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„Dividendenaktien immer beliebter“ – ein kleiner Foolisher Fakten-Check

Foto: Getty Images

In wenigen Wochen ist es wieder so weit und die diesjährige Dividendensaison nimmt ihre finalen Züge an. Auch 2019 wird nämlich wieder ein Großteil der DAX-Unternehmen zwischen April und Mai ihre jeweiligen Dividenden für das vergangene Börsenjahr ausschütten und viele Einkommensinvestoren dürften sich nach dieser ertragreichen Zeit regelrecht sehnen.

Nichtsdestoweniger beginnen auch viele Medien, das aufkommende Interesse an der Dividendensaison auszuschlachten. Erst neuerlich las ich beispielsweise einen interessanten und etwas irritierenden Artikel, wonach Dividendenaktien immer beliebter würden.

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Warum Dividendenaktien immer beliebter werden

Inhaltlich ging es auch dieses Mal darum, welche tollen Vorteile Dividendenaktien in Zeiten niedriger Zinsen bringen können. Zudem würden Dividendenaktien in den momentan etwas turbulenten Börsenzeiten die Kursverluste ein wenig abfedern, so das besagte Medium, das für diese Erkenntnis scheinbar extra eine Untersuchung gestartet hat. Aha.

Im weiteren Verlauf ging es darum, dass sich vor allem sogenannte Dividendenaristokraten einer zunehmenden Beliebtheit erfreuen. So seien beispielsweise die Deutsche Euroshop (WKN: 748020), die Allianz (WKN: 840400) und die BASF (WKN: BASF11) – neben so manchen anderen – hoch im Kurs, weil diese „Dividendenaristokraten“ seit zehn Jahren ihre Dividende zumindest nicht mehr gekürzt hätten und zudem attraktive Dividendenrenditen in Höhe von mindestens 3 % abwerfen würden. Aha aha.

Solche Aktien würden zudem auch vermehrt vorsichtigen Investoren empfohlen werden, die in Zeiten niedriger Anleiheerträge und Festgeldzinsen dennoch auf der Suche nach einer attraktiven Rendite wären, so der Wirtschaftsredakteur einer nicht gerade unbekannten Zeitung. Aha, aha, aha.

Ein wenig inhaltliche Kritik an den Äußerungen

Nun, um das an dieser Stelle einmal ganz klar zu formulieren: Es scheint an dieser Stelle, als hätte der jeweilige Schreiberling relativ wenig Ahnung von manchen essentiellen Begrifflichkeiten, die rund um das Investieren in Dividendenaktien notwendig sind.

Denn auch wenn der Begriff der Dividendenaristokraten möglicherweise nicht ganz so streng genormt ist, wie wir deutsche Bürokraten es gerne hätten, verbergen sich hinter diesem Begriff nach der geläufigeren amerikanischen Definition all diejenigen Aktien, die über einen Zeitraum von 25 Jahren – und nicht lediglich zehn Jahren – ihre Ausschüttung Jahr für Jahr angehoben haben. Und nicht all diejenigen Aktien, die im besagten Zehnjahreszeitraum ihre Dividende lediglich konstant gehalten haben. Das ist ein nicht ganz so kleiner und definitiv bedeutender Unterschied in der Qualität der Dividendenhistorie einer Dividendenaktie.

Zudem sind derartige generelle Empfehlungen, dass Dividendenaktien vor allem für vorsichtige Investoren geeignet seien, weiterhin mit Vorsicht zu genießen. Denn auch Dividendenaktien sind unterm Strich noch immer Aktien, die sich lediglich dann als Investment-Vehikel eignen dürften, wenn man mindestens ein paar Jahre, wenn nicht gar ein paar Jahrzehnte an Zeit mitbringt. So weit zur generellen fachlichen Kritik an besagtem Artikel.

Zurück zur Kernaussage: Das könnte das Thema für Foolishe Investoren bedeuten

Dennoch kann es natürlich richtig sein, dass gerade in Zeiten niedriger Zinsen Dividendenaktien eine höhere Beliebtheit genießen als sonst. Denn sofern man als Anleger relativ sichere, stabile und langfristig etwas höhere Kapitalerträge erhalten möchte, führt im Grunde genommen kaum ein Weg an der Dividende vorbei – was möglicherweise dazu führt, dass prinzipiell ein Hype um viele besonders zuverlässige Dividendenaktien herrscht. So wie beispielsweise rund um die echten Dividendenaristokraten.

Was das für alle Einkommensinvestoren unterm Strich bedeutet, ist, dass man an dieser Stelle besonders vorsichtig abwägen sollte, in welche Einkommensaktien man investiert – und welche möglicherweise gegenwärtig etwas überbewertet sind. Solche generellen Trends sind schließlich für erfolgreiche Investoren nicht zu unterschätzen und dementsprechend könnte es sich gerade bei Dividendenaktien gegenwärtig anbieten, etwas gründlicher und defensiver zu analysieren als möglicherweise noch vor dem Dividenden-Hype.

Was für mich aus solchen Artikeln folgt

Für mich sind die derzeitigen dividendenthematischen Artikel allerdings vor allem häufig eins: eine wenig fachkundige Möglichkeit für allgemeine Zeitungen, auch mal etwas Börsenluft zu schnuppern und so klicktechnisch von einem beliebten Börsenthema zu profitieren, von dem viele der Redakteure leider reichlich wenig Ahnung haben.

Generell sind derartige Überschriften daher mit Vorsicht zu genießen. Und die Inhalte sollte man wohl prinzipiell auf ihre Richtigkeit und Plausibilität prüfen.

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Vincent besitzt Aktien der Allianz, von BASF und der Deutsche Euroshop. The Motley Fool empfiehlt Deutsche Euroshop.



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