Pandora zahlt sich bereits für Sirius XM aus

Es dauerte nicht lange, bis Sirius XM Holdings (WKN:A1W8XE) begann, die Übernahme von Pandora (WKN:A1C6JV)  für sich zu nutzen. Weniger als eine Woche nach Abschluss des Kaufs des Musik-Streaming-Pioniers für rund 3 Mrd. US-Dollar schickte Sirius XM seinen Satellitenradio-Abonnenten ein E-Mail-Angebot für eine kostenlose 14-tägige Testversion der Premium-Plattform von Pandora.

Kostenlose Testversionen für Pandora Premium sind für 30 Tage und in einigen Fällen länger verfügbar, aber dazu müssen die Zuhörer ihre Zahlungsinformationen angeben. Wenn sie nicht am Ende der Testphase kündigen, werden sie automatisch zu zahlenden Kunden. Die Sirius-XM-Promotion ist weitaus freundlicher als das. Sirius-XM-Abonnenten müssen keine Kreditkarteninformationen angeben und der Plan leitet sie auf die kostenlose Pandora-Plattform weiter, wenn sie nichts unternehmen. Pandora wird nur Sirius-XM-Abonnenten etwas in Rechnung stellen, die sich aktiv dafür entscheiden, nach dem zweiwöchigen kostenlosen Test mit Pandora Premium fortzufahren.

Es dreht sich alles um Volumen

Das ist ein intelligenter Zug von Sirius XM. Die überwiegende Mehrheit der mehr als 34 Mio. Abonnenten wird das E-Mail-Angebot, das am 19. Februar ausläuft, ablehnen, aber Sirius XM gewinnt auch bei all denjenigen, die sich dafür entscheiden, Pandora Premium nur für die nächsten zwei Wochen auszuprobieren. Nur ein kleiner Prozentsatz derjenigen, die sich für die Testversion entscheiden, wird zu zahlenden Pandora-Nutzern werden, aber alle von ihnen werden die Streaming-Plattform kennen lernen – und viele sollten dann zumindest die  kostenlose Version behalten, wenn sie die App bereits heruntergeladen haben.

Die Kontaktaufnahme mit der E-Mail-Liste der bestehenden Sirius-XM-Abonnenten ist kostengünstig. Die Gewinne werden in kleinen Schritten entstehen. Und das ist wahrscheinlich auch nur der erste Schritt im Hinblick auf Cross-Selling-Plattformen. Es wird nicht lange dauern, bis ein gemeinsamer Dienst verfügbar wird.

Pandoras blinder Fleck war, dass das Unternehmen seine Nutzer nicht dazu gebracht hat, zu bezahlen – im Gegensatz zu seinen beiden größeren Musik-Streaming-Rivalen. Nur 10 % der aktiven Nutzer von Pandora sind zahlende Abonnenten. Die Verbindung mit Sirius XM – dem Satelliten-Radio-Monopol, für das jeder bezahlt oder bald bezahlen wird – bringt Pandora mit dem perfekten Publikum von zahlungswilligen Radionutzern zusammen, die kein Problem damit haben, für Audiounterhaltung zu bezahlen.

Die Übernahme war für Sirius XM großartig. Es gibt 8 % seiner Aktien für ein Unternehmen auf, das ein Fünftel seines Umsatzes erzielen wird. Auf der anderen Seite belasten Pandoras rote Zahlen zunächst die üppige Rendite der Sirius XM – eine Dynamik, der man aber etwas Zeit geben muss, sich selbst zu entwickeln. Pandora wird unter der Aufsicht von Sirius XM früher profitabel werden, als das Unternehmen es allein geschafft hätte. Das ist ein intelligenter Deal, der mit jedem Schritt, den Sirius XM hin zur Zusammenführung der beiden Nutzerbasen tut, intelligenter wird.