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Das Schuldenproblem von GE ist einfach verschwunden

Foto: The Motley Fool.

Noch vor wenigen Monaten waren die Anleger überzeugt, dass General Electric (WKN:851144) wegen seiner hohen Schuldenlast am Boden liege. Im vergangenen Herbst senkte das Unternehmen seine vierteljährliche Dividende auf 0,01 US-Dollar pro Aktie und verkaufte fast ein Viertel seiner Aktien von Baker Hughes (WKN:A2DUAY), im Rahmen von Bemühungen zur Beruhigung der Märkte.

Allerdings verschwanden am Montag alle berechtigten Zweifel an der Fähigkeit von GE, seine Schulden zurückzuzahlen. Zunächst schloss das Unternehmen die Fusion seiner Transportabteilung mit Westinghouse Air Brake Technologies (WKN:896022) ab und erzielte sofortige Einnahmen von 2,9 Mrd. US-Dollar. Zweitens, und noch wichtiger, kündigte GE einen Deal an, um sein Biopharma-Geschäft für mehr als 21 Mrd. US-Dollar an Danaher (WKN:866197) zu verkaufen.

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Beurteilung des Schuldenproblems von GE

General Electric beendete das Geschäftsjahr 2018 mit einer Nettoverschuldung von rund 55 Mrd. US-Dollar. Im vergangenen Juni hatte das Unternehmen sich zum Ziel gesetzt, diese bis Ende 2020 auf 25 Mrd. US-Dollar zu reduzieren. GE muss auch mehr Geld in GE Capital investieren, um die Bilanz dieser Sparte zu stützen.

Im vergangenen Monat teilte GE mit, dass angesichts seiner verbleibenden Anteile an Baker Hughes, der Erträge aus der Kooperation mit Wabtec und seines Plans, einen Börsengang seines Gesundheitsgeschäfts durchzuführen, nachdem 18 Mrd. US-Dollar an Schulden und Pensionsverpflichtungen an diese Tochterunternehmen übertragen wurden, bis zu 50 Mrd. US-Dollar zur Verfügung stehen würden, um den Bedarf des Unternehmens an Schuldenreduzierung zu decken.

Das Problem ist, dass das Segment Gesundheit einen wesentlichen Teil zum Gewinn von GE beiträgt. Da das GE-Power-Geschäft derzeit viel Geld verbrennt, wäre die industrielle Nettoverschuldung von 25 Mrd. US-Dollar ohne die stabile Präsenz der Gesundheitssparte für General Electric nicht ideal.

GE Transportation und Wabtec fusionieren

Die am Montag abgeschlossene GE-Wabtec-Vereinbarung wird es General Electric ermöglichen, einen kleinen Schritt in Richtung Schuldenabbau zu machen. GE bestätigte zunächst, dass sich das Unternehmen aus dem Transportgeschäft zurückziehen würde. GE verkauft bestimmte Vermögenswerte für 2,9 Mrd. US-Dollar an Wabtec und fusioniert dann im Rahmen eines Aktien-Deals den Rest seines Transportsegments mit Wabtec.

Basierend auf den aktualisierten Deal-Konditionen, die im vergangenen Monat veröffentlicht wurden, werden die Aktionäre von Wabtec 50,8 % der Anteile an dem fusionierten Unternehmen halten. GE erhält einen Anteil von 24,9 % an der neuen Wabtec, während die GE-Aktionäre die restlichen 24,3 % erhalten.

General Electric ist verpflichtet, seine gesamte Beteiligung an Wabtec in den nächsten drei Jahren zu veräußern. Basierend auf dem aktuellen Wert der Aktie, der nach dem Wabtec-Quartalsbericht vom Montag deutlich gestiegen ist, könnte das zu einem zusätzlichen Cash-Zufluss von fast 4 Mrd. US-Dollar vor Steuern führen.

Der bisher größte Verkauf

Alle jüngsten Veräußerungen von General Electric verblassen im Vergleich zu dem am Montag angekündigten Danaher-Deal. Danaher wird das Biopharma-Geschäft von GE Healthcare, das Werkzeuge für die Entwicklung und Herstellung biopharmazeutischer Arzneimittel liefert, für 21 Mrd. US-Dollar in bar sowie die Übernahme von rund 400 Mio. US-Dollar an Pensionsverpflichtungen übernehmen.

Es wird erwartet, dass dieser Teil des 20-Mrd.-Dollar-Gesundheitssegments von GE in diesem Jahr nur 3,2 Mrd. US-Dollar Umsatz bringen wird. Er wächst jedoch schnell und erzielt sehr starke Margen.

Steuern und Trennungskosten werden unweigerlich einen Teil der Erlöse verbrauchen. Aber GE wird wahrscheinlich immer noch mehr als 15 Mrd. US-Dollar einnehmen, die das Unternehmen nutzen kann, um Schulden zu tilgen. Zwischen der kürzlich abgeschlossenen Veräußerung von GE Transportation und dem Biopharma-Verkauf, der im vierten Quartal abgeschlossen sein wird, sollte GE in der Lage sein, seine Nettoverschuldung im Jahr 2019 um mindestens 20 Mrd. US-Dollar zu reduzieren.

GE hat Optionen

Der Abschluss des Danaher-Deals hat für GE höchste Priorität. Infolgedessen wurde der zuvor geplante Börsengang von GE Healthcare auf unbestimmte Zeit verschoben. Aber das ist okay – er ist auch nicht mehr dringend. Das Unternehmen hat nun verschiedene Möglichkeiten, wie es mit seinem Schuldentilgungsplan verfahren kann.

Der Gesamtwert der GE-Beteiligungen an Baker Hughes und Wabtec beträgt rund 18 Mrd. US-Dollar. Das Unternehmen könnte sich dafür entscheiden, diese Anteile schnell zu verkaufen, um die industrielle Nettoverschuldung bis irgendwann im Jahr 2020 auf 25 Mrd. US-Dollar oder weniger zu reduzieren. In diesem Szenario müsste GE den Rest des Gesundheitsgeschäfts, das derzeit 17 Mrd. US-Dollar Umsatz und rund 2,5 Mrd. US-Dollar Betriebsgewinn pro Jahr generiert, weder verkaufen noch abspalten. Die Beibehaltung dieses erheblichen Gewinnstroms würde es GE leicht machen, die industrielle Nettoverschuldung von 25 Mrd. US-Dollar im Griff zu behalten.

Alternativ könnte General Electric 2020 einen Börsengang der Gesundheitssparte durchführen und den Verkauf der Anteile an Baker Hughes und Wabtec verschieben, bis diese Unternehmen Zeit hatten, Fusionssynergien zu nutzen – und damit potenziell wertvoller werden.

Eines ist jedoch sicher: Die gerade abgeschlossene Wabtec-Transaktion und der massive Danaher-Deal zusammen werden GE den größten Teil des Weges zum Ziel einer reduzierten Nettoverschuldung bringen. Mit den verbleibenden Anteilen an Wabtec und Baker Hughes und dem Potenzial für einen zukünftigen Börsengang im Gesundheitsbereich verfügt GE eindeutig über genügend Geldquellen, um alles zu bewältigen, was die Zukunft bringen könnte. General Electric hat noch viel Arbeit vor sich, um sein angeschlagenes Stromgeschäft zu sanieren, aber zumindest können die Investoren aufhören, über die Schulden in Panik zu geraten.

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Dieser Artikel wurde von Adam Levine-Weinberg auf Englisch verfasst und am 25.02.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool besitzt Aktien von Westinghouse Air Brake Technologies und empfiehlt diese.



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