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Canopy Growth der hohen Dividende wegen kaufen? Gar nicht mal so abwegig …

Foto: Getty Images

Den Kauf von Aktien von Canopy Growth (WKN:A140QA) kann man aus verschiedenen Gründen in Betracht ziehen. Die Partnerschaft des Unternehmens mit Constellation Brands kann Canopy wohl auf die Pole Position der Cannabisbranche führen. Zudem steht die Expansion in den US-Hanfmarkt bevor.

Aber es gibt eine Sache, die einem bei Canopy Growth wohl überhaupt nicht in den Sinn kommen würde – die hohe Dividendenrendite. Aus gutem Grund: Canopy Growth zahlt keine Dividende.

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Allerdings könnte man auf die Idee kommen, hohe Dividendenrenditen in das Leistungsversprechen für Canopy Growth mit einzubeziehen. Klingt vielleicht absurd, ist aber nicht annähernd so verrückt, wie es erscheinen mag. 

Die Pläne mit dem REIT

Canopy Growths Co-CEO Bruce Linton sucht Wege zur Monetarisierung seiner Immobilien-Assets, wie Kristine Owram von Bloomberg berichtet. Linton sagte in einem Telefoninterview, dass Canopy mehrere Optionen prüft, darunter auch die Ausgabe von Anleihen sowie Hypotheken auf die Immobilien.

Die interessanteste von Linton identifizierte Alternative ist, dass Canopy Growth seine Immobilien in einen Real Estate Investment Trust (REIT) ausgliedert. Wenn Canopy sich dazu entscheiden sollte, könnten die derzeitigen Aktionäre somit eine hochverzinsliche Dividendenaktie besitzen.

Die kanadischen und US-amerikanischen Gesetze für REITs unterscheiden sich in gewisser Weise, dennoch sind REITs in beiden Ländern recht ähnlich. REITs halten, wie der Name schon sagt, Immobilien. Sie verdienen Geld, indem sie Immobilien an Kunden vermieten. Und um in den Genuss einer besonderen Behandlung beim Steuerrecht zu kommen, muss ein hoher Prozentsatz ihres zu versteuernden Einkommens an die Aktionäre ausgeschüttet werden.

Was würde passieren, wenn Canopy Growth seine Immobilien in einen REIT ausgliedert? Der REIT wäre eine völlig eigenständige Einheit von Canopy Growth und würde wahrscheinlich in Kanada und vielleicht auch in den USA öffentlich gehandelt. Investoren, die Aktien des REITs gekauft haben, würden in der Tat teilweise die aktuellen Immobilien von Canopy Growth kaufen – den Grundbesitz sowie die Gebäude. Da der REIT jedoch aus Canopy Growth ausgegliedert würde, würden die Aktionäre von Canopy wahrscheinlich dann Aktien des REITs erhalten.

Der Vorteil für Canopy Growth ist, dass das Unternehmen für seine Immobilien Geld bekommt. Bruce Linton sagte gegenüber Bloomberg, dass er dieses Geld verwenden möchte, um in fünf weiteren Ländern anzubauen, anstatt sich seine Immobilien anzuschauen “und zu denken: Wie schön, das gehört ja alles uns.” Der REIT hätte automatisch einen langfristigen Mieter, der regelmäßig Mietzahlungen leistet – eben Canopy Growth. Was die Anleger von Canopy Growth betrifft, so würden sie Aktien eines Unternehmens besitzen, das mehr Geld für Expansionsinvestitionen hat; außerdem Aktien eines neuen Unternehmens, eben des REIT, der wohl eine schöne Dividende auszahlen würde.   

Es gibt viele Präzedenzfälle

Canopy Growth wäre damit aber nicht der erste auf Cannabis ausgerichtete REIT. Innovative Industrial Properties (WKN:A2DGXH) besitzt Immobilien in 10 US-Bundesstaaten. Das Unternehmen vermietet diese Immobilien an Unternehmen, die in der medizinischen Cannabisindustrie tätig sind.

Die Dividendenrendite von 2,14 % von Innovative Industrial Properties ist nicht schlecht, aber eben auch keine richtig hohe Rendite. Das Problem ist jedoch nicht die Dividendenausschüttung des REITs. Die Rendite von Innovative Industrial Properties ist nicht so hoch wie sonst, da sich der Aktienkurs in den letzten 12 Monaten fast verdreifacht hat.

Innovative Industrial Properties hat jedoch direkt als REIT begonnen. Es gibt zwar keine Beispiele dafür, dass Marihuanaproduzenten REITs ausgliedern, aber es gibt Präzedenzfälle in anderen Branchen wie etwa im Gesundheitswesen und im Einzelhandel.

Eine der erfolgreichsten REIT-Ausgliederungen wurde von Darden Restaurants durchgeführt, das mehrere bekannte Restaurantketten wie Olive Garden und Longhorn Steakhouse betreibt. Im Jahr 2015 hat das Unternehmen einen Teil seiner Immobilien in einen börsennotierten REIT, den Four Corners Property Trust, ausgegliedert. Dardens Aktionäre erhielten damals für je drei Aktien von Darden, die sie hielten, eine Aktie des neuen REITs.

Zunächst herrschte bei diesem Schritt Skepsis. Four Corners Property Trust zahlt nun jedoch eine Dividende von 4,1 %, und der Aktienkurs von Darden hat sich seit der Abspaltung mehr als verdoppelt.

Eine renditestarke Dividendenaktie?

Wird Canopy Growth selbst zu einer renditestarken Dividendenaktie? Das dürfte in nächster Zeit wohl nicht passieren.

Wie Bruce Linton im Interview mit Bloomberg angedeutet hat, liegt der Schwerpunkt von Canopy auf der internationalen Expansion. Das Unternehmen wird jeden Cent, den es zur Verfügung hat, in den Ausbau seines Geschäfts reinvestieren wollen. Dividenden stehen erst einmal nicht an und werden in den kommenden Jahren, wenn überhaupt, nur ein untergeordnetes Thema sein.

Für Canopy Growth ist die Idee der Ausgliederung seiner Immobilien in einen REIT jedoch in mehrfacher Hinsicht sinnvoll. Während ein solcher Schritt Canopy Growth nicht direkt in eine Dividendenaktie verwandeln würde, könnten die derzeitigen Aktionäre von Canopy plötzlich Aktien eines neuen Unternehmens besitzen, das sehr wohl eine große Dividende zahlt. Und das alles könnte schon in nicht allzu ferner Zukunft passieren.

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The Motley Fool empfiehlt Aktien von Constellation Brands und Innovative Industrial Properties. Keith Speights besitzt keine der angegebenen Aktien.

Dieser Artikel erschien am 26.2.2019 auf Fool.com und wurde für unsere deutschen Leser übersetzt. 



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