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Die Börse hatte gerade den besten Januar seit 32 Jahren — aber ist das wirklich ein gutes Zeichen?

Foto: Getty Images

Nach einem schrecklichen vierten Quartal 2018 erholte sich der Aktienmarkt im Januar massiv. Die Rendite des S&P 500 von 7,9 % war sogar die beste Januar-Performance seit 1987.

Das mag auf den ersten Blick erstaunlich erscheinen, schließlich ist es 32 Jahre her. Das bedeutet, dass die letzten 31 Januar-Monate nicht so gut verliefen wie der letzte.

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Doch 1987 geschah etwas anderes. Am 19. Oktober des besagten Jahres ereignete sich der Schwarze Montag. Zu diesem Zeitpunkt verlor der S&P 500 20,5 % seines Wertes, was nach wie vor der größte prozentuale Rückgang an einem Tag in der Geschichte ist.

Ähnlichkeiten und Unterschiede der Jahre 1987 und 2019

Neben einem starken Januar gibt es noch einige andere interessante Parallelen zwischen 1987 und 2019. Zum einen wurde die Reagan-Administration wegen des Verdachts auf Fehlverhalten unter die Lupe genommen (kommt dir das bekannt vor?), die Ölpreise stiegen, und Anfang 1987 bewegte sich die Inflation um die 2 % herum (obwohl sie später im Jahr dramatisch anstieg). Außerdem stieg das KGV des S&P 500 in besagtem Jahr auf über 20 (derzeit liegt es bei 20,75).

Andererseits herrschte keine grundlegende Angst vor einer globalen Verlangsamung. Laut dem Weltwirtschaftsbericht von 1987 hatte sich das Wirtschaftswachstum in den USA 1986 etwas verlangsamt, doch “Anfang 1987 gab es keine klaren Anzeichen für einen bevorstehenden allgemeinen Einbruch. Die Industrieländer verzeichneten 1986 weiterhin einen deutlichen Anstieg des Pro-Kopf-Einkommens.”

Tatsächlich ging man allgemein davon aus, dass sich das globale Wirtschaftswachstum in den Jahren 1987 und 1988 verbessern würde, wobei man erwartete, dass das Wachstum der gesamten entwickelten Marktwirtschaften von 2,4 % im Jahr 1986 auf 2,6 % im Jahr 1987 steigen würde.

Als direkte Folge des Schwarzen Montags entwickelten die Regulierungsbehörden “Schutzschalter”, die es den Börsen ermöglichen, den Handel im Falle starker Kursverluste vorübergehend einzustellen. Nach den derzeitigen Regeln gibt es drei Stufen:

  • Ein Rückgang des S&P 500 um 7 % innerhalb eines Tages würde zu einem 15-minütigen Handelsstopp führen.
  • Ein Rückgang um 13 % würde eine weitere 15-minütige Unterbrechung auslösen. Diese ersten beiden Schutzschalter würden nicht einsetzen, wenn es nach 15:25 Uhr Ostzeit auftreten würde.
  • Ein Rückgang um 20 % würde den Handel für den Rest des Tages einstellen.

Die Vergangenheit ist keine Garantie, aber hier das Fazit

Ich möchte ganz klar sagen, dass ich nicht behaupte, dass sich der Schwarze Montag heuer wiederholen wird. Mit den zusätzlichen Sicherheitsvorkehrungen ist es höchst unwahrscheinlich, dass ein Rückgang von mehr als 20 % an einem Tag eintritt, und alle bisherigen Anlagetrends sind auch keine Garantie für die Zukunft. Ein Rückgang des S&P 500 um 20 % würde den Handel für den Rest des Tages stoppen, so dass ein Rückgang um 20,5 % an einem einzigen Tag technisch gar nicht möglich ist.

Vielmehr möchte ich sagen, dass nur weil das Jahr mit einem Kracher beginnt, das nicht bedeutet, dass es ein tolles Jahr werden wird.

Außerdem könnte eine derart schnelle Erholung der Aktienmärkte bedeuten, dass es an der Zeit ist, vorsichtig zu werden. Offensichtlich sind 7,9 % monatliche Renditen nicht unbegrenzt nachhaltig — das würde eine durchschnittliche jährliche Rendite von 149 % bedeuten –, so dass ich nicht überrascht wäre, wenn sich der Markt abkühlt, besonders bei dem allgemein lauen Wirtschaftswachstum, das in diesem Jahr erwartet wird.

Im Endeffekt ist es wichtig, sich an keinem Tag, keiner Woche, keinem Monat oder sogar Jahr auf die Performance der Börse zu fokussieren. Es ist nicht möglich, vorherzusagen, was im restlichen Jahr 2019 passieren könnte, also ist das Beste, was man tun kann, langfristig zu denken und dem Prozess zu vertrauen. Denn wenn du am Tag vor dem Schwarzen Montag 1987 in einen einfachen S&P 500 Indexfonds investiert und festgehalten hättest, hätte deine Investition bisher mehr als 1.700 % eingebracht.

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Dieser Artikel wurde von Matthew Frankel, CFP auf Englisch verfasst und am 04.02.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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