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Besser investieren mit dem Anna-Karenina-Prinzip

Foto: Getty Images

Keine Angst, wir kommen gleich zum eigentlichen Thema, nämlich wie man besser investiert. Lasst uns zunächst aber noch das Geheimnis um Anna Karenina lüften. Dazu reicht glücklicherweise ein einziger Satz; Leo Tolstois Eröffnungssatz aus dem Roman Anna Karenina: „Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich.“

Evolutionsbiologe Jared Diamond leitete daraus das sogenannte Anna-Karenina-Prinzip ab. Danach erhöhen viele gleichzeitig auftretende Bedingungen und Eigenschaften die Chancen, eine Tierart domestizieren zu können. Fehlt nur eine dieser Bedingungen, stehen die Chancen bereits bedeutend schlechter. Auch bei prosperierenden und weniger prosperierenden Staaten lässt sich dies beobachten.

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Weniger erfolgreiche Staaten und schwer zu domestizierende Tierarten sind demnach sehr verschieden. Mal fehlt die eine, mal die andere Voraussetzung. Erfolgreiche Staaten und einfach zu domestizierende Tierarten weisen hingegen sehr viele Gemeinsamkeiten auf und sind sich daher oftmals erstaunlich ähnlich.

Auch wenn Evolutionsbiologie und die Erfolgsrezepte von Staaten sicherlich spannende Themen sind, kommen wir darauf zurück, worum es an dieser Stelle gehen soll. Darauf, wie uns das Anna-Karenina-Prinzip helfen kann, besser zu investieren.

Besser investieren mit dem Anna-Karenina-Prinzip

Die entscheidende Frage, ob das Anna-Karenina-Prinzip auch beim Investieren helfen kann, ist, ob es wie bei Staaten und Tieren auch bei Unternehmen eine Sammlung von Kriterien und Eigenschaften gibt, welche die Erfolgswahrscheinlichkeit sowohl für das Unternehmen selbst als auch für die Aktionäre des Unternehmens begünstigen.

Nun könnten die Ergebnisse einer aufwendigen wissenschaftlichen Studie über die Eigenschaften aller marktschlagenden Unternehmen folgen. Diese habe ich leider nicht gemacht. Eine solche Studie würde auch den Rahmen dieser kleinen Kolumne sprengen.

Eine derartige Studie wäre für die allermeisten Investoren vielleicht auch gar keine so große Hilfe. Denn das Investieren in einzelne Unternehmen ist wohl eine sehr individuelle Angelegenheit. Es gibt Investoren, die sich auf Dividendenaktien konzentrieren. Andere Investoren setzen auf Turnarounds. Die dritte Gruppe versucht ihr Glück mit Wachstumsaktien und wiederum andere machen etwas komplett anderes.

Eine Liste mit Eigenschaften, die die Wahrscheinlichkeit von marktschlagenden Renditen erhöhen, dürfte von Investor zu Investor sehr unterschiedlich aussehen. Vielleicht verändert sich eine solche Liste auch von Zeit zu Zeit.

Daher kann ich selbst nur unterstreichen, was auch für viele andere Dinge gilt: Investieren lernt man nur durchs Investieren selbst. Nämlich dann, wenn man aus seinen Erfolgen und Misserfolgen lernt, und daraus ableitet, welche Eigenschaften Erfolg oder Misserfolg begünstigen.

Schlussendlich ist das Anna-Karenina-Prinzip ein Loblied auf das Verwenden von Checklisten. Je mehr Kriterien von erfolgreichen Investitionen eine Investitionsmöglichkeit erfüllt, desto höher die Wahrscheinlichkeit, ein erfolgreiches Investment zu tätigen. Das wird nicht dazu führen, nur noch Volltreffer zu landen, über einen längeren Zeitraum aber die Wahrscheinlichkeit, den Markt zu schlagen, deutlich erhöhen.

Auch wenn diese Checklisten sich von Investor zu Investor sicherlich deutlich unterscheiden, möchte ich heute nicht enden, ohne einen möglichen Punkt für die persönliche Checkliste zu nennen.

Ein wichtiger Checklistenpunkt für Wachstumsinvestoren

Mein Punkt stammt von Andrew Chen, Partner beim Wagniskapitalgeber Andreessen Horowitz. Er ist daher wohl insbesondere für Investoren mit einer Vorliebe für Wachstumsaktien interessant:

Technologien ändern sich, die Menschen nicht.

Chen sucht also ganz besonders nach Unternehmen, die mit neuen Technologien jahrhundertealte menschliche Bedürfnisse besser erfüllen als anderen Unternehmen. Sicherlich ein wesentliches Kriterium für das faszinierende Wachstum vieler Technologieunternehmen in den letzten Jahren.

Natürlich gibt es auch eine Vielzahl von Unternehmen, die trotz dieser Voraussetzung scheitern werden oder schon gescheitert sind. Und natürlich kann dieser eine Punkt nur einer von vielen weiteren auf deiner persönlichen Checkliste sein.

Ein guter Startpunkt, weitere Kriterien für deine persönliche Checkliste zu finden, wäre der Blick auf die Gemeinsamkeiten der Gewinner in deinem persönlichen Aktiendepot.

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