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Besserer Kauf: Ferrari-Aktie oder Sixt-Aktie?

Foto: Getty Images

Ein Duell zwischen der Ferrari (WKN:A2ACKK)-Aktie und der Sixt (WKN:723132)-Aktie ähnelt auf den ersten Blick dem berühmten Äpfel-Birnen-Vergleich: Außer der Kategorie „Nahrungsmittel“ verbindet die beiden nicht viel.

Die Preisfrage ist also nicht nur, welche der beiden Aktien ich kaufen würde, wenn ich nur eine der beiden zur Auswahl hätte, sondern auch, ob ich in der Kategorie Fortbewegungsmittel lieber Autovermietung und Leasing oder Sportwagen im Depot haben würde. Manege frei!

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Sportlich verzinst

Die Ferrari-Aktie gehört für mich zur Kategorie „Hätte ich die mal vor x Jahren gekauft, dann wäre jetzt alles schön“. Mit einem satten Plus von 221 % innerhalb der letzten 3 Jahre hat sich die Ferrari-Aktie definitiv einen Platz auf dem Siegertreppchen verdient. Der DAX blamierte sich im selben Zeitraum mit einem müden Plus von 18 % (Stand für beide Werte: 06.03.2019).

Aber wie sieht es unter der Haube aus? Schließlich ist nicht jede Traumrendite gerechtfertigt.

Ein kurzer Blick in den Jahresbericht 2018 verrät, dass hier offenbar prächtig verdient wurde. Die EBIT-Marge (das Verhältnis von operativem Ergebnis zum Jahresumsatz) liegt unterm Strich bei rund 24 % und bewegt sich damit im Rahmen dessen, was ich aus Erfahrung als „außergewöhnlich erfolgreich“ empfinde.

Die Eigenkapitalrendite kann sich meiner Ansicht nach ebenfalls sehen lassen. Mit traumhaften 58 % wurde das Eigenkapital der Sportwagenexperten im Jahr 2018 verzinst. Im Vergleich zu den Zinsen auf meinem Girokonto ist diese Verzinsung astronomisch hoch. Aber was sagt der Branchenvergleich zu dieser Zahl? Highperformer oder Mittelmaß? Kollege VW (WKN:766403), zu dessen Portfolio auch sportliche Marken wie Porsche und Lamborghini gehören, konnte 2017 „nur“ über eine Eigenkapitalrendite von etwa 10 % berichten. Auch wenn sich die Fronten bei VW nicht zu 100 % mit denen von Ferrari vergleichen lassen, denke ich: Punkt für die Italiener!

Zu den Produkten von Ferrari muss ich wahrscheinlich kaum etwas erzählen. So gut wie jeder dürfte die roten Flitzer mit dem gelben Pferd aus der Formel 1 kennen. Mit dem brandneuen F8 Tributo bleiben sich die Italiener offensichtlich treu. 720 PS beschleunigen den Flitzer in 2,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Niemals zuvor hat jemand einen stärkeren V8-Motor in ein Serienfahrzeug mit Straßenzulassung verbaut.

Digital vermietet ist halb gewonnen

Im Vergleich zur Ferrari-Aktie hat sich die Sixt-Aktie in den letzten 3 Jahren nicht so gut gemacht. Mit einem soliden Plus von etwa 80 % ist aber auch die Sixt-Aktie dem DAX in diesem Zeitraum um Längen davongeeilt (Stand: 06.03.2019).

Sixt-Investoren, die der Aktie bereits seit 10 Jahren die Treue halten, wird das vermutlich egal sein. Denn auf Sicht der letzten 10 Jahre verteuerte sich das gute Stück um exzellente 1.583 % (Stand: 06.03.2019). Auf Renditen in dieser Höhe kommen DAX-Fans für gewöhnlich nur mithilfe trickreicher Handelsstrategien.

Fundamental geht es bei der Sixt-Aktie ein wenig gemütlicher zu als bei der Ferrari-Aktie. 2017 wurde über eine EBIT-Marge von 12 % und eine Eigenkapitalrendite von 15 % berichtet. Das ist nicht schlecht, aber auch nicht in einer Liga mit dem Ergebnis von Ferrari. Selbst dann nicht, wenn man die Ferrari-Zahlen von 2017 als Grundlage nimmt. Denn auch in diesem Jahr konnte Ferrari mit einer EBIT-Marge von 22 % und einer Eigenkapitalrendite von sagenhaften 68 % glänzen.

Aber Zahlen aus der Vergangenheit sind nicht alles. Beim Mietwagen-Marktführer gefällt mir, dass noch immer die Familie Sixt mit an Bord ist. Zwar in dritter Generation, aber offenbar immer noch mit Herzblut. Zuletzt verkündete Sixt-Vorstand Erich Sixt den Start der Mobilitätsplattform „ONE“ und die „Vision eines globalen Anbieters individueller Mobilität“. Gut möglich, dass Sixt in Zukunft ein IT-Unternehmen mit angehängter Autovermietung sein wird. Das klingt super. Denn digitale Plattformen sind ganz nach meinem Geschmack.

Ich bin langweilig und gehe auf Nummer sicher

Fundamental gefällt mir die Ferrari-Aktie besser als die Sixt-Aktie. Was die Italiener aus jedem Euro Umsatz herausquetschen, ist wirklich erstaunlich.

Aber auch die Sixt-Aktie weiß zu gefallen. Die langfristige Rendite war bisher durchweg bombastisch und die Zukunftsplanung erscheint mir in höchstem Maße innovativ. Sofern die Verschmelzung von IT und Autovermietung gut funktioniert, sehe ich auch für die nächsten 10 Jahre noch viel Luft nach oben.

Wenn ich mich allerdings für eine der beiden Aktien entscheiden müsste, dann würde meine Wahl auf die Ferrari-Aktie fallen. Sportwagen? Diese ollen Kamellen? Klar, ein beschleunigtes Blech dürfte für viele Investoren so innovativ erscheinen wie ein Stück Brot. Eindeutig langweiliger als Quantencomputer oder globale IT-Konzepte.

Doch die Fähigkeit, begehrte Produkte entwickeln und herstellen zu können, steht in meinem Werteuniversum eindeutig auf Platz numero uno. Das bedeutet nicht, dass es keine Kunst wäre, eine Autovermietung für über 100 Jahre effizient und profitabel zu betreiben. Dennoch scheint mir das Geschäft von Ferrari stärker an die Emotionen der Kunden gekoppelt zu sein.

Effizienz ist schön und gut. Trotzdem fließt der Extra-Euro meiner Erfahrung nach vor allem dann, wenn das Produkt nahtlos an die (geheimen oder offensichtlichen) Sehnsüchte und Wünsche der Kundschaft andockt. Derartige Superkräfte, die meiner Ansicht nach auch Apple (WKN:865985) exzellent einzusetzen weiß, sind meiner Ansicht nach durch nichts zu übertrumpfen. Daher wähle ich diesmal Rot.

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Stefan Naerger besitzt Aktien von Apple. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Apple. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Long Januar 2020 $150 Calls auf Apple und Short Januar 2020 $155 Calls auf Apple.



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