1 haushohe Dividende, von der ich lieber die Finger lasse
Ich bin ein großer Fan von ertragsstarken Dividendenaktien. Wenn die Entwicklung auf dem Markt stagniert, dann steigen die Rendite tendenziell. Wenn die Rendite in zweistellige Höhe steigen herrscht höchste Alarmbereitschaft.
Das ist bei Martin Midstream Partners (WKN:765872) eindeutig der Fall. Die Master Limited Partnership (MLP) bietet den Anlegern eine Ausschüttung in Höhe von 16,2 %. Obwohl diese Einnahmen verlockend erscheinen, besteht ein hohes Risiko, dass der Geldregen nicht lange anhalten wird. Deshalb kann es für die Investoren gefährlich werden.
Die Zahlen
Martin Midstream hat ein schwieriges Jahr hinter sich. Das Unternehmen ging zunächst davon aus, dass es genügend liquide Mittel generieren würde, um seine großzügige Ausschüttung um mehr als das 1,25-fache zu decken, was für einen MLP ein komfortables Niveau darstellt. Allerdings wirkte sich der sinkende Ölpreis im vierten Quartal – das für das Unternehmen historisch gesehen ein starkes Quartal ist – deutlich auf das Ergebnis aus. Dann hat Martin Midstream gerade genug Cashflow generiert, dass 69 % der Dividende gedeckt werden konnte.
Zusätzlich war die Bilanz nicht sehr gut, da das Unternehmen Kredite aufgenommen hatte, um diese Lücke zu schließen, und in andere Expansionsprojekte zu investieren. Infolgedessen stieg der Verschuldungsgrad bis zum Ende des zweiten Quartals auf das 5,46-fache des EBITDA, was deutlich über der 4,0-Komfortzone der meisten MLPs lag. Diese Kennzahl sank jedoch bis zum Jahresende auf das 4,61-fache, nachdem das Unternehmen seine Beteiligung an einem Rohrleitungssystem für 193,7 Mio. US-Dollar verkauft hatte.
Besser werden, aber trotzdem instabiler werden
Dieser Verkauf war eine von zwei strategischen Initiativen, die Martin Midstream im vergangenen Jahr ergriffen hat, um die Bilanz zu stärken, die Verschuldung zu reduzieren und die Deckungsquote zu verbessern. Das Unternehmen hat Anfang des Jahres die Übernahme von Martin Transport für 135 Mio. US-Dollar abgeschlossen. Es wurde ein attraktiver Preis von rund dem Neunfachen des Cashflows für das Unternehmen gezahlt. Das wird dazu beitragen, dass der Cashflow in diesem Jahr deutlich steigt.
Martin Midstream geht aus heutiger Sicht davon aus, dass die hohe Dividendenausschüttung in diesem Jahr um das 1,1-fache aus dem Cashflow gedeckt werden kann. Durch die Übernahme von Martin Transport werden sich die Schulden jedoch erhöhen, daher bleibt die Situation angespannt.
Martin Midstream plant, die Schulden auch 2019 zu senken. Dadurch dass die Ölpreise im Jahresverlauf gestiegen sind, entspannt sich die Lage, da das Unternehmen vom Ölpreis abhängiger ist als die meisten MLPs.
Das allein wird nicht ausreichen. Das Unternehmen wird weiterhin nach anderen Wegen suchen müssen, um sein Finanzportfolio zu verbessern, wie z. B. dem Verkauf zusätzlicher Vermögenswerte und der Umschichtung der liquiden Mittel in Investitionen mit höheren Renditen. Das Gasgeschäft Cardinal Gas hat die MLP bereits zum Verkauf angeboten. Je nachdem, was für Erlöse es erhält, könnte es für das Unternehmen danach wieder aufwärts gehen. In der Zwischenzeit könnte das Unternehmen seine enorme Dividende reduzieren. Das ist vorteilhaft, da es die Verschuldung reduzieren würde, während man den Cashflow in Richtung Schuldenabbau umleitet. Das ist der Weg, den die meisten Konkurrenten eingeschlagen haben, um ihre finanziellen Probleme zu lösen.
Ist es das Risiko wert?
Martin Midstream versucht, sein Finanzportfolio zu verbessern und gleichzeitig seine massive Dividende zu erhalten. Obwohl das Unternehmen beides tun könnte, ist das unwahrscheinlich, weil so viele andere MLPs ihre Auszahlungen gekürzt haben, um ihre Finanzen zu stärken.
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Dieser Artikel wurde von Matthew DiLallo auf Englisch verfasst und wurde am 09.04.2918 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.
The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.