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1 gravierender Denkfehler beim Investieren, der dich ein Vermögen kosten kann

Mann am Abgrund
Foto: Getty Images

Das erfolgreiche Investieren ist eigentlich nicht sonderlich schwierig. Wer diversifiziert investiert, seinem breiten Portfolio eine gewisse Zeit gibt und auch bei kleineren Rückschlägen nicht panisch das Weite sucht, ist bereits auf einem hervorragenden Weg. Wie gesagt, grundsätzlich kein Hexenwerk.

Nichtsdestoweniger existieren im Kontext des erfolgreichen Investierens dennoch so einige Gedankenmuster, die nicht sonderlich zielführend sein dürften. Und ein solches Gedankenmuster betrifft grundsätzlich unsere Wahrnehmung, wie wir als Investor möglicherweise in die Zukunft sehen.

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Klingt kompliziert, hm? Ist es auch ein bisschen, daher lass uns das an dieser Stelle etwas kleinschrittiger erläutern.

Zwei Beispiele als Gedankenstütze

Zugegeben, es fällt mir an dieser Stelle nicht gerade leicht, abstrakt und generell zu verdeutlichen, worauf ich eigentlich hinausmöchte. Daher muss ich auf zwei hoffentlich einprägsamere Beispiele ausweichen, die unsere grundsätzliche Wahrnehmung der Zukunft vielleicht etwas besser skizzieren.

Nehmen wir bei unserem ersten Beispiel an, wir sehen ein Auto, das auf der Autobahn fährt. Es ist ziemlich alleine unterwegs und weit und breit weder ein Parkplatz noch eine Autobahnausfahrt in Sicht. Unsere Erwartung an ein mögliches Zukunftsszenario ist daher eigentlich relativ klar: Das Auto wird zumindest auf absehbare Zeit noch auf der Autobahn weiterfahren, weitere Möglichkeiten bestehen ja schließlich nicht.

Wie dieses Beispiel verdeutlichen dürfte, können wir manchmal sehr gradlinig in die Zukunft blicken. Vor allem, wenn es wenige Alternativen gibt, glauben wir oftmals, ein Zukunftsszenario mit einer ziemlich großen Wahrscheinlichkeit vorhersehen zu können, die quasi an Gewissheit grenzt. Und bei einem Auto, das gewissermaßen gezwungen ist, auf der Autobahn weiterzufahren, ist das prinzipiell der Fall.

Grundsätzlich existieren allerdings noch andere mögliche Zukunftsszenarien, die etwas schwieriger zu bestimmen sind. Ein größeres und prominentes Beispiel in diesem Kontext ist das Lotto-Spielen.

Viele hoffnungsvolle Glücksritter versuchen jeden Mittwoch und jeden Samstag, die sechs Richtigen plus Zusatzzahl zu erraten. Da bei diesem Glücksspiel allerdings viele, viele mögliche Zukunftsszenarien existieren (genau genommen sogar fast 140 Millionen verschiedene Zahlenkombinationen), können wir hier die Zukunft nicht exakt vorhersehen, geschweige denn irgendwie erahnen. Selbst mit einer guten und soliden Wahrscheinlichkeitsrechnung kämen wir hier nur begrenzt weiter.

Kommen wir nun zum Denkfehler beim Investieren

So viel nun also zu den beiden grundsätzlichen Beispielen, kommen wir nun zu der Parallele beim Investieren: Viele Investoren, gerade wenn sie noch am Beginn ihrer Investorenkarriere sind, neigen dazu, eher im Sinne des Auto-Beispiels in die Zukunft zu blicken anstatt im Sinne des Lotto-Beispiels.

Sofern eine Aktie beispielsweise in den vergangenen fünf Jahren um 5 % pro Jahr gewachsen ist, projizieren sie diese Entwicklung stumpf auch auf die kommenden Jahre. Oder gehen davon aus, dass ein Unternehmen seine Dividende auch in den kommenden Jahren um x % pro Jahr erhöhen wird. Oder, oder, oder.

Andere Beispiele erscheinen jedoch häufig unrealistisch, denn der historische Indikator hat ja schließlich bereits eine solide, langfristige Entwicklung gezeigt. Dieses Analysemerkmal wird daher gerade in der Anfangszeit vieler Investoren überbewertet.

Das Investieren in Einzelaktien gleicht allerdings häufig eher dem Lotto-Beispiel als dem Auto-Beispiel, denn prinzipiell existieren viele verschiedene Wege, wie sich ein Unternehmen (und entsprechend auch die Aktie) entwickeln könnte.

Es gibt viele Risiken, die hierbei evaluiert werden möchten, und genauso viele Chancen, die in einen solchen Abwägungsprozess ebenfalls mit einfließen sollten. Von daher sind bei einer Aktie, auch wenn die Vergangenheit möglicherweise auf ein klares Bild schließen lässt, im Grunde genommen keine genauen Rückschlüsse möglich, wie sich ein Unternehmen im weiteren Verlauf wirklich entwickeln wird. Auch wenn wir natürlich versuchen können – und müssen –, den wahrscheinlichsten Verlauf zu erraten.

Kein zu großes Risiko eingehen!

Entsprechend wichtig ist es für alle Investoren, hier realistisch an ihre Investitionen heranzugehen und besonders sorgfältig Chancen und Risiken abzuwägen. Und auf mehr als eine Aktie zu setzen, um die finanziellen Mittel in Anbetracht einer unvorhersehbaren Zukunft risikoärmer zu verteilen.

Denn letztlich führt lediglich die Diversifikation dazu, dass wir keine existenziellen Fehler begehen und mit einer gewissen Unschärfe leben können, ja sogar die eine oder andere Aktie sich zum Rohrkrepierer entwickeln kann, beispielsweise weil wir Konkurrenten falsch bewertet oder das weitere Wachstumspotenzial falsch eingeschätzt haben. Oder, oder, oder.

Auch viele der besten Investoren versuchen übrigens, in „lediglich“ sechs von zehn Fällen goldrichtig zu liegen, was bereits eine hervorragende Trefferquote ist. Und zudem unterstreichen dürfte, dass niemand – auch die besten nicht – mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in die Zukunft ihrer jeweiligen Investitionen blicken können.

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