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Analysten distanzieren sich von Wirecard: Zeit, jetzt endgültig die Reißleine zu ziehen?

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Foto: Getty Images

Es vergeht weiterhin kaum ein Tag, an dem die Causa Wirecard (WKN: 747206) nicht um eine neue, brisante Wendung bereichert wird. Seitdem die Financial Times immer mal wieder auf die vermeintlichen Unregelmäßigkeiten bei der Bilanzierung aufmerksam macht, kommt der innovative Zahlungsdienstleister auch aus medialer Sicht nicht zur Ruhe. Und mit ihm vermutlich viele Investoren nicht.

Auch am Dienstag dieser Woche tauchten so beispielsweise Berichte auf, wonach sich einige Analysten inzwischen von Wirecard zumindest ein wenig distanziert hätten. Lass uns daher auch an dieser Stelle einen Foolishen Blick auf das riskieren, was passiert ist, ehe wir überlegen, was das nun bedeuten könnte.

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Einige Analysten haben die Kursziele gesenkt …

Wie gängige Börsenmedien übereinstimmend berichteten, gab es in diese Woche inzwischen so einige Analysten, die sich etwas von Wirecard distanziert haben. Beziehungsweise, genau genommen, ihre jeweiligen Kursziele für die Aktie des innovativen Zahlungsdienstleisters angepasst haben.

So hätten beispielsweise Analysten der DZ Bank und der HSBC ihre Kursziele deutlich gesenkt, wodurch sich die jeweiligen Richtwerte nun in einer Spanne von 150 und 170 befänden. Möglicherweise übersehe ich an dieser Stelle noch weitere Meldungen, aber auch diese dürften im Endeffekt in eine ähnliche Kerbe schlagen.

Das Brisante an dieser Stelle ist, dass viele Analysten eigentlich bislang eher Wirecard die Stange gehalten haben, was sich zuvor eher in der Bekräftigung der ursprünglichen Kursziele geäußert hat. Diese neuerliche Wendung kam dementsprechend relativ überraschend, was so manchen Investor natürlich ebenfalls kalt erwischt haben könnte.

Warum das allerdings nicht sonderlich wichtig sein dürfte

Investoren, die nun geschockt auf derartige Meldungen reagieren, sollten sich meiner Meinung nach jedoch etwas intensiver mit den Gründen für die jeweilige Anpassung beschäftigen. Denn auch wenn es möglicherweise kleinere, fundamentale Auslöser für die Abstriche geben mag (ein Analyst weist so beispielsweise daraufhin, dass künftige Prozesskosten und die Kosten für die internen und externen Ermittlungen die Ergebnisse belasten könnten), dürften die Anpassungen vor allem auf einem Grund beruhen: der Einpreisung der derzeitigen Entwicklungen.

Die Wirecard-Aktie ist schließlich in der vergangenen Woche bereits ein drittes Mal ordentlich eingebrochen und konnte sich seitdem kaum wieder erholen. Es könnte daher durchaus sein, dass einige der Kurssenker nun lediglich die derzeitige hohe Volatilität eingepreist oder aber das weiterhin bestehende, allerdings nicht sonderlich neue Risiko nun noch einmal neu bewertet haben. Und dementsprechend das Kursziel etwas gesenkt haben.

Zudem sollten wir auch an dieser Stelle einmal betonen, dass die meisten der Analysten nichts an ihrer grundsätzlichen Einschätzung verändert haben. So titeln die meisten Ratings nach wie vor mit der Überschrift Kaufen (oder Buy), was unterm Strich auch immer noch reichlich Zuversicht verdeutlichen dürfte. Auch wenn diese möglicherweise nun qualitativ etwas geschwunden sein könnte.

Außerdem, und das dürfte meiner Meinung nach der wichtigste Blickwinkel sein, den Investoren bei derartigen Meldungen nicht außer Acht lassen sollten: Auch die jeweiligen Analysten dürften keine neuen Erkenntnisse zum Verfahrensstand haben. Oder, anders formuliert, auch sie wissen weiterhin nicht, ob die Financial Times am Ende recht behalten wird oder ob Wirecard die Vorwürfe entkräften kann.

Daher bleibt auch in Anbetracht dieser neuerlichen Wendung im Grunde genommen alles beim Alten. Und wir sind effektiv durch die neuen Kursziele auch nicht wesentlich schlauer als vor den jeweiligen Anpassungen.

Geduld bleibt weiterhin die Devise

Für alle Investoren könnte es sich daher auch weiterhin anbieten, zunächst Ruhe zu bewahren und die weiteren, wesentlichen Entwicklungen abzuwarten. Es wird in den kommenden Tagen vermutlich weitere, brisante Wendungen in der Causa Wirecard geben. Die Analystenziele sind dementsprechend nur ein weiteres Kapitel in dieser wirklich beeindruckenden medialen Chronik.

Gewissheit dürfte es allerdings erst geben, wenn die internen Ermittlungen abgeschlossen sind. Und die Investoren aufatmen können oder wir im Fall der Fälle die Wirecard-Aktie dann endgültig neu bewerten müssen.

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Vincent besitzt Aktien von Wirecard. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.



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