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Marihuanafusion abgeschlossen: Begrüßen wir den neuen Superproduzenten

Drei Marihuana-Blätter
Foto: Getty Images

Es ist schwierig, eine Branche zu finden, die ein derart solides Wachstumspotenzial bietet wie die legale Cannabisindustrie. Laut der Cowen Group, den wohl größten Cannabis-Fans an der Wall Street, sind die weltweiten Umsätze auf dem besten Weg, bis 2030 75 Mrd. US-Dollar zu erreichen. Da diese Einnahmen irgendwo anfallen müssen, sind die Pot-Aktien in letzter Zeit sprunghaft gestiegen.

Aber das schnelle Wachstum fördert auch die Konsolidierung in einer Branche, die derzeit überfüllt ist (zumindest in den USA, was den Einzelhandel betrifft). Vor fast zwei Wochen, am 14. März, wurde eine Fusion abgeschlossen, die einen neuen Riesen schuf, von dem du aller Wahrscheinlichkeit nach noch nicht gehört hast.

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Diese unauffällige Fusion ist nun abgeschlossen

Mitte Dezember kündigte das Small-Cap-Unternehmen Aleafia Health (WKN:A2JHC5) an, dass es das konkurrierende Unternehmen Emblem für rund 173 Mio. kanadische Dollar (130 Mio. US-Dollar) im Rahmen eines Aktien-Deals erwerben würde. Keines der beiden Unternehmen hatte sich vor dieser Fusionsankündigung im Rampenlicht befunden, da keines der beiden ein reiner Anbaubetrieb im traditionellen Sinne ist. Vielmehr handelt es sich um zwei Unternehmen, die medizinische Gesundheitskliniken betreiben und in zweiter Linie Cannabis anbauen, das sie an ihre Patienten verkaufen.

Das Modell an sich ist eigentlich genial. Patienten, die medizinisches Marihuana einnehmen, neigen dazu, ihre Brieftaschen dafür zu öffnen, und kaufen mit weitaus höherer Wahrscheinlichkeit hochmargige Alternativprodukte wie Öle. Noch wichtiger ist, dass diese Patienten, die an eine Gesundheitsklinik gebunden sind, wahrscheinlich auch Cannabis von dieser Klinik kaufen werden, was ein Gefühl der Markentreue schafft, das in den frühen Phasen des Legalisierungsprozesses in Kanada schwer zu erreichen ist.

Nachdem der Deal nun abgeschlossen ist und die Aktionäre von Emblem 0,8377 Aktien der Aleafia-Health-Stammaktie im Austausch für jede ihrer Emblem-Aktien erhalten haben, verfügt das fusionierte Unternehmen über 40 Gesundheitskliniken und Bildungszentren, in denen bisher etwa 60.000 Patienten betreut wurden.

Begrüßen wir einen neuen erstklassigen Produzenten

Aber vielleicht ist noch interessanter, dass diese Fusion die von Aleafia Health prognostizierten 98.000 Kilogramm an jährlicher Spitzenproduktion mit den vorausgesagten 40.000 Kilogramm von Emblem kombiniert. Diese 138.000 Kilogramm Spitzenertrag sollten das neue Aleafia Health auf Platz 7 der größten Marihuana-Produzenten Kanadas befördern, unter der Annahme, dass HEXOs Übernahme von Newstrike Brands bald abgeschlossen ist und Tilray wie erwartet die Kapazität in Kanada erhöht. Sollte nichts davon passieren, könnte Aleafia Health die Top 5 in Bezug auf die jährliche Spitzenproduktion knacken.

Die Kombination könnte auch aus fundamentaler Sicht attraktiv sein. Kein Anbaubetrieb, der jährlich mehr als 100.000 Kilo produzieren wird, hat eine Marktkapitalisierung, die niedriger als die des neuen Aleafia Health ist. Tilray, das Partnerschaften mit Novartis‘ Generika-Tochterunternehmen Sandoz und Anheuser-Busch InBev sowie bekannten Medizin-Cannabismarken in Kanada unterhält, hat eine Marktkapitalisierung von fast 7 Mrd. US-Dollar und ist auf dem Weg, 100.000 kg Jahresproduktion zu erzielen. In der Zwischenzeit könnte Aleafia Health 138.000 Kilo mit einer Marktkapitalisierung von weniger als 500 Mio. US-Dollar produzieren.

Dieses hohe Produktionsniveau und die Kundentreue zu den Gesundheitskliniken könnten auch früher als später zu gesunden Margen und Renditen führen. Das gilt jedoch nicht für Tilray, das seine Kapazität langsamer ausbaut als viele seiner Konkurrenten und auf absehbare Zeit Geld verlieren könnte.

Was passiert als nächstes mit Aleafia Health?

Nach der vollständigen Fusion werden Aleafia Health und Emblem voraussichtlich in den nächsten 12 bis 18 Monaten an Kostensynergien arbeiten, da ihre Geschäftsmodelle ähnlich sind. Es wird auch viel Markenaufbau betrieben, da das Duo die Markenbekanntheit außerhalb des Netzwerks von Gesundheitskliniken und Bildungszentren verbessern will.

Der größte Fortschritt könnte jedoch sein, an der Nasdaq gelistet zu werden, wofür man Ende letzten Jahres einen Antrag gestellt hat. Als größeres Unternehmen (d. h. in Bezug auf die Marktkapitalisierung) sollte Aleafia vermutlich einen besseren Zugang zu Finanzierungsmitteln bekommen. Was wirklich fehlt, ist eine erhöhte Transparenz und volumenbasierte Liquidität, die an der OTC-Börse (Over-the-Counter) schwer zu bekommen ist. Zudem sind die Wall-Street-Unternehmen nicht wirklich bereit, mit der Berichterstattung zu beginnen oder in OTC-notierte Aktien zu investieren, besonders jene, die für weniger als 5 US-Dollar pro Aktie gehandelt werden.

Die Hürde für Aleafia Health ist der mikroskopische Aktienkurs. Die Aktie wurde seit Monaten konstant unter 2 US-Dollar pro Aktie gehandelt und lag im Dezember sogar kurzzeitig unter 1 US-Dollar. Das ist ein Problem, denn die Nasdaq hat eine strenge Mindestanforderung von 1 US-Dollar. Darüber hinaus werden einige Wertpapier-Unternehmen sich nicht mit einem Unternehmen beschäftigen, das einen Aktienkurs von weniger als 5 US-Dollar aufweist und somit als “Penny-Aktie” gilt. Aleafia könnte die Legitimität und Liquidität des Uplistings an die Nasdaq durchaus nutzen, aber der niedrige nominale Aktienkurs ist eben problematisch. Ein Reverse-Split würde dieses Problem lösen, aber diese Splits werden von den Aktionären im Allgemeinen nicht als positiv angesehen.

Lange Rede, kurzer Sinn, es gibt einen neuen Namen am Cannabis-Himmel, den du auf dem Schirm haben solltest. Obwohl keineswegs risikofrei, ist das schiere Produktionspotenzial im Vergleich zur aktuellen Bewertung es wert, diese Cannabisaktie im Auge zu behalten.

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The Motley Fool empfiehlt Anheuser-Busch InBev NV, HEXO und Nasdaq. 

Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 25.03.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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