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3-mal falsche Mentalität, die verhindert, dass du jemals reich wirst – auch Bausparer betroffen

Sparen: Geld und Münzen
Foto: Getty Images

Wovon hängt Anlageerfolg am meisten ab? Viele glauben, es käme auf Intelligenz und akademisches Finanzwissen an oder darauf, die besten Algorithmen und stärksten Computer einzusetzen. Manche glauben daran, durch geheimnisvolles Musterlesen reich zu werden, und andere sehen im smarten Wechselgeldsparen die Lösung.

Alles Humbug! Ich denke, das mit Abstand Wichtigste ist, sich die richtige Mentalität für langfristigen Vermögensaufbau anzueignen. Hier sind drei falsche Angewohnheiten, die dir dabei im Weg stehen könnten — und Tipps, wie es besser geht.

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Nr. 1: Die Das-kann-ich-auch-Mentalität

Wir Menschen haben die Schwäche, dass wir ständig nach Ansehen, Anerkennung und Bestätigung lechzen. Ganz offenkundig wird das in der Selfie-Welt von Instagram und Co., wo jeder sich und sein Leben möglichst aufregend präsentieren will. Wenn der Arbeitskollege auf die Bermudas fliegt und wir nur ans Mittelmeer oder wenn die Freundin Bulgari trägt und wir nur billigen Modeschmuck — dann macht uns das unzufrieden. Wir wollen mithalten können und überall dabei sein, egal ob bei Ausflügen, Kleidung, Oper oder Fußball.

Jetzt habe ich die ganze Zeit „wir“ gesagt, obwohl ich natürlich nicht wissen kann, ob irgendetwas davon auf dich zutrifft. Aber wenn doch, dann könnte jetzt der richtige Moment sein, diesen Punkt zu überdenken. Muss man wirklich jeden Blödsinn mitmachen? Muss man einmal um die Welt reisen, nur um endlich mal ein paar „Likes“ zu ergattern?

Mir fällt dazu der Dacia-Mann aus der Werbung ein. Ihm war es Jacke wie Hose, was die anderen denken oder besitzen. Seine Priorität war sein ganz privates Glück. Deshalb hat er sich ein günstiges Auto mit viel Platz für alle Kinder samt Ausrüstung gekauft und keinen schicken Sportwagen, wie der unglückliche andere Mann.

Wie wir unsere Prioritäten setzen und mit welchen Leuten wir uns umgeben determiniert folglich entscheidend, wie viel Gestaltungsspielraum wir für unser Leben bewahren können.

Nr. 2: Die Auf-den-Kopf-hau-Mentalität

Der vorangegangene Punkt ist für viele schwer zu beherrschen, aber leicht zu verstehen — ganz ähnlich wie die Tatsache, dass jeder versteht, dass zu viel Zucker nicht guttut. Beim folgenden Fehler ist die Sache etwas komplizierter. Es ist nämlich so, dass man von verschiedenen Seiten den Rat bekommt, mit seinem Geld haushalten, also Budgets anzulegen.

Wie selbstverständlich wird von vielen Leuten beispielsweise ein Urlaubsbudget festgelegt und es klingt ja auch vernünftig. So hat man eine Obergrenze, an die sich alle Mitreisenden halten müssen und die sicherstellt, dass das Konto nicht im Rausch der Sinne leergeräumt wird.

Aber stell dir beispielsweise vor, du bist mit deiner vierköpfigen Familie im süddeutschen Raum unterwegs und erfährst, dass es auf der schweizerischen Seite einen großen Jahrmarkt gibt. „Lass uns dort hingehen und eine Menge Spaß haben“, magst du da verkünden und gleich auch das Budget mitliefern: 200 Euro! Sogleich geht es zum Geldwechsler, der dir dafür 220 Franken in die Hand drückt, und dann auf zum Rummel.

Dort angekommen, trifft dich der kleine Kulturschock: „Alles teuer!“ – Riesenrad 15 Franken, Klöpfer mit Brötchen und Senf 10 Franken, Peppa-Ballon 5 Franken. Es wird schnell klar, dass du mit 55 Franken pro Person nicht weit kommen wirst. Was also tun? Das Budget erhöhen, um trotzdem den erhofften Spaß zu haben? Verzichten, damit für die anderen mehr übrig bleibt? Den Kindern erklären, dass spätestens nach der dritten Fahrt „Ende Gelände“ ist?

Wie man es dreht und wendet, es läuft darauf hinaus, dass zumindest das budgetierte und umgetauschte Geld auf den Kopf gehauen werden muss, so gering die Gegenleistung dafür auch sein mag. In diesem Fall geht es „nur“ um 200 Euro, aber manchmal um wesentlich mehr. Wird beispielsweise alle paar Tage ein Bierbudget oder Ähnliches eingeplant, dann summieren sich zweistellige Werte schnell zu vierstelligen.

Auch wenn die Entscheidung im Einzelfall sicherlich schwierig ist: Wie und für was du dein Geld ausgibst, sollte niemals ein Budget bestimmen, sondern stets der Wert der Sache, die du damit bezahlst.

Nr. 3: Die Wie-viel-kann-ich-mir-leisten-Mentalität

Selbstbestimmtheit ist also wichtig — sich nicht von anderen Meinungen oder festgelegten Absichten zum Geldausgeben treiben zu lassen. Aber auch scheinbar selbstbestimmt können wir uns die Vermögensbildung sprichwörtlich verbauen. Dieses Problem betrifft sogar Menschen, die sich selbst mit Stolz Spießer nennen lassen und hoffnungsfroh Bausparverträge abschließen. Auf den ersten Blick machen sie alles richtig, genauso wie der Dacia-Mann.

Aber auch sie haben oft eine Schwäche, die der gewiefte Finanzberater auszunutzen weiß: Die Fixierung auf den Gedanken, wie viel sie sich eigentlich leisten können. Zunächst sollte es nur das preiswerte Standardhaus mit 60 Quadratmeter Grundfläche sein. Aber dann heißt es, dass die Zinsen doch so niedrig seien — „und bei Ihrem Gehalt, da können Sie sich auch was richtig Schönes leisten“ — Gartenteich, gemütlicher Balkon, Wintergarten, Kaminofen, Weinkeller — und natürlich mehr Platz, falls Gäste zu Besuch kommen.

Auf diese Weise wird deine Finanzkraft fast bis zum Anschlag ausgeschöpft. Und weil das Haus letztlich größer ausgefallen ist, als ursprünglich geplant, wird auch der laufende Unterhalt deutlich teurer, was deine Fähigkeit, ein Vermögen anzusparen, zusätzlich schwächt. Folglich wirst du zwanzig oder dreißig Jahre eifrig damit beschäftigt sein, die Hypothek abzubezahlen, und bleibst am Schluss mit einem dreißig Jahre alten Haus und ohne jegliche Ersparnisse zurück. Das klingt für mich nicht optimal. Eine bessere Leitlinie könnte etwa folgende sein:

„Wo ist der Punkt, der das Verhältnis von Nutzen zu Kosten für mich maximiert?“ Hört sich etwas sperrig an, aber letztlich entspricht es der 80-%-Regel, die besagt, dass der Nutzen bis zur Erfüllung von 80 % der Maximalanforderungen schneller steigt als der Aufwand. Danach dreht sich das Verhältnis um, die letzten Prozentpunkte würden wir viel zu teuer einkaufen.

Ich persönlich verwende diese Regel in den verschiedensten Lebenssituationen und habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht. Selbst bei der Aktienauswahl kann sie helfen. Es kostet viel Zeit, ein Unternehmen durchzuanalysieren und auf die 100-%-Aktie, also höchste Unternehmensqualität zum kleinen Preis, stößt man dabei fast nie. Aber das muss auch nicht sein: Wenn die Schwelle von 80 % überschritten wird und ich Geld zum Investieren übrig habe, dann verschwende ich keine wertvolle Lebenszeit mehr, um nach dem vermeintlich noch ein paar Promille besseren Unternehmen zu forschen. Zuschlagen und zurück ins Leben!

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