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Ist OrganiGram Holdings ein Kauf?

Foto: Getty Images

Stell dir den Jahresbeginn 2016 vor. Zu diesem Zeitpunkt waren nur 21 Unternehmen berechtigt, medizinisches Marihuana in Kanada zu produzieren und zu verkaufen. Davon konzentrierten sich nur zwei Unternehmen auf Bioprodukte. Und von diesen beiden war nur eines im Osten Kanadas ansässig. Du wusstest, dass die Legalisierung von frei verkäuflichem Cannabis kommen wird. Hättest du aber auch diese Aktie gekauft?

Die Rede ist hier von OrganiGram Holdings (WKN:A12AQF). Wer die Aktie Anfang 2016 gekauft und gehalten hätte, hätte in nur etwas mehr als drei Jahren einen Wertzuwachs von über 870 % erlebt.

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Zurück zur Gegenwart. Kanada hat bereits Marihuana für den öffentlichen Verkauf freigegeben. Andere Länder haben medizinisches Marihuana legalisiert, und es werden mehr und mehr. Ist OrganiGram also ein Kauf? Im Anschluss die wichtigsten Argumente für und gegen die Aktie.

Hier stimmt gleich einiges

Was 2016 der Hauptgrund für den Kauf von OrganiGram war, ist auch jetzt noch der triftigste Grund: enorme Wachstumschancen. Und das gleich vor der Haustür in Kanada.

OrganiGram sicherte sich Lieferverträge für den legalen Handel mit allen 10 kanadischen Provinzen. Das haben nur drei Marihuanaproduzenten geschafft. Der große Marihuanaproduzent Canopy Growth hat einen zweijährigen Liefervertrag mit OrganiGram für Neufundland und Labrador unterzeichnet.

Langfristig besteht auf den internationalen Märkten natürlich die noch viel größere Chance. OrganiGram hat sich mit Alpha-Cannabis zusammengetan, um den medizinischen Marihuanamarkt in Deutschland zu erschließen. Man hat sich zudem mit der serbischen Firma Eviana zusammengetan, um bis zu 25 % des rohen Cannabidiol-(CBD)-Öls des Hanfbauers mit einem Rabatt von 5 % auf den Großhandelspreis zu erwerben. Das versetzt OrganiGram in die Lage, CBD-Produkte nach Deutschland und in andere Länder liefern zu können, in denen medizinisches Cannabis bereits legal ist.

Derzeit kann OrganiGram auf Jahresbasis rund 36.000 Kilogramm Cannabis produzieren. Bis Ende 2019 soll die jährliche Produktionskapazität des Unternehmens auf 113.000 Kilogramm steigen, womit OrganiGram wahrscheinlich auf Platz sieben unter den Marihuanaproduzenten liegen würde.

Auch wenn eine hohe Kapazität sicherlich wichtig ist, ist die Kontrolle der Produktionskosten der Schlüssel zur Gewinnerzielung. OrganiGram behauptet, branchenweit die niedrigsten Anbaukosten für Trockenblumen (ohne Verpackungs- und Versandkosten) zu haben. Die Umsetzung von mehr Automatisierung und die Verbesserung der Ernteerträge sollen zu noch niedrigeren Kosten führen.

OrganiGram könnte weiterhin von seiner Partnerschaft mit Hyasynth profitieren, einem Biotechnologieunternehmen aus Montreal, das Hefestämme zur Herstellung von Cannabinoiden einsetzt. Dieser Ansatz könnte die Kosten und die Zeit für die Herstellung von Cannabinoiden im Vergleich zum derzeitigen Prozess der Extraktion aus ausgewachsenen Cannabispflanzen erheblich reduzieren.

Neben all diesen Vorteilen ist die Aktie auch eine der am attraktivsten bewerteten in der Cannabisbranche. Dank OrganiGrams Marktkapitalisierung von rund 820 Millionen USD und der zukünftigen jährlichen Produktionskapazität von 113.000 Kilogramm bekommen hier die Anleger mehr für ihr Geld als anderswo.

Ein paar Gründe zur Sorge

Das wohl größte Problem bei OrganiGram ist jedoch, dass in die Bewertung immer noch die Erwartung an ein kolossales Wachstum eingeflossen ist. Und dieses Wachstum kann, muss aber nicht zwangsläufig kommen.

Erste Prognosen für den kanadischen Markt für frei verkäufliches Marihuana haben sich bereits als zu optimistisch erwiesen. Ein großes Problem ist das begrenzte Angebot an verfügbarem Cannabis im Land. OrganiGram könnte unvorhergesehene Probleme bekommen, die verhindern, dass die Kapazität auch tatsächlich erreicht wird.

Es ist jedoch nur eine Frage der Zeit, bis in Kanada eine Angebotsschwemme herrscht. Sobald diese eintritt, werden OrganiGram und andere auf internationalen Märkten Erfolge feiern müssen, um die Überkapazitäten abzusetzen. Jedoch weiß niemand, ob diese internationalen Märkte auch tatsächlich so schnell wachsen wie erwartet.

Obwohl OrganiGram eine Beziehung zu Alpha-Cannabis und Eviana in Europa unterhält, hinkt man bei internationalen Absätzen im Bereich medizinisches Cannabis anderen Unternehmen hinterher. Und in Lateinamerika, einem immer wichtiger werdenden Markt, ist OrganiGram derzeit noch gar nicht aktiv.

OrganiGram könnte es schwer haben, mit Konkurrenten mitzuhalten, die Beziehungen zu großen Unternehmen außerhalb der Cannabisindustrie aufgebaut haben, allen voran natürlich Canopy Growth. Da man keinen großen, erfahrenen Partner hat, dürfte OrganiGram beim Aufbauen großer Marken sowie beim Geschäftsausbau Nachteile haben.

Wie lautet die Entscheidung?

Trotz all dieser Gründe denke ich, dass OrganiGram ein Kauf ist. Ich sage sogar, dass OrganiGram derzeit eine der besten kanadischen Cannabisaktien am Markt ist.

Ich bin der Meinung, dass die niedrigen Produktionskosten von OrganiGram langfristig ein bedeutender Wettbewerbsvorteil sein werden. Ich wäre auch nicht überrascht, wenn OrganiGram bald schon eine große Investition von einem großen Getränke- oder Tabakunternehmen bekommt.

Es dürfte nicht alles ganz glatt laufen, aber der Cannabisweltmarkt wird in den nächsten 10 bis 15 Jahren mit ziemlicher Sicherheit enorm wachsen. OrganiGram scheint gut aufgestellt zu sein, um von diesem Wachstum zu profitieren.

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The Motley Fool empfiehlt Aktien von Organigram Holdings. Keith Speights besitzt keine der angegebenen Aktien.

Dieser Artikel erschien am 10.3.2019 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können



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