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Ist die Marihuana-Industrie rezessionssicher?

Foto: Getty Images

In den letzten zehn Jahren ist die legale Marihuana-Industrie aufgeblüht. Was früher ein Tabuthema war, das vom Gesetzgeber unter den Teppich gekehrt wurde, gilt heute als lebhafte Branche. Wenn wir uns die Rechtslandschaft heute ansehen, erlaubt Kanada Freizeitmarihuana, Mexiko medizinisches Marihuana, und 33 US-Bundesstaaten haben Gesetze zur legalen Nutzung medizinischen Marihuanas verabschiedet. Mit anderen Worten, Marihuana hat sich zu einem Riesengeschäft entwickelt.

Im vergangenen Jahr erreichte der weltweite Cannabisumsatz 12,2 Milliarden US-Dollar, wobei das Duo Arcview Market Research und BDS Analytics 16,9 Milliarden US-Dollar Umsatz im Jahr 2019 und eine Verdoppelung des Umsatzes bis 2022 auf 31,3 Milliarden US-Dollar prognostiziert. Durch den schnellen Anstieg der Aktienkurse von Marihuana-Aktien fließt Geld aktiv in die Branche. Das alles hat zusammen mit einem unerwartet starken BIP-Wachstum in weiten Teilen Nordamerikas den Green Rush begünstigt.

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Aber wirtschaftliche Verlangsamungen und sogar Rezessionen sind ein unvermeidlicher Teil des Wirtschaftszyklus. Die Vereinigten Staaten befinden sich derzeit inmitten einer der längsten wirtschaftlichen Expansionen seit dem Bürgerkrieg, aber es besteht die sehr reale Möglichkeit, dass wir uns näher am Ende dieser Expansion befinden, als die meisten Menschen glauben.

Das wirft die Frage auf: Ist die Marihuana-Industrie rezessionssicher?

Wie widerstandsfähig ist die Cannabisindustrie?
Die Antwort, würde ich behaupten, ist nein; aber nur aufgrund der Formalität, dass keine Branche und kein Geschäft völlig rezessionssicher ist. Eher scheint die Marihuanaindustrie in hohem Maß rezessionsbeständig zu sein, und es gibt viele Gründe, mit denen diese These unterstützt werden kann.

Zunächst einmal können wir uns Beweise aus vergleichbaren Branchen wie Tabak und Alkohol ansehen, um Annahmen über Cannabiskäufe während eines wirtschaftlichen Abschwungs zu treffen.

Nach Angaben des Finanzinformationsunternehmens Sageworks, wie von CNN Money gemeldet, stieg der Absatz alkoholischer Getränke in den USA in den letzten 12 Monaten zwischen dem 1. Juni 2010 und dem 31. Mai 2011 um 10 %. In dieser Zeit, nach der stärksten Rezession seit sieben Jahrzehnten, lag die durchschnittliche Arbeitslosenquote bei 9,3 %. Auch der Alkoholverkauf expandierte 2008, im ersten vollen Jahr der Finanzkrise, um 9 %, als die durchschnittliche Arbeitslosenquote mit 5,8 % deutlich niedriger war. Obwohl es stimmt, dass Verbraucher die Art und Weise, wie sie Alkohol kaufen, ändern können (d.h. weniger ausgehen und mehr zu Hause trinken), ist das Fazit zu ziehen, dass die Verbraucher weiterhin trinken, unabhängig von der Wirtschaft.

Genussmittel dieser Art neigen dazu, einige suchterregende Eigenschaften zu haben, was es weniger wahrscheinlich macht, dass die Verbraucher diese Produkte während einer Rezession aufgeben. Ebenso erleichtert es den Herstellern, durch Preiserhöhungen für Umsatzwachstum zu sorgen.

Obwohl zum Beispiel die Zahl verkaufter Zigaretten in den USA seit Jahren stark sinkt und der Raucheranteil der Bevölkerung kürzlich ein mehr als 50-jähriges Tief erreicht hat, sind die Umsätze von Altria seit 2014 moderat gestiegen. Das liegt daran, dass Tabakunternehmen zusammen mit anderen Genussmittel-Aktien aufgrund der Suchtwirkung der Produkte tendenziell über eine starke Preissetzungsmacht verfügen.

Nach Angaben des National Institute on Drug Abuse ist der Marihuanakonsum bei bis zu 30 % der Konsumenten als Suchterkrankung einzustufen, was der Fall ist, wenn Menschen nicht damit aufhören können, obwohl der Konsum zahlreiche Aspekte ihres Lebens stört. Diese süchtig machende Eigenschaft deutet darauf hin, dass die Verbraucher zwar von einer Trockenblüte zu einer günstigeren wechseln könnten, aber trotzdem Cannabis konsumieren werden.

Ebenso hätte das Timing einer möglichen Rezession großen Einfluss darauf, wie gut die Marihuana-Industrie funktioniert. Da der größte Teil der Branche noch im Entstehen begriffen ist und regelmäßig weitere Legalisierungen weltweit und auf Staatenebene in den USA ziemlich beschlossen werden, könnten neue Marktchancen wahrscheinlich jede lokalisierte oder sogar globale wirtschaftliche Schwäche mehr als ausgleichen. Das gilt insbesondere in den USA, wo die überparteiliche Unterstützung wie nie zuvor wächst.

Diese Hasch-Aktien sind besonders rezessionsresistent

Wie du dir aber vorstellen kannst, sind einige Marihuana-Aktien in Bezug auf die Rezessionsresistenz anderen einen Schritt voraus.

Obwohl es sehr wahrscheinlich ist, dass die Verbraucher sich in einer Rezession für den Handel mit billigeren getrockneten Cannabisblüten entscheiden, ist das bei der Flowr Corporation (WKN:A2PBSH) nicht der Fall, einem mittelständischen Produzent, der sich auf die Produktion von ausschließlich Ultra-Premium-Cannabis konzentriert. Von dem, was wir in den frühen Phasen der Legalisierung in Kanada gesehen haben, und in den  wenigen US-Bundesstaaten, wo Cannabis legal ist, sieht man hauptsächlich durchschnittliche und reduziert Preise. Das deutet darauf hin, dass es keine Bedenken wegen eines Überangebots oder Preisdrucks auf Premium- und Ultra-Premium-Cannabis gibt.

Darüber hinaus ist der durchschnittliche Kunde von Flowr ein wohlhabenderer Verbraucher, der weitaus weniger wahrscheinlich von Schwankungen in der lokalen oder globalen Wirtschaft betroffen ist. Auch wenn die 60.000 kg Spitzenproduktion von Flowr auf dem Campus Kelowna in British Columbia im Vergleich zu einer Reihe kanadischer Anbaubetriebe den Kürzeren zieht, ist das ein Beispiel für qualitativ hochwertige, vertrauenswürdige Quantität, die langfristig zu beeindruckenden Betriebsergebnissen führen sollte.

Eine weitere besonders rezessionsresistente Marihuana-Aktie ist der KushCo Holdings (WKN:A2ATJ3). KushCo bietet vor allem Verpackungs- und Markenlösungen für mehr als 5.000 Cannabis-Produzenten weltweit an. Die einfache Tatsache, dass es Kunden in 25 Ländern hat, bietet geografische Vielfalt und minimiert jeden potenziellen Rückschlag, den es im Falle einer Rezession in Nordamerika erleiden könnte.

Darüber hinaus liefert KushCo Kohlenwasserstoffgase und Lösungsmittel für die jeweilige Produktion von Cannabisölen und -konzentraten. Alternative Cannabisprodukte sind besonders bei Konsumenten medizinischen Marihuanas beliebt. Laut der National Cannabis Survey im vierten Quartal verwenden medizinische Nutzer Marihuana häufiger, kaufen es häufiger und sind kaufen auch mit einer höheren Wahrscheinlichkeit als Freizeitnutzer Öle und Konzentrate mit höheren Margen.

Vermutlich sollte auch GW Pharmaceuticals (WKN:693692) sehr rezessionsresistent sein. GW Pharmaceuticals ist der erste Medikamentenentwickler, der ein Cannabis-Derivat-Medikament von der Food and Drug Administration zugelassen bekommen hat. Epidiolex, eine orale Therapie auf Cannabidiolbasis, überzeugte in Studien im Spätstadium bei zwei seltenen Arten von Epilepsie im Kindesalter, reduzierte die Anfallshäufigkeit um etwa 30 % bis 40 % gegenüber dem Ausgangswert und übertraf auch noch das Placebo. Es ist kein Wunder, dass das Panel der FDA es einstimmig zur Zulassung empfohlen hat.

Obwohl Epidiolex einen teuren Listenpreis von 32.500 US-Dollar hat, konnte GW Pharmaceuticals die Versicherer davon überzeugen, das Medikament zu bezahlen. Darüber hinaus ist es die einzige von der FDA zugelassene Behandlung für das Dravet-Syndrom. Da die Menschen nicht bestimmen können, wann sie krank werden oder welche Beschwerden sie entwickeln, ist es unwahrscheinlich, dass GW Pharmaceuticals durch eine US-amerikanische oder globale Rezession Probleme bekommen wird.

Marihuana ist vielleicht nicht rezessionssicher, aber es ist nahe dran. Das macht es zu einer Branche, die man auf dem Schirm haben sollte.

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Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 20.04.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool empfiehlt KushCo Holdings.



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