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Der größte US-Marihuana-Deal der Geschichte wurde gerade bekannt gegeben

Foto: Getty Images

In der Marihuana-Industrie sind große Dinge im Gange. Nach der Legalisierung von Freizeit-Cannabis in Kanada im vergangenen Oktober hat die legale Cannabisindustrie endlich Legitimität gewonnen. Infolgedessen gehen die globalen Verkaufsprognosen für Cannabis nach oben. Einige Investmentbanken an der Wall Street prognostizieren, dass der Jahresumsatz bis 2030 bis zu 75 Milliarden US-Dollar erreichen könnte.

Aber wie in jeder neuen Industrie gibt es auch hier einen Prozess, der mit der Reifung verbunden ist. Zuerst kam die Kapazitätserweiterungswelle, welche die Nachrichten in der ersten Jahreshälfte 2018 dominierte. Jetzt, da die Branche sich legitimiert hat und das Kapital freier verfügbar ist (zumindest für die in Kanada ansässigen Hasch-Aktien), erleben wir den Vorstoß in die nächste Stufe der Cannabis-Evolution: die Konsolidierung.

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Offen gesagt umfasst die Branche in Kanada und den Vereinigten Staaten viel zu viele Unternehmen, die in mehreren Teilen der Lieferkette konkurrieren. Zur Erinnerung: Obwohl die US-Bundesregierung Cannabis immer noch als illegale Substanz ansieht, haben 33 Staaten beschlossen, den Stoff zu legalisieren und zu regulieren. Die Konsolidierung zwischen Anbaubetrieben und Einzelhändlern könnte dazu beitragen, die Ausgaben zu senken und die Attraktivität der Marke und/oder Erreichbarkeit für die Verbraucher schnell zu erhöhen.

Möglicherweise hat keine Nische das mehr gezeigt als der vertikal integrierte Apothekenbereich in den Vereinigten Staaten, wobei der größte US-Marihuana-Deal in der Geschichte Anfang dieser Woche angekündigt wurde.

Das wird der größte US-Cannabis-Deal der Geschichte

Bevor am Montag, den 11. März, in New York die Eröffnungsglocke erklang, kündigte Harvest Health & Recreation (WKN:A2N9LS) an, im Rahmen eines Aktien-Deals das im Privatbesitz befindliche Verano Holdings für 850 Millionen US-Dollar zu übernehmen. Harvest Health & Recreation ist ein vertikal integrierter multistationaler Apothekenbetreiber und den meisten Investoren ein unbekannter Name.

Das zusammengeführte Unternehmen wird nach Abschluss der Übernahme in der ersten Jahreshälfte über 30 Betriebsstätten, acht Anbaustätten und sieben Produktionsstätten verfügen. Bis Ende 2019 soll das fusionierte Unternehmen sogar über 70 Niederlassungen, 13 landwirtschaftliche Betriebe und 13 Produktionsstätten verfügen.

Mit Blick auf die Zukunft verfügen Harvest Health & Recreation und Verano über fast 200 Lizenzen, die sich auf 16 Staaten erstrecken. Wenn keine zusätzlichen Lizenzen beantragt würden, hätte der kombinierte Betrieb die Möglichkeit, 123 Einzelhandelsstellen zu eröffnen. Kein anderes börsennotiertes Einzelhandelsunternehmen hält derzeit so viele Lizenzen. Der Vertrag sieht auch zusätzliche Anbaukapazitäten von Harvest Health von rund 900.000 Quadratfuß vor.

Weiter ist erwähnenswert, dass Harvest Health & Recreation einer der wenigen Apothekenbetreiber ist, die derzeit auf operativer und EBITDA-Basis (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) profitabel sind. Es wird nicht erwartet, dass der Zusammenschluss den bestehenden positiven freien Cashflow gefährdet, so die Pressemitteilung, in der die Transaktion angekündigt wird.

Harvest Health zielt darauf ab, mit seiner Konkurrenz mitzuhalten oder sie vielleicht sogar zu überholen

Wenn du dich fragst, warum Harvest Health & Recreation 850 Millionen US-Dollar für Verano bezahlt hat, dann genügt ein Blick auf die Opportunitätskosten. Die Anbau- und Verarbeitungslizenzen sowie Einzelhandelsgenehmigungen zu bekommen, kann außergewöhnlich lange dauern. In einigen Staaten ist die Erteilung von Anbau- und Handelsgenehmigungen begrenzt oder stark eingeschränkt. Der Erwerb eines etablierten Unternehmens mit vorhandenen Lizenzen (oder solchen in Prüfung) reduziert den Zeit- und Kostenaufwand für den Aufbau der Marke Harvest Health.

Außerdem ermöglicht er Harvest Health & Recreation, mit anderen Unternehmen im Bereich Schritt zu halten. Der gehobene Einzelhändler MedMen Enterprises (WKN:A2JM6N) ist dabei, für 682 Millionen US-Dollar PharmaCann zu erwerben. Das war auch der größte Pot-Deal in der Geschichte der USA bis zum vergangenen Montag. Die Fusion von MedMen und PharmaCann wird ein Unternehmen mit 77 Einzelhandelslizenzen schaffen – eine Zahl, die sicherlich weiter wachsen wird.

Hinzu kommt der mehr als 600 Millionen US-Dollar schwere Deal zwischen iAnthus Capital Holdings (WKN:A2N60S) und MPX Bioceutical, der kürzlich abgeschlossen wurde. Seither ist iAnthus Capital in 11 US-Bundesstaaten mit 19 offenen Apotheken vertreten. Die kombinierte Anzahl der Apothekenlizenzen im Einzelhandel beträgt jedoch 63, was bedeutet, dass iAnthus noch viel Potenzial bei der Verkaufsfläche und Anbaukapazität hat, die man wie geplant verdreifachen möchte.

Natürlich verlieren MedMen und iAnthus im Gegensatz zu Harvest Health auf operativer Basis erhebliche Summen, wenn sie in neue und bestehende Staaten expandieren.

Das unvermeidliche Fragezeichen

Andererseits ist die legale Cannabisindustrie noch im Entstehen begriffen, und es gibt keine Garantien (trotz des zweistelligen Anstiegs der Aktien von Harvest Health nach der Ankündigung), dass die Konsolidierung unter den Einzelhändlern in den USA den Shareholder Value verbessern wird.

Die zwei wohl größten Bedenken bei diesem Deal sind
1) der Kaufwert, der vollständig in Stammaktien bezahlt wird, und
2) die Möglichkeit, für Verano deutlich zu viel zu bezahlen.

Zum ersten Punkt ist zu erwähnen, dass der Zugang zu Kapital nicht immer einfach für Hasch-Aktien war. Das hat viele dazu veranlasst, ihre Stammaktien wie Monopoly-Geld zu verwenden, um richtiges Geld aufzutreiben. Obwohl die Ausgabe von Aktien in dieser wachstumsstarken Branche immer wieder zu funktionieren scheint, kann die so verursachte Verwässerung die bestehenden Aktionäre belasten und es für bereits profitable Unternehmen wie Harvest Health so viel schwieriger machen, einen bedeutenden Gewinn pro Aktie zu erzielen. Ich sehe nicht, wie das Unternehmen diese Transaktion ohne Belastung des mittelfristigen Ergebnisses je Aktie abschließen könnte.

Die andere Sorge hier wäre das Goodwill. Wenn ein Unternehmen ein anderes kauft, erwarten wir, dass das in der Prämie berücksichtigt wird. Aber für ein Unternehmen wie iAnthus macht der Unternehmenswert etwa 55 % der Bilanzsumme aus. Das ist ein gefährlich hoher Betrag, der darauf hindeutet, dass es für seine früheren Übernahmen (ohne MPX Bioceutical) zu viel bezahlt haben könnte, und dies könnte zukünftige Abschreibungen für iAnthus bedeuten. Wir werden abwarten müssen, welche Art von Goodwill bei diesem Deal von Harvest Health & Recreation herauskommen wird, aber ich würde nicht ausschließen, dass für Verano zu viel bezahlt wird.

Im Rahmen der Konsolidierung, die voraussichtlich weiterhin Hauptthema der Cannabisindustrie bleiben wird, dürften in diesem Jahr weitere bemerkenswerte Deals angekündigt werden.

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Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 13.03.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können. 

The Motley Fool hat keine Position in einer der erwähnten Aktien.



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