Royal Dutch Shell und BP nach Zahlen – blieb der Zahlenschreck etwa aus?!
Es ist weiterhin Berichtssaison und auch die beiden britischen Öldividendenperlen Royal Dutch Shell (WKN: A0ER6S) und BP (WKN: 850517) haben inzwischen ihre Zahlen für das vergangene erste Quartal des aktuellen Börsenjahres präsentiert.
Bereits vor einigen Tagen hat ein US-Konkurrenz einen kleineren bitteren Vorgeschmack auf das geliefert, was Investoren hier möglicherweise erwarten konnten. Allerdings, kleiner Spoiler vorab: Ganz so schlimm wie bei ExxonMobil (WKN: 852549) ist das Zahlenwerk der britischen Ölmultis definitiv nicht.
Lass uns daher im Folgenden einen Blick auf die aktuellen Zahlen der beiden Konzerne werfen – und auch mal schauen, was alle Investoren denn so aus Sicht der Dividende erwarten können.
Zahlen, Daten, Fakten bei BP
Den Anfang macht heute BP. Und auch wenn die Briten nicht in Gänze an die Erfolge des Vorquartals anknüpfen konnten, ließen sich die Zahlen insgesamt doch ganz gut ansehen.
So ging beispielsweise der Umsatz um 2,5 % auf 67,4 Mrd. US-Dollar zurück. Der Gewinn auf Basis der Wiederbeschaffungskosten sank hingegen um 12 % auf 2,1 Mrd. US-Dollar, das Ergebnis belief sich insgesamt auf 2,4 Mrd. US-Dollar, was einer Verschlechterung von 8,8 % entsprochen hat. Durchaus ein nachlassendes Zahlenwerk angesichts der niedrigeren Ölpreise. Unterm Strich hat BP dies jedoch operativ eigentlich recht gut weggesteckt.
Aus Sicht der einzelnen Aktie entspricht das übrigens einem Ergebnis in Höhe von 0,70 US-Dollar je ADR-Aktie (Vorsicht, nicht die klassische BP-Aktie, die derzeit zu einem Kursniveau von in etwa 6,52 Euro gehandelt wird). Zudem möchte BP erneut eine Dividende in Höhe von 10,25 US-Dollar an die Anteilseigner ausschütten. Hier bleibt daher trotz der nachlassenden Zahlen im Grunde genommen alles beim Alten.
Zahlen, Daten, Fakten bei Royal Dutch Shell
Weiter geht es daher mit der zweiten britischen Dividendenperle Royal Dutch Shell. Auch hier haben sich die nachlassenden Ölpreise unterm Strich ausgewirkt – allerdings nicht ansatzweise so schlimm, wie manch einer möglicherweise befürchtet hat. Im Detail sehen hier die Zahlen nämlich wie folgt aus:
Der auf die Aktionäre entfallende Gewinn im Jahresvergleich stieg um 2 % auf 6,001 Mrd. Euro, was definitiv beeindruckend ist. Im Vergleich zum Vorquartal konnte diese Kennzahl sogar um 7 % gesteigert werden, was so manchen Investor möglicherweise etwas verwundern dürfte.
Nichtsdestoweniger ließen natürlich die Ergebnisse in Anbetracht des schwächeren Ölpreises etwas nach. So sank das Ergebnis auf Basis der Wiederbeschaffung beispielsweise deutlich von 0,89 US-Dollar im Vorquartal auf nunmehr 0,65 US-Dollar je Aktie. Das reine Ergebnis – ohne Berücksichtigung der Wiederbeschaffungskosten – stieg hingegen im Vergleich zum Vorquartal leicht von 0,68 US-Dollar auf 0,74 US-Dollar. Die Dividende bleibt hingegen auch weiterhin bei 0,47 US-Dollar und ist weiterhin von sämtlichen Gewinn- und Ergebniszahlen gedeckt – daher besteht auch hier kein Grund zur Sorge.
Starkes Quartal mit schwächerem Ölpreis
Wie wir daher letztlich sehen können, haben sich die beiden britischen Dividendenperlen Royal Dutch Shell und BP doch recht gut behauptet in einem zugegebenermaßen etwas schwierigeren Marktumfeld. Die Ergebnisse sind weiterhin positiv – die Dividenden daher sicher. Das dürfte für viele Investoren bereits das Wichtigste sein.
Bedenken sollte man nun allerdings, dass die Ölpreise inzwischen weiter im Begriff sind zu steigen und gegenwärtig wieder über der Marke von 70 US-Dollar liegen. Das könnte durchaus ein interessanter Nährboden für ein noch erfolgreicheres zweites Quartal in diesem bislang doch insgesamt recht erfolgreichen Geschäftsjahr sein.
Der Bärenmarkt-Überlebensguide: Wie du mit einer Marktkorrektur umgehst!
Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.
Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.
Vincent besitzt Aktien von Royal Dutch Shell. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.