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Das subtile Signal, dass der Bullenmarkt bald enden könnte

Investor denkt nach Aktien
Foto: Getty Images

Alle guten Dinge müssen irgendwann ein Ende finden. Natürlich wissen wir nicht immer, wann dieses Ende kommen wird.

Seit Jahren wird vorhergesagt, dass die aktuelle Hausse bald zum Stillstand kommen wird. Keine dieser Vorhersagen ist wahr geworden und wir genießen immer noch den längsten Bullenmarkt der Geschichte.

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Aber es gibt ein subtiles Signal, dass die Bullen bald ihren Kurs ändern könnten. Dieses Signal deutet auf den wahrscheinlichen Beginn einer wirtschaftlichen Rezession hin. Wie leicht einzusehen ist, neigen Rezessionen dazu, Bullenmärkte zu stoppen. Dieses Signal hat jede Rezession seit 1948 – insgesamt 11 – genau vorhergesagt. Zum ersten Mal seit Jahren deutet es nun darauf hin, dass eine Rezession auf dem Weg sein könnte.

Ein bedeutendes Signal

Was ist dieser erstaunlich genaue Indikator für eine kommende Rezession? Die Entwicklung der Arbeitslosenquote. Auf diese Idee bin ich zum ersten Mal im Blog Philosophical Economics gestoßen, dessen Autor zu Ehren des gleichnamigen Investors aus dem 20. Jahrhundert das Pseudonym Jesse Livermore gewählt hat.

Dieser Livermore führte eine rigorose Analyse auf der Suche nach dem perfekten Rezessionsindikator durch. Er bewertete mehrere potenzielle Signale, darunter das reale Umsatzwachstum im Einzelhandel, das Wachstum der Industrieproduktion, das reale S&P-500-Gewinnwachstum pro Aktie, das Beschäftigungswachstum, das reale persönliche Einkommenswachstum und das Wachstum im Wohnungsbau. Einige dieser Indikatoren waren zwar vielversprechend, aber keiner von ihnen erzielte auch nur vergleichbare Ergebnisse in seiner Vorhersagekraft wie der Trend der Arbeitslosenquote.

Beachte, dass die Entwicklung der Arbeitslosenquote der größte Indikator für eine Rezession ist, und nicht die Arbeitslosenquote selbst. Die Arbeitslosenquote ist ein schwacher Indikator für eine Rezession. Besser gesagt: Die Quote selbst steigt erst nach einer Rezession deutlich an.

Bevor sich die Arbeitslosenquote jedoch deutlich erhöht, muss sich der Trend der Arbeitslosenquote von unten nach oben verschieben – das ist es, was Livermore als wesentlichen Frühindikator oder Prädiktor für eine wirtschaftliche Rezession herausarbeitete. Diese Trendwende wird dadurch bestimmt, dass man einfach darauf schaut, wann die neueste Arbeitslosenquote höher ist als der einfache gleitende 12-Monats-Durchschnitt der früheren monatlichen Arbeitslosenquoten.

Wie gut funktioniert also das? In den letzten 70 Jahren prognostizierte eine Veränderung der Entwicklung der Arbeitslosenquote jede aufgetretene Rezession. In zwei Fällen kam die Rezession unmittelbar nach der Trendwende der Arbeitslosenquote. In anderen Fällen änderte sich der Trend mehrere Monate vor Beginn einer Rezession.

Die USA haben seit der Wirtschaftskrise 2008 und 2009 keine wirtschaftliche Rezession mehr erlebt. Die Arbeitslosenquoten sind nach wie vor niedrig. Die Arbeitslosenquote der USA für Januar, die Anfang Februar gemeldet wurde, lag jedoch über dem einfachen gleitenden 12-Monats-Durchschnitt der früheren monatlichen Arbeitslosenquoten.

Das ist das subtile Signal, das sich als äußerst zuverlässig bei der Vorhersage des Beginns einer Rezession erwiesen hat. Wenn tatsächlich eine Rezession bevorsteht, wird die Hausse bald enden.

Ein Nachteil

Gibt es einen Haken? Ja. Obwohl der Trend der Arbeitslosenquote unheimlich genau auf Rezessionen hinweist, liefert er manchmal auch falsche Signale. Mit anderen Worten, der Trend ändert sich, aber eine Rezession findet nicht statt.

Dieses Szenario trat erst im September 2016 ein. Die Arbeitslosenquote stieg für einen Monat über den 12-monatigen einfachen gleitenden Durchschnitt der früheren Arbeitslosenquoten. Eine Rezession folgte jedoch nicht und der Bullenmarkt blieb weiter auf Hochtouren.

Wie oft signalisiert der Trend der Arbeitslosenquote einen Fehlalarm? Die Analyse von Livermore ergab, dass sich die US-Wirtschaft in etwas mehr als 1 von 4 Monaten in den letzten 70 Jahren nicht in einer Rezession befand, als die Arbeitslosenquote höher war als ihr 12-monatiger einfacher gleitender Durchschnitt.

Was sollten die Investoren tun?

Vielleicht ist die beste Antwort auf diese Frage, zu wissen, was man nicht tun sollte.

Verkaufe nicht gleich alle deine Aktien. Es gibt eine Reihe von Gründen, warum du es nicht tun solltest. Denk daran, dass das Signal zur Entwicklung der Arbeitslosenquote manchmal Fehlalarme auslösen kann. Es ist auch wichtig zu verstehen, dass der durchschnittliche Bärenmarkt historisch gesehen nur 1,4 Jahre dauert, während der durchschnittliche Bullenmarkt 9,1 Jahre dauert.

Wenn du Aktien kaufst, die überzeugende Geschäftsmodelle und eine langfristige Perspektive haben, gibt es keinen Grund, sofort davon zu rennen, selbst wenn eine Rezession um die Ecke lauert. Als Beispiel schauen wir uns Intuitive Surgical (WKN:888024) an, eine Aktie, die ich in meinem Portfolio habe. Das Unternehmen verfügt mit seinen robotergestützten chirurgischen Systemen sowie Instrumenten und Zubehör für diese Systeme über ein Geschäftsmodell, das auf Präzisionstechnik setzt.

Wie die meisten Aktien würde auch der Aktienkurs von Intuitive Surgical wahrscheinlich fallen, wenn eine Rezession einsetzte und der Bullenmarkt endete. Das würde jedoch nichts daran ändern, dass das Unternehmen eine riesige Kundenbasis hat, die weiterhin die Systeme von Intuitive nutzen würde. Es würde nichts daran ändern, dass der demografische Trend einer alternden Bevölkerung es Intuitive ermöglichen sollte, noch lange Zeit zu wachsen. Meiner Meinung nach ist Intuitive Surgical die Art von Aktie, die man kaufen und jahrelang halten sollte, unabhängig davon, was auf dem Gesamtmarkt passiert.

Wenn du jedoch wüsstest, dass eine Rezession wahrscheinlich bevorsteht, wäre es sinnvoll, Vorsicht walten zu lassen, bevor du viel Geld in Aktien investierst. Die jüngste Änderung des Trends der Arbeitslosenquote könnte bedeuten, dass eine Rezession auf dem Vormarsch ist und die lange Hausse kurz vor dem endgültigen Ende steht.

Aufgrund der bisherigen Vorhersagegenauigkeit dieses Indikators sollten die Anleger zumindest nachdenken, bevor sie viel Geld investieren. Aber du solltest auch die vergangenen Fehlalarme berücksichtigen. Die guten Zeiten könnten weitergehen.

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Dieser Artikel wurde von Keith Speights auf Englisch verfasst und am 17.02.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können. 

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Intuitive Surgical.



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