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Aurora Cannabis bekommt endlich einen Partner … mehr oder weniger

Cannabis & Money
Foto: Getty Images.

Obwohl es Dutzende von Marihuana-Aktien gibt, aus denen die Investoren wählen können, ist keine wohl polarisierender als Aurora Cannabis (WKN:A12GS7).

Die Wachstums-um-jeden-Preis-Strategie von Aurora ist mit Versprechen und Gefahren verbunden. Obwohl das Unternehmen über eine Reihe von Bauprojekten verfügt, darunter das fertiggestellte etwa 74.000 Quadratfuß große Aurora Sky und das laufende Projekt von Aurora Sun, einem ca. 111.000 Quadratfuß großen Komplex in Medicine Hat, Alberta, hat sich das Unternehmen entschieden, hauptsächlich durch Übernahmen zu wachsen.

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Seit Anfang 2018 zählen zu den wichtigsten Übernahmen CanniMed Therapeutics für rund 850 Mio. US-Dollar, MedReleaf für knapp 2 Mrd. US-Dollar, ICC Labs für rund 200 Mio. US-Dollar und zuletzt Whistler Medical Marijuana für 130 Mio. US-Dollar. Dieses zusätzlichen Marken, die Kapazität und die Infrastruktur haben es Aurora ermöglicht, in 24 Länder vorzudringen, und hat es auf den richtigen Weg gebracht, was nach Schätzungen des Autors eine branchenführende jährliche Spitzenproduktion von 700.000 Kilogramm sein wird. Im Vergleich dazu ist nur Canopy Growth, das 520.000 Quadratmeter für den Anbau zur Verfügung hat, nur einen Katzensprung von Auroras Produktionskapazität entfernt.

Aurora scheint auf Höchstleistung zu laufen. Eine erstklassige Produktion und eine überdurchschnittliche Rendite pro Quadratmeter sollen dem Unternehmen helfen, lukrative langfristige Geschäfte im In- und Ausland zu sichern. Zusätzlich, falls (bzw. eher wenn) die Produktion von getrockneten Cannabisblüten in Kanada zu einem Überangebot führt, werden sich diese ausländischen Vertriebskanäle als Lebensretter für das Unternehmen erweisen.

Doch Aurora mangelt es an etwas, das bereits praktisch alle größeren Kollegen erfahren haben: die Freude, eine Markenpartnerschaft zu gewinnen. Canopy Growth hat drei separate Kapitalbeteiligungen des Modelo- und Corona-Bierproduzenten Constellation Brands erhalten, von denen die letzte 4 Mrd. US-Dollar einbrachte. Unterdessen schloss die Cronos Group ihre 1,8 Mrd. US-Dollar Kapitalbeteiligung des Tabakriesen Altria ab. Dann ist da noch Tilray, das eine bestehende Vertriebsvereinbarung für nicht brennbare medizinische Cannabisprodukte mit dem Novartis-Tochterunternehmen Sandoz auf globaler Ebene schloß und ein 100 Mio. US-Dollar teures Joint Venture mit Anheuser-Busch InBev gründete.

Doch die Dinge änderten sich vergangenen Mittwoch, den 13. März, als Aurora Cannabis einen Partner fand … mehr oder weniger.

Aurora schnappt sich endlich einen “Partner”

Vor dem Eröffnungssignal gab Aurora bekannt, dass es Nelson Peltz, einen milliardenschweren Aktivisten-Investor und Gründer von Trian Fund Management, als strategischen Berater angeheuert hatte. In der Pressemitteilung heißt es, dass Peltz mit Aurora zusammenarbeiten wird, um “potenzielle Partnerschaften zu prüfen, die strategisch optimal für einen erfolgreichen Einstieg in jedes der geplanten Marktsegmente von Aurora geeignet sind”. Peltz berät auch bei der internationalen Expansionsstrategie.

Die Reaktion der Wall Street darauf ergeben bis zu einem gewissen Grad Sinn. Peltz weist eine lange Laufbahn als Kämpfer für die Aktionäre vor und konzentriert seine Bemühungen auf den Lebensmittel- und Getränkebereich. Da Health Canada darauf abzielt, Lebensmittel und alkoholfreie cannabishaltige Getränke vor dem einjährigen Jubiläum der Legalisierung für Erwachsene (17. Oktober) zuzulassen, wäre es für Aurora ratsam, eine Strategie in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie zu haben, um diesen angeblich margenstarken Bereich zu nutzen.

Obwohl Peltz beispielsweise nicht mehr im Verwaltungsrat von Mondelez International (WKN: A1J4U0) sitzt — diese Position wurde inzwischen von Trian-Präsident Peter May besetzt — besitzt der Fonds von Peltz immer noch mehr als 18,8 Mio. Aktien (rund 1,3 % aller ausstehenden Aktien) des Snack-Unternehmens. Mondelez ist das Unternehmen hinter Oreo und Ritz, um nur einige der bekanntesten Marken zu nennen. Hypothetisch gesehen wäre eine Verbindung zwischen Mondelez und Aurora bedeutend und wesentlich einfacher abzustimmen, da ein Mitglied von Trian bereits im Vorstand von Mondelez sitzt.

Im Austausch für seine Dienste wird Aurora Peltz fast 20 Mio. Optionen zu einem Kurs von 10,34 kanadischen Dollar gewähren. Die Optionen werden in den nächsten vier Jahren vierteljährlich fällig und führen im Wesentlichen zu einer zusätzlichen Verwässerung des bestehenden Aktienbestandes von rund 2 %.

Freu dich nicht zu sehr

So spannend eine Partnerschaft wie diese für Aurora Cannabis und seine Investoren sein mag, so ist da die zweite Seite der Medaille. Wie mein Kollege Dan Caplinger in einem anderen Artikel beschrieben hat, könnte der Preis, den das Unternehmen Peltz zahlt, eine weniger gute Rendite für die Investoren bedeuten. Die lose Ausgabe von Stammaktien zur Erleichterung von Transaktionen — Aurora hat seit Juni 2014 eine Milliarde Aktien ausgegeben — könnte die bestehenden Aktionäre verwässern.

Aber die größere Sorge könnte sein, dass Peltz’ Erfolgsbilanz nicht so beeindruckend ist, wie man vielleicht denkt. Peltz war beispielsweise bei seinen Versuchen, PepsiCo (WKN:851995) dazu zu bringen, das Segment Snacks vom Bereich Getränke zu trennen, trotz eines zweijährigen Kampfes erfolglos. Der damalige CEO, Indra Nooyi, sagte dem Fortune gegenüber: “Wir brauchen keine Aktivisten, die uns sagen, was wir tun sollen.” Letztendlich setzte PepsiCo eine Marketingstrategie um, die das Frito-Lay-Snackgeschäft besser in die Getränkesparte einbindet und die Kunden dazu anregt, beides und nicht das eine oder andere zu kaufen. Im Mai 2016 wurde bekannt gegeben, dass Trian seine Beteiligung an PepsiCo verkauft hat.

Im Oktober 2015 erwarb Trian einen Anteil von 2,5 Mrd. US-Dollar am Industriekonzern General Electric (WKN:851144) zu einem Kurs von 26 US-Dollar pro Aktie. Damals war das die größte Investition von Trian in der Geschichte des Fonds. Peltz wollte darauf drängen, dass General Electric Aktienrückkäufe durch die Aufnahme neuer Schulden prüft, Übernahmen disziplinierter durchführt und nach Möglichkeiten sucht, das Engagement von GE Capital zu reduzieren. Vor kurzem wurde General Electric aus dem Dow Jones Industrial Average verdrängt und der Aktienkurs ist um fast zwei Drittel niedriger als damals, als Trian zum ersten Mal Aktien kaufte. Es eine Katastrophe zu nennen wäre untertrieben.

Der Punkt ist, dass Peltz fehlbar ist, und seine aktivistische Rolle hat nicht unbedingt dazu geführt, dass Trian bekommt, was es will, oder dass die Aktionäre Geld verdienen. Zweifellos wird sein Wissen über den Snack- und Getränkebereich durch PepsiCo und Mondelez für Aurora und seine langfristige Strategie nützlich sein, aber es gibt keine Garantie dafür, dass die beratende Rolle von Peltz an dieser Stelle für die Aktionäre von Nutzen sein wird.

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The Motley Fool empfiehlt Anheuser-Busch InBev NV und Constellation Brands.

Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 17.03.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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