Amazon hilft Volkswagen bei der Entwicklung seiner Industrie-Cloud
Amazon.com (WKN:906866) und die Volkswagen AG (WKN:766400) gaben am Mittwoch bekannt, dass sie ihre Kräfte bündeln werden, um alle 122 VW-Produktionsstätten in der Cloud zu vernetzen.
Amazon Web Services (AWS) wird die Grundlage für dieses Projekt bilden und die Volkswagen Industrial Cloud antreiben. Die Initiative wird alle Automobilherstellungs- und Logistikprozesse automatisieren, um die Produktivität zu verbessern.
Die Unternehmen schlossen eine mehrjährige globale Vereinbarung zur Schaffung einer cloudbasierten digitalen Produktionsplattform, die „auf die Breite und Tiefe des Dienstleistungsportfolios von AWS angewiesen ist, einschließlich IoT (Internet der Dinge), maschinelles Lernen, Analyse- und Rechendienste, um die Anlageneffizienz und Betriebszeit zu erhöhen, die Produktionsflexibilität zu verbessern und die Fahrzeugqualität zu steigern“.
Technologischer Vorsprung
Systeme für maschinelles Lernen sind aus künstlicher Intelligenz (KI) entstanden und ihre Fähigkeit, massive Mengen an Daten auf Muster zu durchsuchen, die menschliche Beobachter übersehen könnten, ist gut dokumentiert.
Volkswagen plant, die Erkenntnisse aus dieser neuen Vernetzung zu nutzen, um „operative Trends zu erkennen, Prognosen zu verbessern und die Abläufe durch die Identifizierung von Produktions- und Verschwendungslücken zu rationalisieren“. Die KI-Algorithmen im System werden auch dazu beitragen, „den Betrieb von Maschinen und Anlagen in allen Werken zu optimieren“. Dazu gehören auch Volkswagen-Tochtergesellschaften wie Audi, Porsche und andere.
Langfristig könnte die Transaktion schließlich die gesamte globale Lieferkette von Volkswagen umfassen, die sich aus 1.500 Lieferanten und Partnerunternehmen an mehr als 30.000 Standorten zusammensetzt. AWS-CEO Andy Lassy sagte, der Prozess „wird die Herstellungs- und Logistikprozesse von [Volkswagen] neu erfinden“. Volkswagen befindet sich bereits in Verhandlungen mit einer Reihe großer Industrieunternehmen, die daran interessiert sein könnten, sich ebenfalls an diesem Projekt zu beteiligen.
Fokus auf die Produktion
Cloud-Computing ist vereinfacht gesagt die Speicherung und der Zugriff auf Daten und Computerprogramme über das Internet. Die am häufigsten verwendeten Arten von Cloud-Services sind Infrastructure-as-a-Service, Software-as-a-Service und Platform-as-a-Service. Industrielle Cloud-Services konzentrieren sich stärker auf die Optimierung der Betriebstechnik, insbesondere im Fertigungsbereich.
Um diese Aufgabe zu erfüllen, werden während des gesamten Herstellungs- und Produktionsprozesses Daten gesammelt, um die Leistung zu verbessern, während mithilfe der prädiktiven Analyse Probleme identifiziert werden, bevor sie kostspielig werden. Die Systeme können für eine Vielzahl von Funktionen eingesetzt werden, einschließlich der Verfolgung und Überwachung von Maschinen und der Aufzeichnung von Daten von Sensoren und Geräten.
Eine große und wachsende Chance
Der Markt für industrielle Cloud-Services ist eine schnell wachsende und potenziell lukrative Marktchance. Laut dem Marktinformationsanbieter IDC werden fünf der größten Branchen – Fertigung, Gesundheitsbereich, öffentlicher Sektor, Finanzen sowie Groß- und Einzelhandel – im Jahr 2019 voraussichtlich insgesamt 45,4 Mrd. US-Dollar für industrielle Cloud-Services ausgeben, wobei die Industrie einige der stärksten Zuwächse verzeichnet.
Das beschert AWS ein lukratives Umfeld, um neue Umsatzquellen für seine industriellen Cloud-Geschäfte zu erschließen. Laut IDC wird sich das Wachstum in der Cloud-Branche in den kommenden Jahren weiter beschleunigen und die Eckpfeiler für „Wachstums- und Innovationsstrategien der nächsten Generation“ bilden.
AWS war in den letzten Jahren eine Säule des Wachstums von Amazon. Der Umsatz im Cloud-Segment stieg 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 47 % und machte 11 % des Gesamtumsatzes von Amazon aus. Eine Partnerschaft dieser Größenordnung mit Volkswagen könnte das Potenzial für andere solche Geschäfte in den Bereichen Fertigung, Automobil oder Industrie verbessern. Das ist ein Expansionsbereich, der für Amazon eine große Chance darstellt.
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John Mackey, CEO von Whole Foods Market, einer Amazon-Tochtergesellschaft, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool.
Dieser Artikel wurde von Danny Vena auf Englisch verfasst und am 27.03.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können. a
The Motley Fool besitzt und empfiehlt Amazon.