Takkt: Warren Buffett würde diese Aktie kaufen, wenn ein Punkt nicht wäre
Die Takkt (WKN:744600) ist vielen Fools bekannt. Sie war in der Vergangenheit ein guter Dividendenzahler und hat ihren Anteilseignern auch langfristig Freude beim Investieren bereitet.
Auch die vorläufigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2018 verleihen dieser Story keinen Beigeschmack. So wurde im abgelaufenen Jahr der Umsatz um 5,8 % auf 1,2 Mrd. Euro gesteigert.
Lass uns einmal die Takkt daraufhin überprüfen, ob Warren Buffett bei diesem Unternehmen einsteigen würde. Hierfür vergleiche ich einige Unternehmenskennzahlen mit sechs Kriterien, die dem Orakel aus Omaha wichtig wären. Starten wir jetzt.
1) Leicht zu verstehendes Geschäftsmodell
Die Takkt sieht sich selbst „in Europa und Nordamerika [als] der führende B2B-Spezialversandhändler für Geschäftsausstattung“.
Für mich persönlich ist das Geschäftsmodell eines Händlers leicht zu verstehen. Daher würde ich annehmen, dass Warren Buffett das Geschäftsmodell von Takkt auch versteht.
2) Gute Eigenkapitalrendite bei solider Verschuldung
Werfen wir hierzu einen Blick in die Bilanz des letzten veröffentlichten Quartalsberichts. Der können wir entnehmen, dass das Unternehmen mit einer Eigenkapitalquote von 58,4 % zum Stichtag des 30. September 2018 arbeitet.
Die Eigenkapitalrendite betrug im Geschäftsjahr 2017 bei einem Konzernergebnis von 96,3 Mio. Euro und einem bilanzierten Konzerneigenkapital von 567,8 Mio. Euro gerundet 17 %. Ich denke, Warren Buffett würde diese beiden Werte entsprechend gut finden. Schauen wir weiter.
3) Gutes Management
Ein Blick auf die Aktionärsstruktur der Takkt verrät uns, dass es mit der Franz Haniel & Cie. GmbH einen Mehrheitsaktionär gibt, der 50,2 % der Aktien hält. Der restliche Anteil von 49,8 % befindet sich entsprechend im Streubesitz.
Die Familie Haniel ist eine Unternehmerfamilie aus Duisburg und gehört mit ihren Unternehmensbeteiligungen zu den bedeutenden Investoren in Deutschland. Ich denke, wer es geschafft hat, solch ein Imperium über Generationen aufzubauen, dem kann man wirklich vertrauen. Der Test wurde aus meiner Sicht ebenfalls bestanden.
4) Stetige Erträge
Schaut man sich das Periodenergebnis über die letzten fünf Jahre an, ausgehend von einem Ergebnis im Jahr 2013 von 52,5 Mio. Euro, so hat sich dieses jedes Jahr erhöht. Der Warren-Buffett-Test wäre damit wahrscheinlich auch bestanden.
5) Fairer Preis
Nach Angaben des Unternehmens zum Gewinn je Aktie für das Jahr 2018 belief sich dieses auf 1,34 Euro. Hiervon plant man eine Basisdividende von 0,55 Euro auszuschütten, zuzüglich einer Sonderdividende von 0,30 Euro. Die gesamte Dividende von 0,85 Euro würde den Aktionären eine Dividendenrendite von 5,7 % einbringen (Xetra-Schlusskurs am 05.03.2019 von 15,02 Euro).
Das Kurs-Gewinn-Verhältnis beträgt auf Basis der vorläufigen Zahlen 11,21. Ich glaube, dass die beiden Werte Warren Buffett auch gefallen würden.
6) Marktkapitalisierung
Die Unternehmensgröße ist ein Kriterium für Warren Buffett, da er eine gewisse Investitionssumme platzieren müsste, um eine Portfoliorelevanz zu generieren. Für uns Kleinaktionäre spielt dieser Wert aber keine Rolle.
Eines sei aber gesagt: Mit einem Vorsteuergewinn von 115 Mio. Euro für das Jahr 2017 übertrifft der Wert die Vorgaben des US-Investors, der einen Vorsteuergewinn von mindestens 75 Mio. US-Dollar erwartet.
Fazit
Was soll ich sagen, es gibt am Warren-Buffett-Test hinsichtlich der Takkt nichts zu meckern. Dass ich aber trotzdem glaube, dass sich Warren Buffett nicht an dem Unternehmen beteiligt, hat folgenden Grund: der Einfluss von Haniel.
Die Unternehmerfamilie hält die Mehrheit an dem B2B-Versandhändler. Warren Buffett könnte also nur eine Minderheitsbeteiligung eingehen. Diese wäre jedoch so gering, dass sie keinen Einfluss auf seine Performance hätte.
Trotzdem bleibt für uns Fools die Erkenntnis, dass die Takkt ein super Investment wäre, wenn man die sechs Auswahlkriterien von Warren Buffett in Betracht zieht.
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Frank Seehawer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Takkt.