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1 Trick, den Milliardäre anwenden, um ihr Geld für sich arbeiten zu lassen

50-Euro-Scheine
Foto: The Motley Fool

Die Biographie von Warren Buffett wurde passend betitelt: Schneeball. Wenn ein Schneeball auf dem Gipfel des Berges zu rollen beginnt, passt er noch leicht in eine Hand. Er muss lange rollen, um seine Masse zu verdoppeln, da er aufgrund seiner Leichtigkeit nur schwer mehr Schnee aufnehmen kann. Aber an einem gewissen Punkt hat der Schneeball eine kritische Masse erreicht, ab dem er mithilfe der Schwerkraft immer schneller wird und sich verdoppelt, verdreifacht und vervierfacht. Der Schneeball funktioniert dann nach seinen eigenen Regeln.

Das Gleiche kann man über einige — aber sicherlich nicht alle — Milliardäre, die ihr Geld für sich arbeiten lassen, sagen. Die 1 % der Investoren spielen nach einem ganz anderen Regelwerk als wir Normalsterblichen, die versuchen, einfach nur für den Ruhestand zu sparen. Sobald sie einen Punkt erreicht haben, an dem ihre finanzielle Zukunft gesichert ist, können sie viel mehr — nicht weniger — kalkulierte Risiken mit ihrem Vermögen eingehen. Von dieser Taktik können wir Nicht-Milliardäre durchaus lernen.

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Sehen wir uns an, wie der Schneeball des Wachstums von jedem Investor — vom Milliardär bis zum Anlage-Neuling — genutzt werden kann.

Begrenztes Risiko, unbegrenztes Potenzial

Angenommen, du kennst jemanden mit einer Milliarde US-Dollar, der im Allgemeinen 10 Mio. US-Dollar pro Jahr für “normale” Aufwendungen ausgibt. Wenn dieser jemand sein Geld nur in inflationsgeschützte Anleihen investieren würde, könnte er oder sie 100 Jahre lang mit dem gleichen Lebensstil weitermachen, ohne sich jemals Sorgen um Geld machen zu müssen.

Die meisten Milliardäre tun das jedoch nicht. Warum? Jeder ist anders, aber der Kern der Wahrheit ist dieser: Wir interessieren uns nicht nur für Wirtschaft. Wirtschaftsprofessoren wollen uns glauben machen, dass alle unsere finanziellen Entscheidungen auf kalten, harten Zahlen basieren. Doch in Wirklichkeit bestehen sie — wie The-Motley-Fool-Autor Morgan Housel gesagt hat — aus einer Mischung aus Psychologie, Kultur, Beziehungen, Modeerscheinungen, Dopamin und Cortisol, und Wirtschaft.

Milliardäre wollen ihr Geld aus einer Vielzahl von Gründen vermehren, unter anderem für ihr Ego, aus philanthropischen Gründen, um es an ihre Erben weiterzugeben, um den Fortschritt anzukurbeln, oder um auf die Forbes-Liste zu kommen.

Ein Trick, den reiche Investoren oft anwenden, ist es, mehr kalkulierte Risiken einzugehen. Denke darüber nach: Wenn unser hypothetischer Milliardär 400 Mio. US-Dollar in Anleihen stecken würde, könnte er seinen Lebensstil für weitere 40 Jahre ohne Sorgen beibehalten, wahrscheinlich sogar für den Rest seines Lebens.

Das bedeutet, dass — nehmen wir an, es ist eine Milliardärin — sie die anderen 600 Mio. US-Dollar nehmen und damit so ziemlich alles tun könnte, was sie wollte. Es ist nicht entscheidend für ihren Ruhestand. Warum greift man also nicht nach den Sternen und konzentriert sich auf Projekte, die nicht nur noch mehr Reichtum generieren, sondern auch der Welt helfen könnten?

Viele der berühmtesten Geschäftsleute von heute haben ihr persönliches Vermögen in solche Projekte investiert:

  • Elon Musk nahm alles, was er mit dem Verkauf von PayPal verdient hatte, und gründete Tesla, das Elektroautos und Solarpanele herstellt, mit dem Ziel, den globalen Übergang zu nachhaltiger Energie zu beschleunigen. Das Ergebnis? Heute ist er mehr als 20 Mrd. US-Dollar wert.
  • Larry Page gründete vor mehr als 20 Jahren Alphabet (ehemals Google). Er ist jetzt 50 Mrd. US-Dollar wert, dennoch ist er immer noch an der Spitze des Unternehmens, während der Mitbegründer Sergey Brin mit Projekten zur Förderung der Zivilisation das Blaue vom Himmel holen will.
  • Jeff Bezos liebt es, zu scheitern, was man aufgrund seiner 130 Mrd. US-Dollar Nettovermögen allerdings nicht vermuten würde. Doch ein großer Teil des Erfolgs von Amazon basiert darauf, dass Hunderte von kleinen Ideen getestet werden und man dann den enormen Erfolg genießt, wenn einige davon, wie Amazon Prime, groß rauskommen.

Die Milliardäre können aus folgendem Grund diese Dinge tun: Sie müssen nie Angst haben, alles zu verlieren, so dass sie, wenn eines der Projekte scheitert, die Auswirkungen kaum spüren würden. Doch wenn sie das Unmögliche möglich machen, könnten die Ergebnisse enorm sein und das Portfolio nach oben ziehen.

Warum ist das für die meisten Menschen so schwer zu verstehen und umzusetzen? Nun, der psychologische Schmerz des Scheiterns kann den meisten zu viel sein. Nehmen wir an, unsere Milliardärin war eine der Investoren von Shark Tank. Sie investierte in 20 verschiedene Projekte, und die meisten davon gingen schief. Daher könnte das folgendermaßen aussehen:

Projektrenditen der ersten 20 Investitionen in Shark Tank. Daten sind hypothetisch.

Doch dann kommt das 21. Projekt. Es ist derart erfolgreich, dass es den nächsten Ausreißer finanzieren kann — wie eine Investition in Chipotle vor 30 Jahren. Daher sehen die Renditen jetzt folgendermaßen aus:

Projektrenditen der ersten 21 Investitionen in Shark Tank. Daten sind hypothetisch.

Die winzigen grünen Balken, die man kaum sehen kann, sind genau die gleichen Verluste aus dem vorherigen Diagramm, die nur durch die massiven Renditen dieser einzigen letzten Investition in den Schatten gestellt werden.

Klar ist es stressig und zeitaufwendig, Juror bei Shark Tank zu sein oder ein globales Unternehmen wie Tesla, Alphabet oder Amazon zu leiten, und es ist auch kein leichtes Unterfangen. Für Milliardäre, die ein Anlagevehikel mit der gleichen Art von dynamischen Renditen wollen, könnte aber Venture Capital (VC) die Antwort sein. VC-Unternehmen finanzieren kleine Start-up-Unternehmen in einem frühen Stadium, die bereit sind, ihre jeweilige Branche aufzumischen.

The-Motley-Fool-Analyst Jay Jenkins sagte:

Die meisten Start-ups schaffen es nicht bis zum Ende, aber ab und zu werden die Erwartungen deutlich übertroffen. Facebook ist ein gutes Beispiel. Accel Partners investierte 2005 12,7 Mio. US-Dollar. Diese Investition war etwa 9 Mrd. US-Dollar wert, als Facebook 2012 an die Börse ging. Risikokapitalgeber machen ihr Geld an solchen Tagen; es lohnt sich, das hohe Risiko des Scheiterns bei den Hunderten von anderen Geschäften, die sie machen und die nicht klappen, zu akzeptieren.

Man braucht VC nicht, um diese Prinzipien anzuwenden

Hier ist die ernüchternde Tatsache über VC: Investitionen in VC-Unternehmen können nur akkreditierte, vermögende Privatpersonen (sprich: Multimillionäre) tätigen. Aber das soll dich nicht aufhalten. Es gibt zwei sehr einfache Schritte, um es ihnen gleich zu tun.

Erstens, schütze dich vor einem Totalverlust. Ich habe lange Zeit geglaubt, dass der beste Weg, das zu tun, darin besteht, herauszufinden, was das eigene Maß von “genug” — in Bezug auf materielle Güter — ist, um glücklich zu sein. Eine Studie nach der anderen haben gezeigt, dass Dinge wie Beziehungen, Sinn und Bedeutung, Beschäftigung und zeitliche Freiheit eine größere Rolle für unser Wohlbefinden spielen, sobald unsere materiellen Grundbedürfnisse erfüllt sind.

Hier ist der Haken: Wenn du weniger Geld ausgibst, wirst du mehr sparen und investieren — was bedeutet, dass du viel früher ein gewisses Maß an finanzieller Unabhängigkeit erreichen wirst als sonst. Es wird viel einfacher für dich sein, Geld beiseite zu legen, um dich abzusichern — sagen wir, Investitionen in inflationsgeschützte Anleihen. Das gibt den Rest des Geldes für derartige VC-ähnliche Investitionen frei.

Aber du benötigst keinen Zugriff auf VC. Der Mitbegründer von Motley Fool, David Gardner, hat Karriere als VC-Investor in börsennotierten Unternehmen gemacht und sechs Zeichen gefunden, auf die man achten sollte, wenn man nach außergewöhnlichen Unternehmen sucht, in die man investieren kann.

Auf dem Weg dorthin ist er einige Male gescheitert, aber die Gewinner haben es mehr als wettgemacht. David kaufte Amazon ursprünglich für einen Split-angepassten Kurs von 3,19 US-Dollar pro Aktie. Eine einfache Investition von 1.000 US-Dollar, die damals getätigt wurde, ist heute mehr als eine halbe Million wert.

Doch um solche Gewinne zu erzielen – und das ist der springende Punkt –, musst du bereit sein, Aktien langfristig zu halten. David hätte sicherlich schon vor langer Zeit verkaufen können; die Aktie hat seitdem mehrmals mehr als die Hälfte an Wert verloren.

Das könnte psychologisch schwierig werden. Doch wenn du kein Milliardär bist, aber wie einer investieren willst, musst du diesen Trick beherrschen. Wenn du es schaffst, wird dein Geld die nächsten Jahrzehnte für dich arbeiten — ohne dass du einen Finger rühren musst.

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Ein erneutes Aufflammen von Corona in China, Krieg innerhalb Europas und eine schwächelnde Industrie in Deutschland in Zeiten hoher Inflation und steigender Zinsen. Das sind ziemlich viele Risiken, die deinem Depot nicht guttun.

Hier sind vier Schritte, die man unserer Meinung nach immer vor Augen haben sollte, wenn der Aktienmarkt einen Rücksetzer erlebt.

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John Mackey, CEO von Whole Foods Market, einem Tochterunternehmen von Amazon, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. Suzanne Frey, eine Führungskraft bei Alphabet, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool. Randi Zuckerberg, ehemalige Direktorin für Marktentwicklung und Sprecherin von Facebook sowie Schwester von CEO Mark Zuckerberg, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet (A- und C-Aktien), Amazon, Chipotle Mexican Grill, Facebook, PayPal Holdings und Tesla.

Dieser Artikel wurde von Brian Stoffel auf Englisch verfasst und am 13.02.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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