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Die Rational-Aktie fällt bei einem Buffett-Kriterium leider eindeutig durch

Nahaufnahme des weltbekannten Investors Warren Buffett
Foto: The Motley Fool

Warren Buffett ist eine Legende. Er hat quasi aus dem Nichts die größte Beteiligungsgesellschaft der Welt aufgebaut. Damit inspiriert er viele Kleinanleger. Seine Bodenständigkeit und seine Art, über Investments nachzudenken, haben ihm viel Sympathie und viele Anhänger verschafft.

Auch für Fools wie uns ist er ein Idol. Häufig fragen wir uns daher bei unseren Investmententscheidungen, wie würde Warren Buffett jetzt handeln, wenn er in unserer Situation wäre.

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Ich möchte heute einmal die sechs wichtigsten Warren-Buffett-Kriterien mit den Werten der Rational (WKN:701080) abgleichen und damit eine rein hypothetische Fragestellung beantworten: Würde Warren Buffett sich an diesem Unternehmen beteiligen?

1) Marktkapitalisierung

Für uns Kleinaktionäre ist das weniger eine entscheidende Frage, da wir meist nicht so große Orders platzieren. Für uns reichen schon kleinere Anteile, um eine Portfoliorelevanz zu erzielen.

Für Warren Buffett, der bei seinen Kaufkandidaten einen Vorsteuergewinn von mindestens 75 Mio. Dollar erwartet, wäre die Rational ein Kaufkandidat. Im Geschäftsjahr 2017 betrug das Ergebnis vor Steuern etwas über 187 Mio. Euro.

2) Stetige Gewinnentwicklung

Die Rational kann eine stetige Gewinnentwicklung vorweisen. Seit 2011 konnte das Unternehmen die operativen Gewinne ohne Ausnahme steigern. Auch für das abgelaufene Geschäftsjahr 2018 wird, bei einem operativen Ergebnis von 205 Mio. Euro, weiteres Wachstum erwartet.

3) Solide Eigenkapitalrendite bei niedriger Verschuldung

Auch bei der Eigenkapitalrentabilität können sich die Zahlen der Rational sehen lassen. Zuletzt wurde im Geschäftsjahr 2017 eine Eigenkapitalrendite von 35 % ausgewiesen.

Betrachten wir die Eigenkapitalquote noch einmal kurz, um auszuschließen, dass diese Werte mit hohem Fremdkapitaleinsatz erzielt wurden. Hier stellen wir einen hohen Wert von 74 % im Geschäftsjahr 2017 fest.

4) Leicht zu verstehendes Geschäftsmodell

Die Rational AG ist nach eigenem Wortlaut der „… weltweite Markt- und Technologieführer für die thermische Speisenzubereitung in Profiküchen“.

Ich glaube, dass sich jeder Fool hierunter etwas vorstellen kann. Ein Kochgerätehersteller für die Gastronomie. Test bestanden!

5) Gutes Management

Beim Management fällt es mir immer schwer zu beurteilen, wie Warren Buffett hier seine Sicht darstellen würde. Ich kenne ja das Management nicht persönlich und kann daher auch keine Schlüsse ziehen.

Als Grundlage könnte man vielleicht die Managerbeteiligung am Unternehmen heranziehen. Denn nur wer wirklich an den Erfolg glaubt, wird auch persönlich ins Risiko gehen.

Wie sieht es hier bei der Rational aus? Im Geschäftsbericht 2017 finden wir zu diesem Punkt einen Hinweis: Der Unternehmensgründer Siegfried Meister war mit 7,2 Mio. Aktien lange Zeit Großaktionär von Rational. Im Berichtsjahr ist er leider verstorben, sodass seine Anteile auf die Erbengemeinschaft übergegangen sind.

Gemessen an den 11,37 Mio. ausstehenden Aktien entsprechen die 7,2 Mio. Stück einem Anteil von rund 63 %. Der Festbesitz lag bei 70,9 %. Der Test wurde aus meiner Sicht nur zur Hälfte bestanden. Wichtig ist hier zu erfahren, wie die Erbengemeinschaft mit den Anteilen umgehen und ob es einen Wandel im Unternehmen geben wird.

6) Fairer Preis

Im Geschäftsjahr 2017 erzielte die Rational AG einen Gewinn je Aktie von 12,58 Euro. Gemessen am aktuellen Kurs von 596 Euro (Xetra-Schlusskurs vom 20.2.2019) errechnet sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 47,4. Für ein Umsatzwachstum von gerade einmal 11 % im Jahr 2018 ist das doch ein recht hoher Preis – durchgefallen!

Fazit

Die Rational AG erfüllt vier der sechs Kriterien, die Warren Buffett wichtig erscheinen. Beim Stichwort „Management“ muss man erst einmal abwarten, wie die Aktionärsstruktur fortgeführt wird und welche Absichten die Erbengemeinschaft plant. Sollte alles beim Alten bleiben, dann wären alle Punkte, bis auf die Bewertung, erfüllt.

Warren Buffett ist kein Schnäppchenjäger, der billige Aktien kauft. Er sucht gute Unternehmen und zahlt einen guten Preis. Rational ist ein gutes Unternehmen, wird aber zu einem stolzen Preis gehandelt.

Schaut man sich die Bewertung der Rational über die vergangenen zehn Jahre an, so stellt man fest, dass es durchaus Zeiten gab, in denen das Unternehmen mit einem KGV von 15,2 gehandelt wurde. Das wäre dann ein Zeitpunkt, an dem Fools zuschlagen könnten.

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Frank Seehawer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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