennstoffzelle glaubt, ist Bosch. Die Stuttgarter sind mit dem Photovoltaik- und Wechselrichter-Einstieg auf die Nase gefallen und bei der Entscheidung für oder gegen eigene Batteriezellen gab es ein langes Hin und Her, das letztlich negativ ausfiel. Nicht so bei der Brennstoffzelle, wo sich das Management ausgezeichnete Chancen auf ein gutes Geschäft verspricht. Die enge Einbindung in die Entwicklung des kürzlich vorgestellten Brennstoffzellen-Trucks „Nikola Two“ hat das Selbstbewusstsein auf diesem Gebiet sicherlich zusätzlich gestärkt.

Brennstoffzellen profitieren von günstigeren Batterien

Dass einige der ganz großen Spieler der Branche die Fahne hochhalten, ist sicherlich schon einmal eine gute Basis. Daneben laufen aktuell in Amerika, Asien und Europa Dutzende ambitionierte Forschungsprojekte, um eine kostengünstige Massenfertigung der wichtigsten Komponenten zu erreichen und die letzten technischen Herausforderungen aus dem Weg zu räumen. Hier werkelt nicht mehr wie früher jeder vor sich hin, sondern es werden Patente, Kenntnisse und Technologien unterschiedlichster Akteure so zusammengebracht, dass die Technik endlich marktfähig werden kann.

Trotzdem wird regelmäßig das Argument vorgebracht, dass Batterien sich eben noch schneller entwickeln. Zweifellos fließt deutlich mehr Geld in die Erforschung von besseren Akkus und die Erfolge daraus kann man fast täglich der Fachpresse entnehmen. Gut möglich, dass es schon in wenigen Jahren die doppelte Leistung zum halben Preis gibt. Aber ist das schon das Knock-out-Argument für die Brennstoffzelle? Im Gegenteil!

Vielmehr könnte sie sogar davon profitieren. Schließlich geht es immer noch darum, Alternativen zum Verbrenner zu entwickeln. Bei Anwendungsfällen, bei denen sich weder die Batterie noch die Brennstoffzelle alleine durchsetzen kann, könnte es möglicherweise gemeinsam gelingen. Je höher die Energiedichte und je günstiger der Preis der Batterie, desto größer kann ihre Kapazität wirtschaftlich dimensioniert werden.

Weil die Batterie dann in der Lage ist, die Hauptlast zu tragen, muss die Brennstoffzelle in ihrer Funktion als Range Extender auch nicht mehr so groß und teuer sein. Sie kann dann am optimalen Betriebspunkt effizient durchlaufen, falls eine größere Fahrt ansteht oder die Heizung zugeschaltet wird. Die Chance, über den Alpenpass zu kommen, erhöht sich so deutlich – mit dem zusätzlichen Vorteil, dass man sowohl an der Ladestation als auch an der Wasserstofftankstelle Energie für den nächsten Streckenabschnitt bekommt.

Batterie gegen Brennstoffzelle, das ist folglich gar kein richtiges Duell. Gemeinsam gelingt es den beiden sich ergänzenden Technologien, die lokal emissionsfreie Mobilität Realität werden zu lassen.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien.



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