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Was die Ermittler gerade über Aphria gesagt haben

Foto: Getty Images

Die Marihuana-Aktie Aphria (WKN:A12HM0) ist seit Dezember unter Beobachtung, als Leerverkäufer Behauptungen aufstellten, dass Insider sich bei den jüngsten Übernahmen von Marihuana-Vermögenswerten in Lateinamerika selbst bereichert hätten.

Die Anschuldigungen ließen die Aktien von Aphria fallen. Sie führten auch zu einer internen Untersuchung durch unabhängige Mitglieder des Aphria-Verwaltungsrates.

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Diese Woche kamen die Ergebnisse dieser Untersuchung heraus, die dazu beitragen könnten, das Vertrauen der Anleger wiederherzustellen. Hier ist, was die vom Vorstand engagierten unabhängigen Ermittler herausgefunden haben.

Nr. 1: Einige Dinge wurden nicht offengelegt

Die Frage, die im Mittelpunkt der Untersuchung stand, war, ob Insider dem Vorstand während der Verhandlungen über den Kauf von Marihuana-Aktien in Jamaika, Kolumbien und Argentinien alle Konflikte vollständig offengelegt haben.

Es scheint, dass die Führungskräfte nicht so offen über ihre Beziehung zu diesen Vermögenswerten waren, wie sie es hätten sein sollen.

„Wie bereits bekannt gegeben, wurde die Übernahme von unabhängigen Direktoren nach Einholung einer Einschätzung durch einen Dritten genehmigt, wobei sich die nicht unabhängigen Direktoren von den Beratungen und Abstimmungen zurückzogen“, heißt es im Bericht. „Ausgehend von weiteren Informationen, die dem Sonderausschuss zur Verfügung stehen, scheint es, dass einige der nicht unabhängigen Direktoren des Unternehmens widersprüchliche Interessen an der Übernahme hatten, die dem Vorstand nicht vollständig mitgeteilt wurden.“

Aphria erklärte nicht, was diese geheimen Konflikte waren, aber das Argument der Leerverkäufer war, dass CEO Vic Neufeld und der langjährige Aphria-Investor Andy DeFrancesco Verbindungen zu Scythian Biosciences hatten, das seit einer Umbenennung als SOL Global Investments firmiert – das Unternehmen, das die lateinamerikanischen Vermögenswerte an Aphria verkaufte. Neufeld war einmal Vorstandsvorsitzender von Scythian und DeFrancesco ist der Vorsitzende von SOL Global gewesen.

Nr. 2: Ein angemessener Preis? Vielleicht

Der Vorstand beauftragte Forensik-Berater von Deloitte und die unabhängigen Finanzberater Duff & Phelps Canada, sich mit den Details der Übernahmen zu befassen und festzustellen, ob Aphria zu viel für diese Übernahmen bezahlt habe. Nach dem Besuch der von Aphria gekauften Vermögenswerte und der Analyse der für ähnliche Vermögenswerte gezahlten Preise stellten die Ermittler fest, dass der gezahlte Preis „in einem akzeptablen Bereich im Vergleich zu ähnlichen Übernahmen durch Wettbewerber“ lag, wenn auch „nahe der Spitze des Bereichs der beobachtbaren Bewertungskennzahlen“.

Das Unternehmen zahlte 194 Mio. kanadische Dollar in Aktien für 90 % der in Kolumbien ansässigen Colcanna, 100 % des argentinischen Apothekenunternehmens ABP und 49 % von Marigold, einem Marihuana-Anbauer mit Sitz in Jamaika.

In Übereinstimmung mit den International Financial Reporting Standards wird Aphria jährlich „den Buchwert der erworbenen Vermögenswerte ermitteln“. Diese jährliche Bewertung könnte zu einer Wertminderung führen, wenn sich die Pläne, die mit den Vermögenswerten verfolgt werden, nicht bewahrheiten oder ihr Wert wesentlich sinkt.

Nr. 3: Es gibt keinen CEO

Am 11. Januar kündigten Neufeld und Mitbegründer Cole Cacciavillani Pläne an, sich vom Tagesgeschäft zurückzuziehen. Neufeld sagte, die beiden würden „den Übergangsprozess sofort beginnen und zu gegebener Zeit werden wir beide von unseren Führungspositionen bei Aphria zurücktreten“. Das Unternehmen teilte ebenfalls im Januar mit, dass die beiden weiterhin geschäftsführende Gesellschafter bleiben würden.

Es scheint, dass das nicht mehr der Fall ist. Neufeld und Cacciavillani werden „mit Wirkung zum 1. März 2019“ sowohl aus ihren Führungsaufgaben als auch aus dem Verwaltungsrat ausscheiden. Die beiden werden jedoch weiterhin als Sonderberater fungieren.

Der leitende unabhängige Direktor des Vorstands, Irwin Simon, wird als Interims-CEO fungieren, bis das Unternehmen einen ständigen Geschäftsführer gefunden hat. Simon gründete 1993 das Bio-Naturkostunternehmen Hain Celestial Group (WKN:908170).

Was jetzt?

Wenn diese Untersuchung nun dazu führt, dass das Unternehmen das Thema hinter sich lassen kann, könnten sich die Aktien von Aphria wieder erholen, da der kanadische Marihuana-Markt reift und sich die Legalisierung von Marihuana ausbreitet.

Interims-CEO Simon verbrachte 25 Jahre bei Hain Celestial. In diesem Zeitraum entwickelte er das Unternehmen zu einem globalen Naturkostproduzenten im Wert von 3 Mrd. US-Dollar. Seine Erfahrung bei Hain könnte wertvoll sein, da Aphria über den kanadischen Cannabis-Markt hinaus expandiert.

Das Unternehmen hat auch neue Praktiken eingeführt, um das Risiko zukünftiger solcher Vorfälle zu verringern, und es erhöht die Zahl der unabhängigen Direktoren im Vorstand.

Insgesamt positioniert sich Aphria mit 255.000 Kilogramm geplanter jährlicher Produktionskapazität als drittgrößter legaler Marihuana-Anbauer. Da es sich um einen weltweiten Markt mit einem Volumen von 150 Mrd. US-Dollar handelt, sollten die Investoren darauf achten, ob das das Ende der Schwierigkeiten Aphrias ist oder ob neue Hiobsbotschaften auftauchen.

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Dieser Artikel wurde von Todd Campbell auf Englisch verfasst und am 16.02.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können. 

The Motley Fool hat keine Position in einer der erwähnten Aktien.



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