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Auf der Suche nach dem nächsten Elon Musk? Er könnte Patrick Byrne heißen

Blockchain
Foto: Getty Images

Was würde man dafür geben, in das Jahr 2010, 2011 oder 2012 zurückzureisen und Tesla-Aktien zu kaufen? Heute sind die Aktien jedenfalls das Zehnfache wert.

Ein Hauptgrund dafür ist das heute in aller Welt bekannte Wunderkind Elon Musk. Er investierte als Erster sehr früh in das damalige Startup ohne Produkt und drückte dem Unternehmen später als CEO mit seiner Vision „Den Wandel der Welt hin zu einer nachhaltigen Energie zu beschleunigen“ den Stempel auf.

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Ob Tesla als unabhängiges Unternehmen überleben wird, steht nach wie vor in den Sternen. Aber die Mission scheint erreicht – und die Aktionäre haben (trotzdem) bisher davon sehr profitiert.

Nun ist die Zeitreise noch nicht erfunden worden. Aber das Schöne am Aktienmarkt ist, dass es immer neue, interessante Investitionsmöglichkeiten gibt. In der Tat gibt es eine, bei der ich heute einige Parallelen zu der Kombination Tesla/Musk von 2010 sehe: das Unternehmen Overstock.com mit seinem CEO Patrick Byrne.

Auch Patrick Byrne ist ein Wunderkind

Elon Musk liest ein Buch – und weiß und versteht hinterher alles, was darin steht. Ob Patrick Byrne das ebenfalls kann, ist mir nicht bekannt, aber er hat dafür ein fotografisches Gedächtnis. Er muss zum Beispiel einen Kartenstapel nur fünf Minuten lang studieren und kann danach die Karten in der richtigen Reihenfolge – vorwärts und rückwärts – ansagen, auch sechs Monate später noch.

Dass Byrne etwas Besonderes ist, scheint Warren Buffett schon erkannt zu haben, als Byrne 13 Jahre jung war. Der Superinvestor verbrachte damals immer wieder Zeit im Hause von Byrnes Vater und nahm sich jedes Mal zwei Stunden Zeit, nur um sie mit Byrne zu verbringen.

Byrne scheint nicht weniger ein Wunderkind zu sein als Elon Musk. Aber es gibt noch mehr Parallelen.

Elon Musk hasst Short Seller (Leerverkäufer). Er findet, dass sie Wertzerstörer sind und dass der Leerverkauf von Aktien verboten gehört. Patrick Byrne hatte schon vor mehr als einem Jahrzehnt seinen eigenen Kampf mit Leerverkäufern und führte eine Kampagne gegen diese. Er ging und geht noch weiter und führte schon Kämpfe mit Goldman Sachs und dem Gründer von Wikipedia.

Patrick Byrne eckt also an. Genau wie Elon Musk. Und er will mit Overstock wie Musk mit Tesla die Welt zum Besseren verändern. Nur anstatt sich dem Thema Energie zu widmen, fokussiert er sich darauf, Korruption zu beseitigen.

Was Overstock und Tesla gemeinsam haben

Byrne gründete Overstock im Jahr 1999, um Möbel und Schmuck über das Internet zu verkaufen. Dass das Unternehmen zwei Jahrzehnte später trotz des übermächtigen Rivalen Amazon noch besteht, spricht dabei für sich – ähnlich, wie auch Tesla heute trotz relativ wenig Kapital bei sehr hohem Kapitalbedarf noch besteht, trotz der übermächtigen Konkurrenz mit unbeschreiblich tiefen Taschen.

Bei beiden dürfte die Innovationsfreude ein Hauptgrund dafür sein. Dass Tesla innovativ ist, darüber dürfte es keine zwei Meinungen geben. Aber auch Overstock ist überdurchschnittlich offen gegenüber neuen Technologien. Das Unternehmen scheint zum Beispiel eines der Ersten gewesen zu sein, das Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptierte.

Und Byrne erkannte das Potential der Blockchain-Technologie so früh wie Musk das Potential der Elektromobilität. Im Jahr 2014 gründete man die Tochtergesellschaft Medici Ventures mit keinem geringeren Ziel, als die Blockchain-Technologie voranzubringen.

Und das tun die von Medici finanzierten Unternehmen bereits in unglaublich vielen, wichtigen Bereichen der Gesellschaft. Sie haben unterschiedlichste Blockchain-Plattformen geschaffen – von einem Kapitalmarkt (tzero) über eine Plattform für Wahlen (votem) bis hin zu einer Lösung für die Verwaltung von Grundbesitzrechten auf der Blockchain.

Und anders als bei so vielen Unternehmen redet man bei Medici nicht nur über die Blockchain-Technologie, sondern macht auch Substantielles damit. In Tulum, Mexiko, zum Beispiel hat man laut Byrne den Eingeborenen die Rechte auf ihren Grund in die Blockchain gebracht, so dass Bauunternehmer ihnen ihr Land nicht mehr wegnehmen können.

Ähnliches hat man im vergangenen November mit 50.000 Haushalten um die Hauptstadt Zambias herum gemacht. Der Rest des Landes wird in den kommenden drei Jahren folgen.

In Ruanda stellt man das Online-System, das es allen 11 Millionen Haus- und Grundbesitzern ermöglichen wird, entsprechende Steuern zu zahlen, das Eigentum zu übertragen, zu vererben oder zu vermachen. In Ruanda wohl gemerkt – wir Deutsche können davon erst einmal nur träumen.

In Bermuda arbeitet man laut Byrne daran, mit einer Lösung eines Medici-Unternehmens, die Zentralbank und damit das Geldsystem auf die Blockchain zu bringen. Und offenbar hat auch schon ein „großes afrikanisches Land“ deswegen angeklopft.

All das soll heißen: Es handelt sich bei Medici und seinen Blockchain-Vorhaben nicht nur um heiße Luft.

Für Byrne geht es im Kern darum, dass „Blockchain über Zeit die Korruption eliminieren wird“, und dass man „in fünf Jahren das Leben von fünf Milliarden Menschen [zum Besseren] verändern kann“. Deswegen möchte Overstock auch sein Online-Geschäft verkaufen und sich nur noch auf Medici konzentrieren.

Der Markt kauft diese Geschichte allerdings nicht ab. Mitte Februar waren mehr als 14,5 Millionen Overstock-Aktien leerverkauft, im Vergleich zu den gerade einmal 20,3 Millionen Overstock-Aktien im Streubesitz. Es werden große Wetten auf den Untergang von Overstock getätigt.

Auch das hat das Overstock von heute mit dem Tesla von 2013 gemein. Damals waren mehr als ein Drittel aller sich im Streubesitz befindlichen Aktien von Tesla leerverkauft.

Ein interessantes Unternehmen, das man auf dem Radar haben sollte

Zwei praktisch überirdische Geschäftsführer, die mit ihren Unternehmen die Welt zu einem besseren Ort machen möchten. Zwei Unternehmen mit sehr risikoreichen Geschäftsmodellen mit sehr großem Potential. Nur, dass Overstock aktuell erst in den Startlöchern zu stehen scheint, während Tesla schon einiges geleistet hat.

Es ist keineswegs gesagt, dass Overstock mit seinen Medici-Unternehmungen erfolgreich sein wird. Genausowenig, wie das bei Tesla vor einigen Jahren war. In der Tat stand Tesla nicht nur einmal kurz vor dem Bankrott (und ist auch heute noch nicht über den Berg).

Ich wünsche es Byrne und der Welt, dass er mit seinen Visionen Erfolg hat. Denn die Beseitigung von Korruption und die Wahrung von Grundbesitzrechten könnten durchaus der Schlüssel für eine (viel) bessere Zukunft von fünf bis sechs Milliarden Menschen sein, die heute von einem Lebensstandard, wie wir ihn haben, nur träumen können.

Ob auch die Aktie von Overstock so erfolgreich werden kann, wie es die von Tesla bisher war? Vielleicht ja, vielleicht nein. Aber das Unternehmen ist eines, das ein Anleger mit Interesse an Zukunftsthemen in den kommenden Jahren durchaus genauer verfolgen sollte.

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Offenlegung: John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market, sitzt im Vorstand von The Motley Fool. Bernd Schmid besitzt Aktien von Amazon, Overstock und Tesla. The Motley Fool besitzt Aktien von Amazon und Tesla.



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