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Der feine Unterschied im Brief an die Amazon-Aktionäre

Seit letzter Woche ist er da, Jeff Bezos‘ Brief an die Amazon(WKN:906866)-Aktionäre. Eine Veröffentlichung, die mittlerweile an die Aufregung rund um Warren Buffetts Brief an die Aktionäre von Berkshire Hathaway(WKN:A0YJQ2) heranreicht. Es wird gar diskutiert, ob der Amazon-Brief nicht sogar die bessere Lektüre für Investoren sei. Auch wenn man nach nur drei gelesenen Worten hier keine Wertung abgeben sollte, so würde ich mich, wenn ich denn müsste, tatsächlich für Jeff Bezos und Amazon entscheiden.

Während Buffett seinen Brief an die Shareholder, also die Halter der Aktien richtet, beginnt Bezos mit „to our shareowners“. Bezos richtet seinen Brief also an die Eigentümer von Amazon-Aktien. So klein dieser Unterschied auch sein mag, so bewusst wurde er sicherlich gewählt.

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Den Begriff Eigentümer verwendet Bezos in seinem Brief an die Aktionäre nämlich auch in einem anderen Kontext. Genauso wie er es auch in seinem allerersten Brief an die Amazon-Aktionäre für das Jahr 1997 getan hat. Auch dieses Jahr erinnerte er daran, wie wichtig es ist, die besten Mitarbeiter einzustellen, die denken (und handeln), als wären sie selbst Eigentümer des Unternehmens – mittels aktienbasierter Vergütungsoptionen sind sie das meist tatsächlich auch.

Für Bezos ist das sicherlich ein wichtiger Punkt. Schließlich ist er ja selber der größte Einzelaktionär des Unternehmens. Wenn also alle Amazon-Mitarbeiter im Interesse der Eigentümer handeln, dann handeln sie schlussendlich im Interesse von Bezos selbst. Aber auch für Amazon-Aktionäre ist das eine erstrebenswerte Situation. Denn schließlich sind alle anderen Aktionäre ebenfalls Eigentümer des Unternehmens – profitieren also auch, wenn alle Mitarbeiter im Sinne der Eigentümer handeln.

Aber was heißt es denn, als Eigentümer zu denken und im Interesse des Eigentümers zu handeln?

Je nach Eigentümer wahrscheinlich nicht immer das Gleiche und vielleicht muss das auch nicht immer von Vorteil sein. Meiner Meinung nach überwiegen zumeist aber die Vorteile deutlich. Denn letztendlich hängen das wirtschaftliche Wohlergehen, die Reputation, sehr viel Leidenschaft und ab und an auch das ganze Lebenswerk des Eigentümers an einem Unternehmen.

Entscheidungen in einem Unternehmen mit dieser Eigentümerkultur werden daher nicht immer danach getroffen, was kurzfristig am Besten erscheint, sondern was langfristig die größten Werte schafft. Die Vorteile von derartigen Unternehmen liegen vielleicht ganz besonders darin, Optionen, die kurzfristig finanziell lukrativ erscheinen, langfristig aber wirtschaftlichen und ideellen Schaden bedeuten könnten, nicht zu wählen. Beispielsweise eine notwendige technologische Innovation aufgrund kurzfristiger Gewinnziele immer noch weiter nach hinten zu verschieben. Oder, für einen kurzfristigen wirtschaftlichen Erfolg ein großes Risiko einzugehen, welches sich aber erst in einigen Jahren materialisieren würde.

Neben vielen anderen Dingen ist diese Eigentümerkultur vielleicht der maßgeblichste Erfolgsfaktor von Amazon. Nicht nur die Eigentümerkultur bei einem großen Teil der Belegschaft, sondern auch die Eigentümerkultur bei einem großen Teil der Aktionäre. Schließlich helfen langfristig orientierte Aktionäre beim verfolgen langfristiger Ziele ebenfalls.

Natürlich liegt genau das auch in der Kultur von Berkshire Hathaway und den allermeisten Berkshire-Aktionären. Ganz besonders wahrscheinlich in den vielen Berkshire-Portfolio-Unternehmen, die nicht an der Börse gehandelt werden und deren Namen wohl nur die Allerwenigsten aufzählen können. Also, auch wenn das dritte Wort von Jeff Bezos meinen persönlichen Geschmack eher trifft als das dritte Wort von Warren Buffett, finde ich dennoch beide Briefe lesenswert.


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Offenlegung: John Mackey, CEO von Whole Foods Market, einer Amazon-Tochter, ist Mitglied im Board of Directors von The Motley Fool. Sven besitzt Aktien von Berkshire Hathaway. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon und Berkshire Hathaway (B-Aktien).



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