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20 Dinge, die man über die Q2-Ergebnisse von Aurora Cannabis wissen sollte

Foto: Getty Images.

Die Marihuana-Industrie wächst mit einer außergewöhnlichen Geschwindigkeit, wie die Schätzungen von Arcview Market Research und BDS Analytics zeigen. Die Unternehmen beiden erwarten, dass der weltweite Cannabis-Umsatz von 12,8 Mrd. US-Dollar im Jahr 2018 auf 31,3 Mrd. US-Dollar im Jahr 2022 ansteigen wird. Aurora Cannabis (WKN:A12GS7) hat sehr gute Chancen, einen ordentlichen Teil des Kuchens abzubekommen.

Aurora Cannabis ist wohl die beliebteste, wenn nicht die polarisierendste Pot-Aktie der Branche. Das Unternehmen ist auch auf Kurs, unter allen Anbaubetrieben das höchste Produktionspotenzial zu erreichen. Obwohl das Management einen vorsichtigen Ausblick von mehr als 500.000 Kilogramm pro Jahr gibt, sollte Aurora jedoch bis zu 700.000 Kilogramm pro Jahr schaffen. Das macht die Quartalsberichte von Aurora Cannabis besonders interessant.

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Alles, was du über den zweiten Quartalsbericht von Aurora Cannabis wissen solltest

Am Montag, den 11. Februar, nach Börsenschluss, veröffentlichte Aurora Cannabis die operativen Ergebnisse des zweiten Quartals für das Geschäftsjahr 2019. In diesem Bericht sind 20 Dinge enthalten – einige gut, andere schlecht – die die Investoren sicherlich wissen wollen. Also, fangen wir an.

1. 363 % Umsatzwachstum

Nachdem Aurora Cannabis Anfang Januar eine Umsatzprognose von 50 bis 55 Mio. kanadische Dollar für das zweiten Quartal 2019 gegeben hatte, erzielte das Unternehmen einen Umsatz am oberen Ende dieser Spanne, wobei der Nettoumsatz mit 54,2 Mio. kanadische Dollar um 363 % über dem Vorjahresquartal lag. Obwohl das etwas über den Schätzungen der Wall Street lag, sollte man beachten, dass die Wall Street vor dem im Januar veröffentlichten Umsatz-Update mit 67,4 Mio. kanadische Dollar gerechnet hatte.

2. Ein Fünftel aller kanadischen Cannabis-Verkäufe entfällt auf Aurora

Es besteht an dieser Stelle kein Zweifel, dass Aurora der Spitzenproduzent sein wird. Nach den vorliegenden Daten von Health Canada entfielen im zweiten Quartal 2019 (1. Oktober – 31. Dezember) 20 % aller Verbraucherverkäufe auf das Unternehmen.

3. Medizinisches Marihuana macht immer noch die Mehrheit der Cannabis-Verkäufe aus

Interessanterweise standen im letzten Quartal von Aurora die Umsätze vom Freizeit-Pot immer noch im Schatten des medizinischen Marihuanas. Der Nettoumsatz von Cannabis für Erwachsene erreichte 21,6 Mio. kanadische Dollar, gegenüber weniger als 0,6 Mio. kanadische Dollar im ersten Quartal, wobei die Umsätze des medizinischen Cannabis nur gering auf 26 Mio. kanadische Dollar stiegen, gegenüber 24 Mio. kanadische Dollar im ersten Quartal. Man könnte davon ausgehen, dass die Umsätze von Freizeit-Marihuana die Umsätze des medizinischen Marihuana ab dem nächsten Quartal übersteigen werden.

4. Deutliches Wachstum der Nebengeschäfte

Vergiss nicht, dass Aurora über Cannabis hinaus auch andere Vertriebskanäle hat. Die zusätzlichen Einnahmekanäle, zu denen Gewächshausplanungs- und -bauleistungen, Patientenberatung, analytische Prüfdienstleistungen und horizontal integrierte Geschäfte gehören, beliefen sich im zweiten Quartal 2019 auf insgesamt 6,6 Mio. kanadische Dollar, nach nur 1,9 Mio. kanadische Dollar im Vorjahresquartal.

5. Aurora profitiert von Fair-Value-Anpassungen im zweiten Quartal 2019

Die Rechnungslegung nach den International Financial Reporting Standards (IFRS), an die sich die kanadischen Cannabis-Aktien halten, war für die Cannabis-Anbauer in der Anfangsphase eher positiv als negativ. Im zweiten Quartal erzielte Aurora Cannabis einen Bruttogewinn von 28,4 Mio. kanadische Dollar vor den Fair-Value-Anpassungen. Das Unternehmen erzielte jedoch nach Fair-Value-Anpassungen  einen zusätzlichen Nettogewinn von 3,7 Mio. kanadische Dollar aufgrund der biologischen Vermögenswerte (d. h. Marihuana-Pflanzen) im Firmenbesitz. Damit stieg das Bruttoergebnis auf 32,1 Mio. kanadische Dollar.

6. Fallende Preise beim durchschnittlichen Preis von getrocknetem Cannabis pro Gramm

Obwohl die Einführung von Pot-Produkten noch in einem frühen Stadium ist, ist der Grammpreis für getrocknetes Cannabis im Jahresvergleich um 21 % und im Vergleich zum ersten Quartal um 26 % gesunken. Das Unternehmen führte diesen Rückgang auf die 10-prozentige Verbrauchssteuer auf den Verkauf von Freizeit-Cannabis sowie auf niedrigere Großhandelspreise zurück.

7. Zweistelliger Rückgang der durchschnittlichen Extraktpreise pro Gramm

Das war schockierend. Nicht nur der Preis für Trockenpflanzen fiel, sondern auch der Preis für Extrakte auf Grammbasis sank gegenüber dem Vorjahr um 25 % und gegenüber dem ersten Quartal um 18 %. Extrakte sind ein traditionell margenstärkeres Produkt, aber die Verbrauchsteuern belasteten die Preise im letzten Quartal.

8. Erwartungsgemäß hoher operativer Verlust

Dies war keine Überraschung. Aurora Cannabis verliert viel Geld, wenn einmalige Vorteile und Kosten aus der Gleichung entfernt werden. Die großzügigen Investitionen in den Kapazitätsausbau, die internationale Expansion und das Branding führten im zweiten Quartal zu einem operativen Verlust von 80,2 Mio. kanadische Dollar. Die allgemeinen Verwaltungskosten, Vertriebs- und Marketingkosten sowie die Abschlusskosten stiegen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 476 %, 343 % bzw. 224 %.

9. Investitionen als Achillesferse

Im ersten Quartal des Geschäftsjahres erzielte Aurora Cannabis dank zahlreicher Investitionen einen deutlichen Gewinn. In diesem Quartal geschah das Gegenteil, und die Investitionen gingen deutlich zurück, was zu einem nicht realisierten Verlust von 194 Mio. kanadische Dollar bei den Wertpapieren führte. Da sich die Pot-Aktien seit Jahresbeginn erholt haben, könnte dieser Wert im dritten Quartal wieder positiv werden.

10. Gesamtverlust von 0,25 kanadische Dollar pro Aktie

Insgesamt hat Aurora Cannabis im zweiten Quartal viel Geld verloren. Der Nettoverlust stieg auf 239,6 Mio. kanadische Dollar, wobei der Gesamtverlust, inklusive der bereits erwähnten Anpassung der Wertpapiere, auf 405 Mio. kanadische Dollar anstieg. Der Verlust pro Aktie betrug 0,25 kanadische Dollar, was fünfmal so viel war wie der Verlust von 0,05 kanadische Dollar pro Aktie, den die Wall Street prognostiziert hatte.

11. Aurora sollte bis Q4 2019 ein wiederkehrendes positives EBITDA generieren

Die wohl positivste Ankündigung von Aurora ist, dass das Unternehmen bis zum vierten Quartal des Geschäftsjahres (1. April bis 30. Juni) wiederkehrend ein positives EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) erwirtschaften soll. Beachte, dass das nicht bedeutet, dass Aurora profitabel sein wird, aber es ist positiv für die zukünftigen Ergebnisse.

12. Einführung zahlreicher Cannabis-Alternativen im zweiten Quartal 2019

Obwohl die Bruttomarge im zweiten Quartal 2019 von 70 % im ersten Quartal 2019 auf 54 % gesunken ist, hat Aurora versucht, Produkte mit höheren Margen einzuführen. Im Laufe des Quartals brachte das Unternehmen eine Reihe von Weichgelkapseln auf den Markt, die Cannabis-Öle enthalten. Das Unternehmen führte auch die ersten Vape-fertigen Cannabidiol-(CBD)-Ölkartuschen Kanadas ein. Der schwächer als erwartet ausgefallene Ölverkauf im Verhältnis zum Gesamtumsatz im zweiten Quartal 2019 war enttäuschend, aber die Orientierung des Unternehmens auf medizinische Patienten sollte sich positiv auf die Margen auswirken.

13. Weniger Lagerbestand

Eine weitere zu beachtende Zahl ist der Lagerbestand und die biologischen Vermögenswerte, die auf 79,9 Mio. kanadische Dollar gestiegen sind. Interessant ist, dass diese zwar um 368 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen sind, was wir erwartet haben, da mehr produziert wurde, aber gegenüber dem ersten Quartal nur um 5 % gestiegen sind. Es bedeutet im Wesentlichen, dass Aurora wenig Bedarf hat, die Lagerbestände zu reduzieren, da die Nachfrage in Kanada und vor allem im Ausland stark ist.

14. 120.000 Kiloangepeilte Jahresproduktion

Nach der Fertigstellung und Lizenzierung von Aurora Sky und der Erweiterung des MedReleaf-Standorts Bradford sollte das Unternehmen Hochrechnungen zufolge 120.000 Kilogramm pro Jahr schaffen. Dies ist immer noch weit entfernt von dem, wozu das Unternehmen fähig ist, aber es liegt auch Meilen vor so ziemlich jedem anderen Marihuana-Anbauer. Bis Ende März soll das Unternehmen einen Jahreswert von mehr als 150.000 Kilogramm erreichen.

15. Drei Übernahmen seit dem 1. Oktober

Dies sollte keine Überraschung sein. Das Übernahmen-hungrige Aurora Cannabis verschlang während (und nach) dem zweiten Quartal weiterhin kleinere Unternehmen. Es verschlang Südamerikas ICC Labs für 290 Millionen kanadische Dollar, kaufte Mexikos Farmacias Magistrales und kündigte Ende Januar die Übernahme von Whistler Medical Marijuana in Höhe von 175 Millionen kanadische Dollar an. Es ist nicht zu erwarten, dass sich die anorganischen Wachstumstendenzen von Aurora in naher Zukunft verlangsamen werden.

16. Im letzten Quartal wurden 178 Mio. kanadische Dollar in verbraucht

Wie du dir vorstellen kannst, kann es kostspielig werden, an so vielen Kapazitätserweiterungsprojekten gleichzeitig zu arbeiten, in internationale Märkte vorzudringen und Übernahmen durchzuführen. Ohne die Finanzierungstätigkeit wurden im vergangenen Quartal insgesamt 178 Mio. kanadische Dollar an Nettogeldern ausgegeben. Dies ist ein wichtiger Grund, warum Aurora Cannabis großzügig Aktien ausgegeben hat, um Kapital zu beschaffen, worauf ich gleich eingehen werde.

17. Ca. 500 Millionen kanadische Dollar in liquiden Mitteln und marktgängigen Wertpapieren

Andererseits ist Aurora Cannabis gut kapitalisiert. Mit 46,8 Mio. kanadischen Dollar in liquiden Mitteln, 116,8 Mio. kanadischen Dollar an Wertpapieren und 345 Mio. kanadischen Dollar an Bruttoerlösen aus einer im Jahr 2024 fälligen Wandelanleihe sollte das Unternehmen über rund 500 Mio. kanadische Dollar verfügen. Das gibt ihm mehr als genug Geld, um seine Unternehmensstrategie umzusetzen.

18. Fokus auf internationale Expansion und Hanf

Laut den Kommentaren des Managements wird das Unternehmen sich in erster Linie darauf konzentrieren, medizinische Patienten anzusprechen, auf internationale Märkte zu expandieren und das Hanfgeschäft voranzutreiben. Hanf ist reich an CBD, das Cannabinoid, das am besten für seine anerkannten medizinischen Vorteile bekannt ist. Da die Farm Bill in den USA inzwischen verabschiedet wurde und damit Hanf und CBD-Produkte auf Hanfbasis legalisiert wurden, wäre es nicht verwunderlich, wenn Aurora in den US-Markt eintreten würde.

19. 23 Länder und es werden mehr

Apropos internationale Expansion: Aurora Cannabis ist heute in 23 Ländern tätig und die Tendenz steigt. Da die inländische Cannabis-Nachfrage wahrscheinlich auf rund 1 Mio. Kilogramm begrenzt sein wird, ist es wichtig, über Vertriebskanäle im Ausland zu verfügen, um sicherzustellen, dass die Cannabis-Preise pro Gramm nicht nachgeben, was zu einem Rückgang der operativen Margen führen würde.

20. 998,1 Millionen ausstehende Aktien

Wie bereits erwähnt, verkauft Aurora gerne die eigenen Aktien. Die aggressive Übernahmestrategie hat das Unternehmen zwar unter die Top-Produzenten gebracht, hat jedoch jede Chance auf Kursgewinne für seine Aktionäre praktisch eliminiert. Das Unternehmen beendete das Quartal mit 998,1 Millionen ausstehenden Aktien, was mehr als einer Verdoppelung gegenüber 469,4 Millionen zum 31. Dezember 2017 entspricht. Diese unaufhörliche Verwässerung ist wohl der größte Grund, warum man diese Aktie meiden sollte.

Lange Rede kurzer Sinn, wir sehen viele Fortschritte beim Umsatz. Es gibt jedoch noch viel zu tun in anderen Aspekten des Geschäfts.

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The Motley Fool besitzt keine der angegebenen Aktien.

Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 12.02.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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