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Ein Leitfaden für das Investieren in Öl-ETFs

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Foto: Getty Images

Öl ist eine der größten Industrien der Welt. Die Weltwirtschaft verbrauchte 2018 mehr als 99 Millionen Barrel Rohöl pro Tag. Bei einem Durchschnittspreis von etwa 70 US-Dollar pro Barrel in diesem Jahr ist der globale Ölmarkt mehr als 2,5 Billionen US-Dollar wert. Um das in Relation zu setzen: Die Weltwirtschaft gab mehr Geld für Öl aus als für alle anderen Rohstoffe wie Gold, Eisenerz und Kohle zusammen.

Angesichts seiner schieren Größe und Bedeutung für die Weltwirtschaft wünschen sich viele Investoren ein gewisses Engagement am Ölmarkt in ihrem Portfolio. Aufgrund der Komplexität und Volatilität des Sektors kann es jedoch sehr schwierig sein, die richtigen Öl-Aktien auszuwählen. Der Ölpreis kann wilde Schwankungen vollführen, die scheinbar aus dem Nichts kommen. So brachen die Ölpreise beispielsweise von 2014 bis 2018 plötzlich zweimal um mehr als 40 % ein. Diese Einbrüche waren für die Ölförderunternehmen deutlich spürbar, insbesondere diejenigen mit schwächerem Finanzprofil.

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Wenn ein Investor die falschen Öl-Aktien gekauft hatte, konnte er alles verlieren. Eine Möglichkeit, dies zu vermeiden sind Investitionen in einen börsengehandelten Fonds, der sich auf die Ölindustrie konzentriert. Dieser Leitfaden soll den Anlegern helfen, besser zu verstehen, wie sie von dieser Anlagestrategie profitieren können.

Was ist ein börsengehandelter Fonds?

Ein börsengehandelter Fonds oder ETF ist ein aktienähnliches Wertpapier, das ein bestimmtes Marktsegment oder einen bestimmten Index abbildet und für Investoren leicht zugänglich ist, da es an einer großen Börse gehandelt wird. ETFs haben Ähnlichkeiten sowohl mit Aktien als auch mit Investmentfonds: Sie sind wie Aktien handelbar, halten aber einen großen Korb von Aktien, Anleihen oder Rohstoffen wie ein Investmentfonds.

Einige ETFs halten Hunderte und sogar Tausende von Aktien und bieten ein umfassendes Engagement an der gesamten Börse. Der SPDR S&P 500 ETF bildet beispielsweise den S&P 500 ab, einen breiten Marktindex von 500 Aktien. Der Kauf des SPDR S&P 500 ETF ermöglicht es also Investoren, sich an allen 500 dieser Unternehmen zu beteiligen.

Andere ETFs bilden unterdessen einen Index ab, der sich auf ein bestimmtes Marktsegment konzentriert. Öl-Börsenfonds folgen der Entwicklung verschiedener Öl-Aktien oder dem Preis eines Barrels Öl. Dadurch ermöglichen sie es den Anlegern, von Gewinnen auf dem Ölmarkt zu profitieren.

Risiken bei Investitionen in Öl-Aktien

Die Herausforderung für die Investoren besteht darin, Unternehmen zu finden, die den Ölmarkt profitabel bedienen können. Das kann aufgrund einer Reihe von Faktoren schwierig sein, einschließlich:

  • Ölpreisvolatilität
  • Steigende Kosten
  • Probleme beim Projektmanagement
  • Verfügbarkeit von Geräten und Anlagen
  • Zugang zu Kapital
  • Staatliche Vorschriften

Diese Probleme haben die Fähigkeit einiger Ölgesellschaften beeinträchtigt, auch in Zeiten höherer Ölpreise Geld zu verdienen. Infolgedessen haben einige Investoren Recht behalten, die der Ansicht waren, dass die Ölindustrie weiter expandieren würde, verloren aber dennoch Geld. Sie hatten einfach die falsche Aktie gekauft, die aufgrund eines unternehmensspezifischen Problems hinter ihren Konkurrenten zurückblieb.

Warum einen Öl-ETF kaufen?

Ganz einfach können Öl-ETFs in das Portfolio eines Investors aufgenommen werden. Sie erübrigen die Auswahl der richtigen Öl-Aktie, weil diese Unternehmen Aktien mehrerer Ölgesellschaften besitzen. Damit vermeidet man das Klumpenrisiko eines einzelnen Unternehmens, das Geld verliert, wenn alle Mitbewerber erfolgreich sind. Öl-ETFs ermöglichen es den Investoren also, in den breiten Markt zu investieren und z.B. darauf zu setzen, dass die Öl-Aktien in den kommenden Jahren steigen werden, ohne die richtige Öl-Aktie auswählen zu müssen, um von dieser Einschätzung zu profitieren.

Diese optimistische Sicht auf den Ölmarkt ist nicht weit hergeholt. Trotz zunehmender Sorgen um den Klimawandel ist die Welt nach wie vor auf Öl angewiesen, wobei nicht erwartet wird, dass die Abhängigkeit vom Öl bald zu Ende geht. Laut der Internationalen Energieagentur (IEA) müssen Ölgesellschaften bis 2025 bis zu 7,5 Millionen BPD mehr produzieren als 2017.

Der Sektor muss nicht nur diese wachsende Nachfrage befriedigen, sondern auch die abnehmende Förderung aus alten Feldern ersetzen. Nach Ansicht der IEA müssen die Ölgesellschaften in den kommenden Jahren eine Lücke von 35 Millionen BPD schließen. Auf heutigem Stand ist das mehr als die aktuelle Produktion der drei größten Förderländer der Welt – die USA, Russland und Saudi-Arabien – zusammen.

Diese Prognose deutet darauf hin, dass die Ölpreise in Zukunft hoch genug sein müssen, um die Ölgesellschaften zu motivieren, weiterhin nach neuen Ölquellen zu suchen und diese zu erschließen, was den Öl-Aktien insgesamt zugutekommen sollte.

Arten von Öl-ETFs

Die Anleger können Öl-ETFs in drei grundlegende Kategorien einteilen:

  1. Ölpreis-ETFs
  2. Broad-Market-ETFs
  3. Gezielte sektorspezifische ETFs

Ölpreis-ETFs

Ölpreis-ETFs versuchen den Ölpreis zu verfolgen, so dass die Investoren von dessen Anstieg oder Rückgang profitieren können. Der United States Oil Fund LP ist ein Beispiel für einen Ölpreis-ETF, der darauf abzielt, den Preis von in den USA produziertem Öl zu verfolgen. Wir werden später etwas tiefer auf diesen ETF eingehen.

Broad-Market-ETFs

Ein Broad-Market-ETF hingegen investiert in einen großen Korb von Energieaktien, darunter Upstream-, Midstream- und Downstream-Unternehmen sowie integrierte Ölgesellschaften, die branchenweit tätig sind. Broad-Market-Öl-ETFs halten in der Regel mehr als 100 Öl-Aktien in der gesamten Branche, so dass die Investoren vom erwarteten Wachstum in allen Segmenten des Ölmarktes profitieren können.

Gezielte sektorspezifische ETFs

Die letzte Art von Öl-ETFs richtet sich an eines der drei Hauptsegmente der Ölindustrie: Upstream, Midstream und Downstream.

Das Upstream-Segment konzentriert sich auf die Suche nach Öl, Bohrungen und Förderung. Zu den Unternehmen in diesem Sektor gehören Explorations- und Produktionsunternehmen (E&P), die nach Öl und Gas bohren und produzieren, sowie die Ölfeld-Service- und Ausrüstungsunternehmen, die den Produzenten die Werkzeuge und das Fachwissen zur Verfügung stellen, die sie für die Suche nach Öl und die Förderung benötigen.

Mehrere ETFs, darunter der SPDR S&P Oil & Gas Exploration & Production ETF, konzentrieren sich auf E&P-Unternehmen, während andere wie der VanEck Vectors Oil Services ETF nur die Aktien von Ölfeld-Service- und Ausrüstungsunternehmen halten.

Der Midstream-Sektor für Öl und Gas konzentriert sich auf den Transport, die Verarbeitung, die Lagerung und die Vermarktung von Kohlenwasserstoffen, darunter Öl, Erdgas, Flüssigerdgas (NGLs) und Mineralölprodukte wie Benzin und Diesel. Der Alerian Energy Infrastructure ETF ist ein Fonds, der auf diesem Sektor aktiv ist.

Schließlich konzentriert sich das Downstream-Segment auf die Umwandlung von Öl, Erdgas und NGLs in höherwertige Produkte wie Benzin sowie Bausteine für die Petrochemie. Der VanEck Vectors Oil Refiners ETF ist einer der wenigen ETFs auf diesem Segment des Ölmarktes.

Branchenspezifische ETFs ermöglichen es, eine Investition zu tätigen, die sich lohnen sollte, wenn eine bestimmte Prognose richtig ist. Wenn ein Investor zum Beispiel glaubt, dass höhere Ölpreise eine Erholung der Bohrbemühungen zur Folge haben werden – und damit höhere Gewinne für Ölfelddienstleistungsunternehmen ermöglichen, dann kann er diese Ansicht zum Ausdruck bringen, indem er in einen ETF investiert, der sich auf diese Aktien konzentriert. Dieser zielgerichtete, aber dennoch breit aufgestellte Ansatz vermeidet eine Situation, in der sich die Prognose bei den meisten Unternehmen in diesem Bereich bewahrheitet – mit Ausnahme des vom Investor gewählten Unternehmens, das aufgrund eines unerwarteten Problems hinter seinen Konkurrenten zurückbleibt.

Wie wählt man den richtigen Öl-ETF aus?

Bei so vielen Öl-ETFs stehen die Investoren vor der schweren Aufgabe, den besten für ihr Portfolio auszuwählen. Eine Möglichkeit, das Feld einzugrenzen, besteht darin, auf die folgenden drei Kriterien zu achten:

  • Eine niedrige Kostenquote: Die Anleger zahlen den ETF-Managern eine Gebühr für die Verwaltung des Fonds. Je niedriger diese Gebühren, desto besser, denn sie beeinflussen langfristig die Rendite des Anlegers.
  • Mindestens mehrere hundert Millionen US-Dollar an verwaltetem Vermögen: Die Handelsliquidität kann bei kleineren ETFs ein Problem darstellen. Um dies auch in Zeiten von Marktturbulenzen auszuschließen, ist es besser, einen größeren Fonds zu wählen.
  • Solide Abbildung des Benchmark in der Vergangenheit: Die meisten ETFs verfolgen einen Richtwert, sei es der Ölpreis oder ein Marktindex. Suche nach ETFs, die ihre Benchmarks in den letzten Jahren gut abgebildet haben.

Die Top 10 der Öl-ETFs

Dutzende von ETFs halten Öl-Aktien, die den Anlegern eine Vielzahl von Optionen bieten. Die größten nach verwalteten Vermögen sind in der folgenden Tabelle aufgeführt:

Öl- ETF Verwaltetes Vermögen Kostenquote Anzahl Positionen abgebildeter Sektor/ Index
Energy Select Sector SPDR Fund (WKN:989934) 13,4  Mrd. USD 0,13 % 30 Energie-Aktien im S & P500-Index
Vanguard Energie ETF (WKN:A0HL2Y) 3,5  Mrd. USD 0,10 % 141 Die Performance des US-amerikanischen Energiesektors
SPDR S&P Oil & Gas Exploration & Production ETF (WKN:A0MYDY) 2,1  Mrd. USD 0,35 % 69 Erdöl- und Erdgasexplorations -Unternehmen in den USA
United States Oil Fund LP (WKN:A0JK5L) 1,6  Mrd. USD 0,76 % 1 US-Ölpreis-Benchmark West Texas Intermediate (WTI)
iShares Global Energy ETF (WKN:692142) 1,3  Mrd. USD 0,47 % 70 Unternehmen, die weltweit Öl und Gas produzieren und vertreiben
VanEck Vectors Oil Services ETF (WKN:A2AH2B) 1,1  Mrd. USD 0,35 % 25 US- Börsennotierte Unternehmen, die Ölfelddienstleistungen erbringen
iShares US Energy ETF (WKN:A142NX) 861 Mio. USD 0,43 % 69 US-amerikanische Unternehmen, die Öl und Gas produzieren und vertreiben
iShares North American Natural Resources (WKN:IGEEU) 788 Mio. USD 0,47 % 128 Nordamerikanische Rohstoffunternehmen, darunter Öl- und Gas-, Bergbau- und Forstunternehmen
Fidelity MSCI Energy Index ETF (WKN:A2JE55) 467 Mio. USD 0,08 % 134 Die Entwicklung des US-Energiesektors
iShares U.S. Oil & Gas Exploration & Production ETF (WKN:A1JKQL) 347 Mio. USD 0,43 % 66 US-amerikanische Unternehmen, die Öl und Gas produzieren und vertreiben

DATENQUELLE: UNTERNEHMENSWEBSITES. ANMERKUNG: VERWALTETE VERMÖGEN PER JAN. 27, 2019.

Um den Anlegern einen Eindruck von den Unterschieden zwischen diesen Fonds zu vermitteln, schlüsseln wir die vier größten auf.

Energy Select Sector SPDR Fund

Der Energy Select Sector SPDR ist ein breit aufgestellter Öl-ETF mit einer Besonderheit: Er hält nur Energieunternehmen, die im S&P 500 sind, was Anfang 2019 insgesamt 30 waren. Darüber hinaus handelt es sich um einen marktkapitalgewichteten ETF, d.h. die nach Börsenwert größten Unternehmen machen den größten Anteil an seinen Beteiligungen aus.

Diese Zuteilungsstrategie unterscheidet sich von einem gleichgewichtigen ETF, der etwa den gleichen Teil seiner Mittel in jede Aktie investiert. Aufgrund dieser Fokussierung und Gewichtung war der Ölriese ExxonMobil Anfang 2019 mit mehr als 20 % die größte Beteiligung dieses ETFs. Unterdessen hatte die damals zehntgrößte Beteiligung, der Midstream-Riese Kinder Morgan, nur eine Zuteilung von 3 %. Dieser ETF bietet den Anlegern also eine breite Diversifikation über den Ölsektor. Dies geschieht über die größten Öl- und Gasunternehmen. Dadurch ist er zum oberen Ende hin stark konzentriert. Anfang 2019 machten beispielsweise die 10 größten Aktien dieses ETFs 73,3 % seines Gesamtvermögens aus. Da dieser Prozentsatz zusammen mit den Aktienkursen seiner größten Aktien schwankt, bedeutet dies, wie bei anderen nach Marktkapitalisierung gewichteten Fonds, dass die Anleger viel mehr in die größten Aktien investieren.

Ein Vorteil dieser Konzentration ist, dass größere Ölgesellschaften weniger volatil sind als kleinere, was helfen kann, Einbrüche abzufedern, wenn die Ölpreise wie Ende 2018 fallen. Andererseits wäre es eine erhebliche Belastung für die Renditen dieses Fonds im Vergleich zu einem ähnlichen gleichgewichteten Öl-Börsenfonds, wenn eine seiner größten Positionen unterdurchschnittlich abschneiden würde.

Vanguard Energy ETF: Kostengünstig, breiter Marktanteil

Der Vanguard Energy ETF ist auch ein Broad-Market-Öl-ETF, der nicht nur die 30 Energieaktien im S&P 500, sondern auch mehr als 100 andere Öl- und Gasaktien hält. Es handelt sich jedoch auch um einen nach Marktkapitalisierung gewichteten ETF, was bedeutet, dass der größte Prozentsatz seines Vermögens in den größten Energieunternehmen nach Marktkapitalisierung liegt. Damit war ExxonMobil mit mehr als 20 % Anfang 2019 auch der größte Anteil dieses Fonds, während seine Top-10-Aktien mehr als 67,5 % des gesamten Nettovermögens ausmachten.

Neben der etwas stärkeren Diversifikation innerhalb des Sektors hebt sich dieser ETF von den meisten anderen durch seine extrem niedrige Kostenquote ab. Das macht ihn etwas günstiger als den Energy Select SPDR ETF und deutlich günstiger als die meisten anderen gezielt ausgerichteten Öl-ETFs. Gebühren sind ein wichtiger Punkt, da sie mit der Zeit die Renditen verschlingen. Aus diesem Grund sollten die Anleger nach kostengünstigeren Fonds wie dem Vanguard Energy ETF suchen, die es ihnen ermöglichen, eine bessere Gesamtrendite zu erzielen als ein vergleichbarer ETF mit höheren Gebühren.

SPDR S&P Oil & Gas Exploration & Production ETF: Gleicher Fokus auf E&Ps

Der SPDR S&P Oil & Gas E&P ETF hält US-Unternehmen, die sich mit der Exploration, der Produktion und dem Vertrieb von Öl und Gas befassen, d.h. der ETF besitzt nicht nur E&Ps, sondern auch integrierte Öl- und Gasunternehmen sowie Raffinerien. Er hält Anfang 2019 insgesamt rund 70 Aktien. Eine weitere Besonderheit, die ihn von anderen ETFs unterscheidet, die sich auf E&Ps konzentrieren, ist, dass es sich um einen gleichgewichtigen ETF handelt. Damit hielt er etwa den gleichen Prozentsatz der Vermögenswerte (rund 2 %) am Ölriesen ExxonMobil wie an kleineren E&P-Unternehmen.

Dieser ETF ist eine ideale Option für Anleger, die sich für die schnell wachsende US-amerikanische Ölindustrie interessieren. Da er sich nicht auf die größten Ölproduzenten konzentriert, die tendenziell langsamer wachsen, haben die Anleger mit diesem ETF mehr Aufwärtspotenzial. Mit diesem höheren Potenzial ergibt sich jedoch ein höheres Risikoniveau, da dieser börsengehandelte Fonds wahrscheinlich viel volatiler sein wird als andere, was die Renditen bei sinkenden Ölpreisen beeinträchtigen könnte.

United States Oil Fund: Ein kurzfristiges Instrument, um von einem großen Anstieg der Ölpreise zu profitieren

Der United States Oil Fund ist eine andere Art von ETF. Anstatt in Öl-Aktien zu investieren, kauft dieser Fonds Ölterminkontrakte (insbesondere auf den US-Öl-Richtwert WTI), d.h. Vereinbarungen über den Kauf von 1.000 Barrel Rohöl zu einem bestimmten Preis und zu einem zukünftigen Zeitpunkt. Diese Verträge legen den Marktpreis für Öl fest. Wenn ein Anleger also liest, dass das Öl heute bei 50 US-Dollar pro Barrel schloss, bedeutet das tatsächlich, dass der Preis eines Futures-Kontrakts zum Kauf von 1.000 Barrel pro Monat den Handelstag bei 50 US-Dollar schloss.

Da er in Ölterminkontrakte investiert, ermöglicht der United States Oil Fund den Anlegern, die täglichen Bewegungen des Ölpreises zu verfolgen. Daher erlaubt er es den Investoren, die glauben, dass Öl in naher Zukunft höher steigen wird, von dieser Einschätzung zu profitieren, ohne ein Rohstoff-Futures-Konto eröffnen zu müssen.

Obwohl der ETF die Ölpreise kurzfristig gut verfolgt, hat er sich über längere Zeiträume deutlich schlechter entwickelt als Rohöl:

USO-DATEN VON YCHARTS.

Mehrere Faktoren haben diesen Widerstand verursacht. Erstens hat der Fonds eine viel höhere Kostenquote als die meisten anderen ETFs, was sich mit der Zeit in den Renditen niederschlägt. Zweitens laufen Öltermingeschäfte jeden Monat aus, was die Handelskosten erhöht, da der Fonds seine Verträge immer wieder erneuern muss, indem er sie kurz vor Ablauf verkauft und neue kauft, die zu einem späteren Zeitpunkt auslaufen. Drittens werden die Monatskontrakte, die sie verkaufen, tendenziell zu einem niedrigeren Preis gehandelt als die, die in zukünftigen Monaten auslaufen (eine Situation, die als Contango bekannt ist), was diesen ETF oft dazu zwingt, mehr zu zahlen, um Kontrakte zu erneuern.

Aus diesem Grund sollten die Anleger den United States Oil Fund nicht als langfristige Investition in den Ölpreis nutzen, sondern kurzfristige Wetten auf Marktbewegungen abschließen. Diese Wetten können entweder auf steigende Preise setzen, indem sie den ETF kaufen, oder auf fallende, indem sie ihn shorten, was ein Anleger tun kann, indem er Aktien des Fonds von einem Broker kauft und sie verkauft, in der Hoffnung, sie später zu einem niedrigeren Preis zurückzukaufen, nachdem die Ölpreise gefallen sind.

Wie haben sich die Öl-ETFs langfristig entwickelt?

Der Ölpreis hat einen erheblichen Einfluss auf die Performance der Öl-ETFs. In Zeiten steigender Ölpreise können Öl-ETFs die Performance des S&P 500 deutlich übertreffen. Das war beispielsweise beim SPDR S&P Oil & Gas Exploration & Production ETF von Anfang 2009 bis Mitte 2014 der Fall:

USO-DATEN VON YCHARTS.

Die Öl-ETFs entwickelten sich jedoch in den nächsten fünf Jahren deutlich schlechter als der Markt – und auch viele hochrangige Öl-Aktien – aufgrund der anschließenden Ölpreiscrashs Ende 2014 und Ende 2018. Daher müssen die Anleger den richtigen Zeitpunkt für den Kauf wählen, damit sie das Beste aus einem Öl-ETF herausholen können. Normalerweise kommt der ideale Zeitpunkt, wenn sich das Rohöl nach einem Marktcrash zu stabilisieren beginnt. Das würde einen Investor theoretisch in die Lage versetzen, von der anschließenden Erholung zu profitieren.

Vorteile von Öl-ETFs im Vergleich zu Öl-Aktien

Während Öl-ETFs in einer Vielzahl von Formen, Größen und Schwerpunkten erhältlich sind, betrachten die Anleger sie am besten als eine Möglichkeit, eine Investition auf den Ölsektor auszurichten, ohne die richtige Öl-Aktie auswählen zu müssen, da sie einen Korb solcher Aktien halten und das Risiko dadurch verteilen. Dieser Ansatz reduziert die Wahrscheinlichkeit, dass ein Investor die richtige Annahme getroffen hat (d.h. die Öl-Aktien steigen), aber dennoch auf das falsche Pferd setzt. Dies kann geschehen, wenn ein unerwartetes unternehmensspezifisches Problem wie Missmanagement, schlechte Ölquellenerträge oder Bilanzprobleme dazu führt, dass eine Öl-Aktie deutlich schlechter als die Konkurrenten abschneidet. Deshalb sollten sich die Anleger überlegen, ob ein Öl-ETF nicht eine bessere Option für ihr Portfolio sein könnte.

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The Motley Fool besitzt Kinder Morgan.

Dieser Artikel wurde von Matt DiLallo auf Englisch verfasst und am 20.03.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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