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5 Gründe gegen und 3 für die ThyssenKrupp-Aktie

Die ThyssenKrupp (WKN: 750000)-Aktie hat eine lange Odyssee hinter sich. Am 12.02.2019 gab der Konzern seine Ergebnisse für das erste Geschäftsquartal 2018/19 und seine weitere Strategie bekannt, welche sich positiv auswirken könnte. Dennoch fiel die Aktie weiter.

Was derzeit insgesamt gegen und für sie spricht, erfährst du hier.

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1. Ruinöser Preiskampf im Stahlgeschäft

Seit der Öffnung der Märkte müssen die europäischen Stahlhersteller sich mit Produzenten aus Niedriglohnländern messen. Dabei konnte ThyssenKrupp nur verlieren. Auch heute haben sich die Bedingungen kaum gebessert. Immer noch gibt es Überkapazitäten. Dieses Schicksal teilt der Konzern mit der Salzgitter (WKN: 620200)-Aktie, welche seit 2007 auch nur gefallen ist.

Um an Größe zu gewinnen und somit die Kosten zu senken, möchte ThyssenKrupp sein Stahlgeschäft mit Tata Steel (WKN: A0X9H1) (Indien) in einem Gemeinschaftsunternehmen zusammenschließen, aber selbst Tata Steel hatte über die letzten Jahre immer wieder mit Verlusten zu kämpfen.

Und zuletzt kamen, aufgrund wettbewerbsrechtlicher Bestimmungen,  Zweifel an einer Fusionszustimmung der EU auf. Beide Konzerne müssen also wahrscheinlich im Gegenzug Geschäftsteile verkaufen, wenn der Zusammenschluss gelingen soll.

2. Langfristig magere Geschäftsentwicklung

Auch ein Blick auf die Zahlen der letzten zehn Jahre zeigt, wie hart der Wettbewerb und wie kapitalintensiv das Geschäft ist. So sank der Umsatz von 40.563 auf 34.777 Mio. Euro. In fünf von zehn Jahren wurde ein Verlust verbucht, wobei 2012 mit minus 4.668 Mio. Euro das Rekordnegativjahr war.

Das Investment in Brasilien ging nicht auf und auch in den USA gab es lange Sorgen. Insgesamt haben diese Expansionsbemühungen etwa 8 Mrd. Euro gekostet. Schließlich wurden die Werke in Brasilien und in den USA verkauft.

3. Geringe Profitabilität

An der niedrigen Nettomarge, die mit nur 1,93 % im Jahr 2010 ihren höchsten Wert erreichte, ist die geringe Profitabilität erkennbar. Am Beispiel ThyssenKrupp kannst du gut nachvollziehen, warum Warren Buffett meist Unternehmen mit dünnen Margen meidet: Sie können sehr schnell in die Verlustzone geraten und somit auch schnell scheitern.

Und auch die Gesamtkapitalrendite fiel über die letzten Jahre meist sehr mager aus. 2010 erreichte sie mit nur 1,93 % ihren Höchstwert.

4. und 5. Schwache Bilanz und Konjunkturabhängigkeit

Auch die Bilanz kann nicht überzeugen. So beträgt die Eigenkapitalquote gerade einmal 9,8 %. Und auch der Kassenbestand im Verhältnis zu den langfristigen Verbindlichkeiten kommt nur auf 25,9 %. Das Unternehmen ist somit stark von Banken und Zinsen abhängig.

Hinzu kommt, dass das Stahl- und Industriegütergeschäft stärker von der Konjunktur abhängig ist. Gerade dies spürt die Aktie auch aktuell, denn sie fällt vor allem aufgrund der zunehmenden Konjunktursorgen und des deshalb vorsichtigeren Management-Ausblicks. Auch das Stahlgeschäft gab im ersten Geschäftsquartal wieder nach.

Dies spricht alles gegen die Aktie, aber gibt es auch Argumente für sie?

1. Geplante neue Struktur ist positiv

Die Aufspaltung in ein Material- und in ein Industrieunternehmen bringt strategisch mehr Flexibilität. Zudem eröffnen sich so mehr Optionen für die einzelnen Bereiche. Aufgrund einer Verschlankung der Organisation sinken die Kosten um etwa 80 Mio. Euro und jede Maßnahme, die dazu beiträgt, ist für ThyssenKrupp sehr wichtig. Dabei soll der Umbau bis zum nächsten Jahr abgeschlossen sein.

Auch der Zusammenschluss des Stahlgeschäfts mit Tata Steel kann positiv sein, wenn er zum Abschluss kommt, denn er stärkt die Marktstellung, wodurch auch Kosten reduziert werden können.

2. und 3. Bessere Bewertung und Ankeraktionäre

Weil es so viele negative Meldungen gibt, ist die Aktie seit Mitte 2017 um über 50 % gefallen (14.02.2019). Wahrscheinlich hat der Markt schon wieder etwas übertrieben, aber aufgrund der geringen Qualität würde sie Warren Buffett derzeit wahrscheinlich eher als Cigar Butt (Zigarrenstummel)-Unternehmen einstufen und deshalb wohl eher meiden.

Die Ankeraktionäre der Alfred Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung bleiben trotzdem zu 21 % an ThyssenKrupp beteiligt. Auch dies spricht für die Aktie und häufig drehen Werte genau dann, wenn niemand mehr damit rechnet.

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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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