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Wird Aurora 2019 weiter Geld verlieren?

Foto: Getty Images.

Aurora Cannabis (WKN:A12GS7) hat in den letzten drei Monaten des Jahres 2018 erschreckend viel Geld verloren und die Anleger sind zu Recht besorgt über weitere Verluste. Trotz alledem erwartet das Management, noch vor Ende 2019 eine Umsatzexplosion, die es dem riesigen kanadischen Cannabisproduzenten ermöglichen könnte, bis Ende des Jahres einen Gewinn zu erzielen.

Sollten die Investoren sich auf weitere Verluste vorbereiten oder wird Aurora Cannabis einen Weg finden, bis Ende 2019 über die Runden zu kommen? Es folgen einige Informationen, die man kennen muss, um selbst zu entscheiden.

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Gründe zum Entspannen

Aurora verfügt über ausreichend Kapital, nachdem die Firma im Januar Senior Notes im Wert von 345 Mio. US-Dollar ausgegeben hat. Das sollte dem Unternehmen bis 2024 Spielraum geben, wenn die Schuldverschreibungen in Aurora-Aktien zu einem Preis von 7,23 US-Dollar pro Aktie umgewandelt werden.

Aurora verzeichnete im vierten Quartal 2018 einen Gesamtverlust von 405 Mio. kanadische Dollar. Die meisten dieser Verluste waren nicht zahlungswirksame Anpassungen des Wertes von Wertpapieren und Derivaten. Tatsächlich verlor man nur 80 Mio. kanadische Dollar. Das waren 28 % weniger als im vorherigen Quartal.

In den letzten drei Monaten des Jahres 2018 stieg der Umsatz um 125% gegenüber dem Vorquartal auf insgesamt 59 Mio. US-Dollar. Wenn der Verkauf von legalem Cannabis in ganz Kanada weiter steigt, könnten die Umsätze wieder steigen.

Gründe für eine vorsichtige Haltung

Seit Beginn des Verkaufs von legalem Cannabis für Erwachsene hatte Kanadas begrenzte Anzahl von Einzelhandelsgeschäften große Probleme damit, ihre Regale voll zu bekommen. Eine Handvoll Provinzen haben sogar die Lizenzierung neuer Einzelhandelsgeschäfte eingeschränkt und sich auf einen Mangel an legalem Cannabis berufen, welchen es eigentlich nicht gibt. Das sollte jeden, mit kanadischen Produzenten im Portfolio beunruhigen, denn Statistics Canada fand heraus, dass nur 35 % der Kanadier Ende 2018 im Umkreis von 6,2 Meilen einen autorisierten Vertrieb hatten.

Das liegt leider daran, dass grundsätzlich nicht genug vorhanden ist, um überhaupt etwas zu bekommen.
Laut Health Canada konnten Einzelhändler, die sich über Lieferengpässe beschwerten, im Dezember nur 14.379 Kilogramm Cannabisprodukte verkaufen. Im selben Monat stieg die Menge an Fertigprodukten, die von allen lizenzierten Mitgliedern der Lieferkette gehalten wurden, auf 57.914 Kilogramm. Das sind 31% mehr als die Menge, welche zu Beginn des Quartals im Oktober gehalten wurde.

Ein Grund, warum Tonnen von legalem Cannabis, das bereits verpackt und verkaufsfertig ist, die Verbraucher nicht erreicht, könnten schlanke Gewinnmargen im Markt für Erwachsene sein. Das bringt Produzenten dazu, zuerst internationale und nationale medizinische Märkte zu beliefern. Während der letzten Telefonkonferenz sagte Glen Ibbott, CFO von Aurora, dass das Unternehmen vertragliche Verpflichtungen erfüllen wird, um den Markt für Erwachsene zu beliefern. Es wird allerdings nicht über dieses Niveau hinausgehen, weil das Unternehmen doppelt so viel verdienen kann, wenn es Produkte an internationale Kunden liefert.

Eine wahrscheinliche Ursache für den Stillstand

Der kanadische Markt für Erwachsene hat ein weiteres Problem, das darauf hindeutet, dass Aurora 2019 keine großartige Umsatzexplosion erleben wird. Die Provinzen legen die Preise fest, und sie machen einen lausigen Job. Laut dem CEO von Aurora sind die Provinzregierungen bei der Preisgestaltung nicht an Qualität, sondern an Gewicht interessiert. Da die Einzelhändler nicht in der Lage sind, die Preise zu senken, um alternde Produkte aus den Regalen zu bekommen, wird es nicht einfach, eine Marke aufzubauen, die für ihre gute Qualität bekannt ist. Selbst wenn Aurora erfolgreich ist, kann sie den Preis dieser Marke nicht entsprechend erhöhen, ohne zuerst die Provinzen zu fragen.

Cannabis und seine Derivate beginnen an Qualität zu verlieren, sobald die Blume vom Stamm abgeschnitten wird. Das bedeutet, dass Blockaden in der Lieferkette die Marken schädigen, die Aurora zu etablieren versucht. Längere Lagerbestände könnten zu ernsthaften Abschreibungen in der gesamten Branche führen. Aurora teilte, mit seinem Quartalsbericht zum vierten Quartal, die Menge in Kilogramm nicht mit. Wir wissen aber, dass der ausgewiesene Wert der Aktien von 75 Mio. US-Dollar Ende September, auf 70 Mio. US-Dollar Ende Dezember gesunken ist.

Im Moment sieht es nicht so aus, als hätte Aurora Probleme damit, seine eigenen Bestände zu verkaufen. Die gemischte Botschaft über die Erwartung eines enormen Wachstums im Jahr 2019 steht allerdings nicht im Einklang mit dem mangelnden Interesse, den kanadischen Markt für Erwachsene mit vorhandenen Beständen zu bedienen. Das Management äußerte, dass es seine vertraglichen Verpflichtungen zur Lieferung von Cannabis für Erwachsene in Kanada erfüllen würde, aber aufgrund der geringen Gewinnmargen, nicht darüber hinaus gehen wird.

Die Daumen drücken für Europa

Es scheint nicht, als würde der Zuwachs in Kanada in Zukunft ausreichend sein, um Auroras Umsätze dieses Jahr in die schwarzen Zahlen zu bewegen. Während der letzten Telefonkonferenz von Aurora, hatte das Management keine Antworten auf Fragen zur blockierten Lieferkette gegeben. Stattdessen versuchte das Team die Aufmerksamkeit der Investoren auf neue Produktlinien und Lizenzen für den Export in 21 internationale Märkte, darunter die Niederlande und Deutschland, zu lenken.

In den letzten drei Monaten des Jahres 2018 kamen nur 6% des Gesamtumsatzes von Aurora aus Europa und die Umsätze aus der Region stiegen im Vergleich zum Vorquartal nur um 1,8% auf 2,9 Mio. CAD (2,2 Mio. US-Dollar). Das ist leider nicht allzu erfreulich. Obwohl die 21 internationalen Märkte, in denen Aurora Lizenzen für den Versand von Cannabis hat groß sind, sollte man nicht erwarten, dass viele Kunden in Mexiko, Brasilien oder Kolumbien, mehr für ihr Cannabis ausgeben als die Kanadier.

Aurora verkaufte in den letzten drei Monaten des Jahres 2018 Cannabis im Wert von 59,4 Mio. CAD (44,8 Mio. US-Dollar) und verlor im Geschäftsbetrieb jedoch 80,2 Mio. CAD (60,5 Mio. US-Dollar).

Es besteht leider nur eine geringe Chance, dass Kanada schnell lernen wird, wie man den Cannabisverkauf reguliert, ohne ihn zu behindern. Man sollte also nicht auf eine schnelle Veränderung hoffen, welche Auroras Geschäftsbetrieb davon abhält, erhebliche Verluste im Jahr 2019 zu erwirtschaften.

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Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 14.02.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool hat keine Position in einer der erwähnten Aktien.



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