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Auch wenn sich das Wachstum verlangsamt, erwirtschaftet Amazon immer noch massive Umsätze

Amazon Aktie
Foto: The Motley Fool

Die Erwartungen an den vierten Quartalsbericht von Amazon (WKN:906866) waren hoch. Das Unternehmen hatte Ende Dezember über eine rekordverdächtige Feiertagssaison berichtet, was die Hoffnung auf ein besser als erwartetes Quartal schürte. Genau das ist eingetreten, aber die Verlangsamung des Wachstums sorgte bei den Anlegern für Stirnrunzeln.

Amazon verzeichnete einen Nettoumsatz von 72,4 Mrd. US-Dollar, was einem Anstieg von 20 % gegenüber dem Vorjahr und einem Plus von 21 % entspricht — wenn man die ungünstigen Auswirkungen der Wechselkursschwankungen im Jahresvergleich ausschließt. Damit lag der Wert nur knapp unter dem oberen Ende des Ausblicks des Managements, das 72,5 Mrd. US-Dollar prognostiziert hatte, aber deutlich über der Konsensschätzung der Analysten von 71,87 Mrd. US-Dollar.

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Starke Leistung auf ganzer Linie

Das Betriebsergebnis von 3,8 Mrd. US-Dollar übertraf die Prognose von Amazon von 2,1 Mrd. bis 3,6 Mrd. US-Dollar deutlich. Der Nettogewinn belief sich auf 3 Mrd. US-Dollar und der Gewinn pro Aktie erreichte 6,04 US-Dollar, 61 % mehr als im Vorjahr. Ohne eine einmalige Gutschrift im vierten Quartal 2017 im Zusammenhang mit dem U.S. Tax Cuts and Jobs Act hat sich der Gewinn im letzten Quartal nahezu verdreifacht.

In den operativen Segmenten verzeichnete man ein solides Wachstum. Der nordamerikanische E-Commerce-Umsatz stieg im Jahresvergleich um 18 % auf 44,12 Mrd. US-Dollar, wobei der internationale Umsatz von 20,83 Mrd. US-Dollar um 15 % gegenüber dem Vorjahresquartal anstieg. Amazon Web Services verzeichnete weiterhin das stärkste Wachstum — der Umsatz im Cloud-Computing-Segment stieg gegenüber dem Vorjahr um 45 % auf 7,43 Mrd. US-Dollar.

Auch die operativen Margen der einzelnen Geschäftsbereiche konnten verbessert werden. In Nordamerika erhöhte sich die Marge gegenüber dem Vorjahr von 4,5 % auf 5,1 %. Auch auf dem internationalen Markt verbesserte sie sich von minus 5,1 % auf minus 3,1 %, da Amazon weiter expandierte. Die Entwicklung von AWS setzt sich fort, und die operative Marge stieg auf 29,3 % gegenüber 26,5 % im Vorjahr.

Amazons Betriebsergebnis im vierten Quartal nach Segmenten
SegmentQ4 2018Q4 2017Veränderung (im Jahresvergleich)
Nordamerika2,25 Mrd. USD1,69 Mrd. USD33 %
International(0,64 Mrd. USD)(0,92 Mrd. USD)N/A
AWS2,18 Mrd. USD1,35 Mrd. USD61 %
Gesamt3,79 Mrd. USD2,13 Mrd. USD78 %

DATENQUELLE: AMAZON. TABELLE: AUTOR.

Weitere interessante Bereiche

Es gab noch andere interessante Details, die in den Tiefen des  Quartalsberichts verborgen waren. Die “sonstigen” Einnahmen von Amazon, die hauptsächlich aus Werbung bestehen, stiegen auf 3,39 Mrd. US-Dollar, was einem Anstieg von 95 % gegenüber dem Vorjahr und einem Anstieg von über 10 Mrd. US-Dollar pro Jahr entspricht. Die Abonnementeinnahmen — zu denen auch Gebühren aus Amazon-Prime-Mitgliedschaften sowie digitalen Video-, Musik-, Hörbuch- und E-Book-Abonnements gehören — stiegen im Jahresvergleich um 25 % auf fast 4 Mrd. US-Dollar und überschritten die Marke von 14 Mrd. US-Dollar für das Jahr.

Die Umsätze in den physischen Geschäften gingen im Jahresvergleich um 3 % zurück, aber das erfordert Kontext. Als Amazon den Finanzkalender von Whole Foods an seinen anpasste, verlängerte man das Vorjahresquartal um weitere fünf Tage, was zu einem schwierigen Vorjahresvergleich führt. Darüber hinaus zählen Bestellungen über Prime, die bei Whole Foods abgeholt werden, nicht zu den Verkäufen in der Filiale. Bereinigt um diese Besonderheiten stieg der Umsatz von Whole Foods im Jahresvergleich um 6 %.

Weiters sind Alexa- und Echo-Geräte nach wie vor ein Dauerbrenner von Amazon-CEO Jeff Bezos, der in der Pressemitteilung den sprachgesteuerten Produkten Lob aussprach. “Der Echo Dot war der meistverkaufte Artikel bei Amazon weltweit, und die Kunden kauften Millionen von Geräten aus der Echo-Familie im Vergleich zum Vorjahr”, schrieb Bezos. Er wies auch darauf hin, dass Alexa nun über 80.000 Fertigkeiten verfüge, und das Team von Wissenschaftlern, das an Alexa und maschinellem Lernen arbeitet, sich 2018 mehr als verdoppelt habe.

Der Blick nach vorne

Für das kommende erste Quartal rechnet Amazon mit einem Umsatz zwischen 56 Mrd. und 60 Mrd. US-Dollar, was einem Wachstum von 10-18 % im Jahresvergleich entsprechen würde. Das Unternehmen erwartet, dass das operative Ergebnis im Vergleich zum Vorjahresquartal um 21-74 % steigen wird und zwischen 2,3 Mrd. und 3,3 Mrd. US-Dollar liegen wird.

Warum ist der Aktienkurs von Amazon gefallen, nachdem man die Ergebnisse veröffentlicht hatte? Das Unternehmen steigerte den Umsatz in Q1 2018 um 43 %, in Q2 2018 um 39 % und in Q3 2018 um 29 % gegenüber dem Vorjahr. Das 20%ige Wachstum in Q4 war das dritte Quartal in Folge, in dem sich das Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr verlangsamte. Mit einem Umsatzwachstum von 18 % im ersten Quartal scheint Amazon zu bestätigen, dass sich der Trend fortsetzen wird. Der fallende Aktienkurs spiegelt die Befürchtungen der Anleger wider, dass die wachstumsstarken Tage von Amazon der Vergangenheit angehören könnten.

Angesichts der enormen Größe des Geschäfts ist es unvermeidlich, dass sich das Wachstum verlangsamt. Es ist jedoch wichtig, im Hinterkopf zu behalten, dass Amazon seinen Cloud-Computing-Service weiter ausbaut, das Angebot an sprachgesteuerten digitalen Produkten erweitert, die internationalen Bemühungen ausdehnt sowie das Werbegeschäft ausweitet. In Summe verdeutlicht das die erheblichen Chancen, die sich auch bei einer Verlangsamung des Wachstums für das Unternehmen bieten.

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John Mackey, CEO von Whole Foods Market, einem Amazon-Tochterunternehmen, ist Mitglied des Vorstands von The Motley Fool.

The Motley Fool besitzt und empfiehlt Amazon.

Dieser Artikel wurde von Danny Vena auf Englisch verfasst und am 02.02.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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