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Obacht, Wirecard-Investoren! Die Financial Times ist nicht mehr der einzige Kritiker

Foto: Getty Images

Ach ja, es wäre ja fast zu schön gewesen, wenn Wirecard (WKN: 747206) und mit ihr die leidgeplagten Investoren mal ein kleines bisschen Luft zum Durchatmen bekommen hätten. Allerdings scheint hieraus weiterhin nix zu werden.

Denn wie zur Mitte der Woche bekannt wurde, mischt sich ein neuer Akteur in die Causa Wirecard ein – und steht dem Unternehmen nicht sonderlich wohlgesonnen gegenüber.

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Lass uns daher an dieser Stelle einen erneuten Blick auf diese Wendung werfen und sie in den bisherigen Kontext der Wirecard-Aktie einordnen.

Hedgefonds-Manager wettert gegen BaFin und Wirecard

Carson C. Block, ein bekennender Hedgefondsmanager und Shortseller, hat sich in die derzeitige Diskussion rund um Wirecard sowie das Vorgehen der BaFin eingemischt und seine Kritik zunächst in einen vermeintlich witzigen Ratschlag an Tesla (WKN: A1CX3T)-CEO Elon Musk verpackt, der seinen Elektroautopionier besser nicht von der Börse nehmen, sondern ganz einfach in Deutschland listen solle.

Schließlich würde sich Deutschland, stellvertretend die BaFin, derzeit eher schützend vor seine börsennotierten Unternehmen wie eben Wirecard stellen. Wirecard sei jedoch ein Unternehmen, das bereits seit einem Jahrzehnt häufiger in der Kritik stehe. Daher sei es unverständlich, weshalb die BaFin nicht gegen Wirecard selbst ermittle, ja sogar eine Ermittlung gegen Wirecard ausgeschlossen habe – sondern ein Verfahren gegen die investigativen Kritiker, allen voran die „Financial Times“ sowie ihren Autor Dan McCrum, eingeleitet habe. Durchaus harter Tobak, den der Hedgefonds-Manager hier auffährt.

Aber die Kritik geht noch weiter. Deutschland sei zudem scheinbar darauf bedacht, Kritik an unternehmerischem Fehlverhalten zu unterdrücken, weshalb man insgesamt die Integrität der deutschen Märkte hinterfragen solle. Da Deutschland jedoch lediglich den ausländischen Kritikern die Schuld gäbe, anstelle selbst mit den hiesigen „faulen Äpfeln“ aufzuräumen, mache sich Deutschland selbst zu einem sicheren Hafen für Wirtschaftskriminalität. Und scheinbar subsumiert der besagte Hedgefondsmanager auch die aktuelle Causa Wirecard unter solchem Fällen der Wirtschaftskriminalität, denn im folgenden Absatz wird noch einmal resümiert, dass die aktuelle Situation bei Wirecard unglaublich sei. Wow, das ist wirklich nicht ganz ohne.

Ein paar Aspekte bleiben allerdings offen

Doch auch wenn hier jemand generell mit Deutschland, der BaFin und Wirecard abrechnen möchte, sollte an dieser Stelle definitiv erwähnt werden, dass einige Aspekte unerwähnt bleiben oder gänzlich falsch sind.

Denn trotz der Behauptung, dass die BaFin nicht gegen Wirecard ermittle und dies sogar gänzlich ausgeschlossen habe, ist unsere Börsenaufsicht natürlich dem anfänglichen Verdacht bei Wirecard selbst nachgegangen. Durchaus ein kleiner, aber feiner und zudem wichtiger Unterschied, der vor allem die Integrität der Börsenaufsicht innerhalb Deutschlands unterstreichen dürfte.

Zudem ist Wirecard zwar wirklich seit einigen Jahren eine Zielscheibe für so manche Kritiker. Bislang konnte der innovative Zahlungsdienstleister jedoch die Vorwürfe immer entkräften. Und auch die aktuellen „Financial Times“-Vorwürfe sind bislang weder bewiesen noch widerlegt – daher sollte man als Investor, Kritiker oder auch integrer Hedgefondsmanager sparsam mit einer finaler Beurteilung der aktuellen Situation sein. Und mit weiteren Vorwürfen.

Wie die BaFin außerdem kurz nach dem aktuellen Short-Verbot verkündet hat, gab es im Vorfeld dieser Maßnahme tatsächlich berechtigte Annahmen, dass einige kriminelle Kräfte versucht haben, sowohl Einfluss auf die weitere Berichterstattung zu nehmen, als auch das Wirecard-Management zu bestechen. Der Schutz, der Wirecard kurzfristig gewährt wurde, kann daher auch nicht als genereller deutschlandweiter Behördenschutz bezeichnet werden, sondern hatte einen konkreten Anlass, der, soweit wir bislang wissen, wirklich krimineller Natur gewesen sein könnte.

Wirecard-Investoren, gebt fein acht!

Insgesamt ist diese neue Meldung daher wieder einmal eine interessante Wendung in der Causa Wirecard. Ein Hedgefondsmanager scheint hierbei generelle Kritik an der BaFin und Deutschland üben zu wollen, greift aber inhaltlich etwas daneben.

Nichtsdestoweniger verdeutlichen auch solche Meldungen und Meinungen, wie emotional aufgeladen und angespannt die aktuelle Situation rund um Wirecard derzeit ist. Ruhe scheint hier  jedenfalls weiterhin nicht einzukehren.

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Vincent besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla.



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