1 Dividendenaktie, die noch 4,7 % Rendite verspricht
Viele Aktien besitzen eine hohe Dividendenrendite, weisen dann aber häufig eine nicht überzeugende Dividendenhistorie auf oder die Geschäfte befinden sich im ungewissen Niedergang. In diesen Fällen entschädigt die hohe Ausschüttung nicht für den Kursverlust, sodass ein Investment in Summe wenig Sinn macht.
Aber es gibt auch einige wenige Ausnahmen, die derzeit zu einer hohen Dividendenrendite notieren, in der Vergangenheit stetig eine Ausschüttung vorgenommen haben und gute Aussichten besitzen. Ein Unternehmen dieser Kategorie ist die BASF (WKN: BASF11)-Aktie. Derzeit sprechen die folgenden Punkte für den Konzern.
1. Beachtliche Dividendenhistorie und -rendite
Zwar ist auch BASF im Chemiesegment anfällig für Konjunkturschwankungen, aber dennoch ist das Geschäft über sechs Segmente und weltweit breit aufgestellt. Zudem ist das Unternehmen in seinem Bereich führend, wodurch weitere Vorteile entstehen. Hier gleichen sich Nachfrageschwächen in einzelnen Branchen und Regionen schneller aus, als es bei einem kleinen regionalen Unternehmen der Fall wäre.
Das Unternehmen hat über die letzten 20 Jahre durchgängig eine Dividende ausgeschüttet. Zwar gab es in einzelnen Jahren auch mal eine Kürzung, aber im Durchschnitt ist die Ausschüttung immer weiter gestiegen. Dies spricht für den Chemiekonzern. Viele andere Firmen mussten hingegen in den Krisenjahren 2001, 2002 oder 2008 die Ausschüttung streichen.
Hinzu kommt die diesjährige Ausschüttung von 3,20 Euro je Aktie, was derzeit immer noch einer Dividendenrendite von 4,7 % entspricht (06.03.2019).
2. Langfristig gute Geschäftsentwicklung
Trotz ihrer beachtlichen Größe (BASF besitzt derzeit eine Marktkapitalisierung von 62,53 Mrd. Euro, 06.03.2019), sind auch in den letzten zehn Jahren (2009 bis 2018) Umsatz und Gewinn weiter von 50,7 auf 62,7 Mrd. Euro beziehungsweise von 1,4 auf 4,7 Mrd. Euro gestiegen. Dabei lag die durchschnittliche Nettomarge bei 6,77 %, was für ein Chemieunternehmen ein passabler Wert ist.
Für das Unternehmen spricht auch die gute Gesamtkapitalrendite, die durchschnittlich bei 6,9 % lag. Zudem ist die Bilanz mit knapp 44 % Eigenkapital gut aufgestellt, wobei diese Kennzahl über die letzten Jahre sogar noch gesteigert wurde.
3. Trotz Problemjahr gute Aussichten
Auch BASF spürte im letzten Jahr (2018) die Konjunkturabkühlung. Zudem belasteten das Niedrigwasser des Rheins, die Handelskonflikte und die schwächelnde Autobranche das Geschäft. So sank der operative Gewinn um 15,8 %.
Aber BASF wäre nicht die Nummer eins in ihrer Branche, wenn sie nicht darauf reagieren würde und keine Zukunftspläne hätte. Bereits im aktuellen Jahr sollen der Gewinn und der Umsatz wieder leicht um 1 bis zu 10 % beziehungsweise 1 bis 5 % steigen, wobei erst in der zweiten Jahreshälfte mit einer deutlichen Belebung gerechnet wird. Grund ist hauptsächlich das weitere Wachstum der BASF-Abnehmerbranchen.
Viele derzeitige Probleme werden im Zeitverlauf wieder verschwinden, da sie nur konjunkturell bedingt sind. Zudem wird der Konzern ab 2022 allein durch Sparmaßnahmen 2 Mrd. Euro mehr Gewinn erzielen. Auch die Digitalisierung wird die Kosten weiter senken.
Zeitgleich wird in Wachstumsregionen wie China oder Indien und in Wachstumsmärkte wie Batteriematerialien für E-Autos oder Biomaterialien investiert. Schwächere Bereiche werden hingegen verkauft. Zusammen sollten diese Maßnahmen BASF zukünftig weiter wachsen und in Folge auch die Dividende weiter steigen lassen.
4. Aktie deutlich günstiger geworden
Solange ein Unternehmen weiterhin eine aussichtsreiche Zukunft besitzt und gut aufgestellt ist, sind Kursrückgänge eher eine Chance als ein Risiko. Derzeit notiert die BASF-Aktie immer noch knapp 30 % unter dem Hoch von Anfang 2018 (06.03.2019). Dadurch ist sie auch in ihrer Bewertung zurückgekommen und aktuell zumindest nicht zu teuer.
Fools Fazit
Zwar können Einzelwerte bei einer sich weiter eintrübenden Wirtschaft auch noch weiter fallen, aber BASF sollte auch dieses schlechte Szenario überleben. Andererseits ist die Aktie derzeit deutlich günstiger als noch vor einem Jahr und die strategischen Maßnahmen können auch zukünftig zu höheren Gewinnen führen. Aber da es an der Börse keine Garantien gibt, sollte man seine Investments immer breit streuen.
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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.