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Energiespeicher: Das Siemens-Imperium wird immer größer

bunte Rundzellen
Foto: Getty Images

Immer mehr Investoren suchen nach den zukünftigen Gewinnern der Elektromobilität. Elektroauto- und Batteriehersteller aus Fernost und Amerika gehören dabei häufig zu den Favoriten. Wenig beachtet wird hingegen, dass direkt vor unserer Haustür in gewisser Weise ein Batteriechampion heranwächst: Siemens (WKN:723610).

Es ist erstaunlich, wie der Elektrokonzern entlang der gesamten Batteriewertschöpfungskette profitiert, was auch der Siemens-Aktie früher oder später zugutekommen sollte.

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Keine Elektromobilität ohne Siemens

Der tiefgreifende Wandel in der Fahrzeugbranche verändert zwangsläufig die Wettbewerbslandschaft, sowohl bei Herstellern als auch bei Zulieferern. Für elektrifizierte Autos werden zum Teil völlig andere Komponenten gebraucht als für Verbrenner und auf Lieferantenseite sind neue Kompetenzen gefragt. Das zieht sich durch vom Bergwerk bis zum Recyclinghof.

Deshalb müssen jetzt weltweit Hunderte industrielle Standorte hochgezogen werden. Lithiumförderung in Südamerika, Akkuzellenproduktion in Osteuropa, Batteriesystemfertigung in Deutschland und so weiter und so fort. Allein in Europa wird es bis etwa 2030 nach Meinung des Chefs des ambitionierten Batteriezell-Start-ups Northvolt rund zehn Gigafabriken geben. All diese Fabriken müssen geplant, gebaut, ausgerüstet und betrieben werden.

Siemens ist bestens vorbereitet, um davon in großem Maße zu profitieren. Wenn jetzt hastig auf allen Kontinenten neue Minen entwickelt werden, um mit der schnell wachsenden Nachfrage nach knappen Rohstoffen mitzuhalten, bietet Siemens passende mechanische, elektronische und digitale Automatisierungstechnik. Das Spektrum reicht von filigranen Sensornetzwerken mit Cloud-Anbindung bis hin zu grobschlächtigen Antriebssystemen für höchste Beanspruchungen.

Ähnlich sieht es auf den folgenden Wertschöpfungsstufen der Batterie aus: Für Hersteller von Batteriematerialien, Zellen und Akkusystemen hält Siemens umfassende Angebote bereit, um die Effizienz und Zuverlässigkeit der Produktion zu steigern. Darüber hinaus ist der Konzern mit Maschinenbauern im Geschäft, die Ausrüstung an diese Hersteller liefern. Gemeinsam mit diesen sorgt Siemens dafür, dass alles Hand in Hand arbeitet, etwa durch die Schaffung von gemeinsamen Standards oder Software-Schnittstellen.

Wo es so viel zu tun gibt, dürften die entsprechenden Geschäftsbereiche auf Jahre hinaus ausgelastet sein. Hinzu kommt, dass es bei völlig neuen Fabriken einfacher ist, ganzheitliche Konzepte zu entwerfen. Somit bestehen gute Chancen, dass Siemens dort auch mit seiner digitalen Mindsphere-Plattform zum Zuge kommt.

Das würde bedeuten, dass der Umsatzstrom nach Fertigstellung der Fabrik nicht abbricht, was ganz neue Chancen eröffnet. Hört sich schon mal ganz gut an für mich, aber wie steht es um das konkrete Engagement im Batteriesektor?

Siemens tut noch mehr

Eine spannende Beobachtung ist, dass Siemens gleich bei drei der wichtigsten europäischen Gigafabrik-Projekten in der einen oder anderen Rolle dabei ist:
– Mit Northvolt besteht eine Kooperation samt Investment in Höhe von 10 Mio. Euro. Siemens sorgt dort unter anderem für die Digitalisierung der Wertschöpfungskette.
– Beim TerraE-Konsortium, das beim Batteriehersteller BMZ untergekommen ist, mischt Siemens noch immer mit. BMZ will das kostenintensive Projekt zügig umsetzen und kann dafür starke Partner sicherlich gut gebrauchen.
– Die französische Saft Batteries hat gleich mehrere Konsortien geschmiedet, unter anderem für Lithium-Schwefel- und Feststoffbatterien. 2018 wurde eine Allianz mit Siemens und weiteren Partnern verkündet, um die Industrialisierung der nächsten Zellgeneration voranzutreiben.

Ergänzend dazu hat der Wagniskapitalarm Next47 kürzlich in Sila Nanotech investiert, um die Verfügbarkeit fortschrittlicher Batteriematerialien zu beschleunigen.

Viele der vorgenannten Anstrengungen fokussieren sich auf die nächste Zellgeneration. Siemens ist allerdings bereits heute ein großer Abnehmer der aktuellen Zellgeneration, die zu innovativen Speichersystemen kombiniert werden. So ist zum Beispiel die vor einigen Wochen präsentierte Junelight Smart Battery ein Solar-Speichersystem für Privatanwender, das mit vernetzten Features punkten will.

Ungleich größer sind die stationären Energiespeicher, die über das Joint Venture Fluence sehr erfolgreich vertrieben werden. Dort wiederum kommt Siemens Financial Services ins Spiel, wenn es darum geht, Kunden eine günstige Finanzierung des Endprodukts anzubieten.

Eine Sache ist zu beachten

Ein großer Investitionszyklus steht vor uns und Siemens wird meines Erachtens definitiv einer der Hauptprofiteure davon sein. Für die zahlreichen neuen Fabriken, die für die Entwicklung der Elektromobilität hochgezogen werden müssen, wird es schwer, komplett an Siemens vorbeizukommen. Vielmehr könnte der Elektrokonzern zu einem entscheidenden Partner avancieren und damit die Reichweite seiner digitalen Plattformen stark ausweiten.

Wie die weiteren genannten Beispiele aufzeigen, könnte Siemens auch eine wichtige Rolle im gesamten Batteriesektor spielen. Obwohl ich das sehr spannend finde, könnte es sich lohnen, die Perspektive zum Schluss etwas zu weiten. Siemens ist ein breit aufgestellter Konzern und längst nicht alle Sparten haben mit Batterien oder der Elektromobilität zu tun. Trotzdem gefällt mir gut, wie Siemens sich hier seinen Markt geradezu selbst schafft und somit zumindest mit den beteiligten Geschäftsbereichen außerordentlich gute Wachstumsaussichten hat.

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Ralf Anders partizipiert über ein von ihm betreutes Indexzertifikat an der Aktienentwicklung von Siemens. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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