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Vergiss Oracle, IBM ist die bessere Value-Aktie

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Foto: Getty Images

Es gibt Anleger, die Aktien von Oracle (WKN:871460) durchaus schätzen. Dazu gehört die eigene Führungsriege des Datenbanksoftware-Riesen, denn die bezeichneten die Aktien von Oracle vor kurzem als “einen unglaublichen Kauf” und gönnten sich weitere 10 Milliarden USD an Aktienrückkäufen.

Das ist nicht unbedingt verkehrt, aber es gibt eine durchaus preiswertere Aktie im Technologiesektor. Im Moment lässt sich wohl nur schwerlich der langfristig betrachtete Wert von IBM (WKN:851399) übertreffen.

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Was ist bei Oracle los?

Oracle ist ein Business-Riese auf dem absteigenden Ast. Eine neue Art von Datenbankplattformen ist mittlerweile entstanden, die nicht nur das Geschäftsmodell von Oracle, sondern auch die technischen Grundlagen der wichtigsten Produktlinie des Unternehmens in Frage stellt. Die Zukunft gehört so genannten NoSQL-Datenbanken, die unstrukturierte Daten in einer Größenordnung und Geschwindigkeit organisieren und verwalten können, bei der Oracle nur mit den Ohren schlackern kann.

Oracle ist das durchaus bewusst und will mit seiner eigenen Cloud-basierten NoSQL-Plattform auftrumpfen. Aber das dürfte ein bisschen zu spät sein, außerdem nimmt man Oracle die Freude am Wandel nicht ab.

Und was passiert bei IBM so alles?

IBM befand sich vor fünf Jahren in einer ähnlichen Situation. Ex-CEO Sam Palmisano hatte Big Blue dann aber wieder herumreißen können und ein Geschäftsmodell geschaffen, für das er viel Anerkennung bekommen hat. Er hat einen Service auf den Markt gebracht, wo alle Hard- und Software sowie die damit verbundenen Dienstleistungen bereitgestellt werden, um die IT auf Konzernebene am Laufen zu halten. Oracle war einer von vielen IBM-Klonen, die versuchten, Palmisanos gut funktionierende Idee zu kopieren.

Aber die Märkte ändern sich, und Unternehmen wie IBM und Oracle müssen sich ändern, wenn sie relevant und erfolgreich bleiben wollen. Big Blues aktueller CEO Ginni Rometty trat mit einer klaren Vision von dramatischen Marktveränderungen und der Ansage an, alles Nötige zu tun, um mit der neuen Zeit Schritt zu halten. Rometty begann dann auch sofort, die Veränderung einzuleiten.

Ein paar Jahre später ist nämlich Cloud Computing das Wort der Stunde für die gesamte IT-Branche; und genau hier hat Rometty angesetzt. Das Unternehmen hat Milliarden von Dollar an Jahresumsatz geopfert, indem es veraltete Computer-Hardwareeinheiten abgebaut hat, um sich wieder auf Cloud-basierte Datenanalyse und -management zu konzentrieren. Künstliche Intelligenz spielt in der neuen Strategie von IBM eine große Rolle. Das Gleiche gilt für die Mobil-Lösungen für Unternehmen, und IBM ist ein führender Anbieter von Blockchain-Technologien für Konzernkunden.

Das klingt nach einem schlimmen Buzzword nach dem nächsten, oder? Naja. Wie gesagt, IBM steht hier als Triebfeder an vorderster Stelle und hechelt nicht bloß der Konkurrenz hinterher.

Diese sogenannten „strategic imperatives“ machten 2018 mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes von IBM aus und werden im Laufe der Zeit wohl noch mehr zulegen, jedenfalls mehr als die einstigen Legacy-Produkte. Das langfristige Umsatzwachstum von IBM sollte also richtig schön nach Hockeystick aussehen. Die jährlichen Steigerungen dürften nach einigen Jahren mit sinkenden Umsätzen sehr schnell wieder wachsen. Die gleichen Trends sollten in den kommenden Jahren auch die Gewinnmargen von IBM erhöhen.

IBM sieht stark aus – und die Aktie ist günstig

Der radikale Strategiewechsel von IBM hat die Aktienkurse belastet. Die Aktien haben in den vergangenen fünf Jahren 24 % ihres Wertes verloren, bzw. weniger schlimm aussehende 9 %, wenn man die großzügige Dividendenausschüttung berücksichtigt. Derzeit werden IBM-Aktien nur noch zum 9,5-Fachen der Forward Earnings und dem 12-Fachen des freien Cashflows gehandelt. Das ist ein tolles Schnäppchen für eine Turnaround-Geschichte, die nachhaltig nach oben gehen sollte.

Bei Oracle sehe ich ein Unternehmen, das mit den sich ändernden Märkten zu kämpfen hat, anstatt den Ton für eine neue Ära zu setzen. Die Aktien werden zum 14-Fachen der Gewinne und dem 16,6-Fachen des Cashflows gehandelt. Soll heißen: IBM ist für mich einfach der bessere Kauf.

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The Motley Fool besitzt Aktien von Oracle und shortet Aktien von IBM. Anders Bylund besitzt Aktien von IBM.

Dieser Artikel erschien am 31.1.2019 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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