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Teslas Übernahme von Maxwells Superspeichern könnte Porsche erneut alt aussehen lassen

Tesla Werk mit Tesla Modellen S 3 X
Foto: The Motley Fool

Tesla (WKN:A1CX3T) hat Maxwell Technologies (WKN:867584) gekauft und natürlich schießen sofort die Spekulationen hoch, was Elon Musk damit vorhaben könnte. Meiner Ansicht nach will er mit der UltraCap-Technologie den Schnelllade-Ambitionen von Porsche und Co. einen Schuss vor den Bug feuern. Lies hier alles, was du zu diesem Deal wissen musst.

Eine Technologie mit disruptivem Potenzial

Maxwell habe ich bereits seit Jahren unter Beobachtung. Nicht, weil ich das Unternehmen so fantastisch fände, sondern weil ich der Technologie ein riesiges Potenzial zutraue. Dabei geht es um sogenannte UltraCaps, zu Deutsch Superkondensatoren. Mit den wissenschaftlichen Details zur Wirkungsweise dieser Energiespeicher will ich dich nicht nerven, aber die Vorteile gegenüber Batterien sind eine Erwähnung wert.

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Die vergleichsweise umweltfreundlichen UltraCaps können nahezu beliebig geladen und entladen werden, ohne dass ein aufwendiges Energiemanagement betrieben werden muss. Und das praktisch ohne Verluste und in Lichtgeschwindigkeit in beide Richtungen. Diese überragende Energiedichte erlaubt folglich die sofortige Aufnahme und Bereitstellung von sehr hohen Energiemengen.

Bremsenergie kann so viel besser rekuperiert werden und beim Beschleunigen gibt es volle Power. Will man das Gleiche mit Batterien realisieren, dann müssen diese sehr groß dimensioniert werden, damit der Stromdruck auf möglichst viele Zellen verteilt werden kann.

Wie Tesla bald wieder einen Schritt vor Porsche sein könnte

Nun wissen wir ja, dass Porsche sich mit seiner 800-Volt-Ladetechnik brüstet, die das Nonplusultra darstellt, sobald der heiß erwartete Taycan auf den Markt kommt. Die Aufladezeit reduziert sich damit deutlich im Vergleich zu den konkurrierenden Modellen von Tesla.

Aber wenn Tesla zukünftig UltraCaps einsetzt, dann sieht die Porsche-Technik möglicherweise erneut ziemlich alt aus, nachdem das Tesla Model S den Porsche 911 bereits locker im Beschleunigungstest abgehängt hat. Schließlich könnten Tesla-Fahrer dann im Vorbeifahren große Energiemengen einschießen, fast wie beim Einsammeln eines Power-ups bei Super Mario Kart.

Das Problem dabei ist noch, dass Superkondensatoren viel weniger Energie je Kilogramm speichern können als Lithium-Akkus. Maxwell hat zwar im Januar eine neue Produktgeneration vorgestellt, aber das ändert wohl nichts an der grundsätzlichen Situation.

Folglich muss Tesla einen Weg finden, UltraCaps und Batterien schlau zu verbinden, um das Beste aus beiden Welten zu erhalten (das Singapur-Start-up AVEVAI macht schon etwas in dieser Richtung). Die Tatsache, dass Elon Musk entschieden hat, den Marktführer Maxwell in seinen Konzern zu integrieren, spricht dafür, dass Tesla bereits einen klaren Plan hat und in Zukunft sehr große Mengen dieser Energiespeicher verbauen will.

Es kann gut sein, dass die elektrifizierte Zugmaschine („Semi“) zuerst damit ausgestattet wird. Schließlich werden Nutzfahrzeuge von den Herstellern als wichtiges Anwendungsfeld der Technik beworben. Mittelfristig sehe ich aber auch Pkws als Zielmarkt, sobald das Zusammenspiel mit Batterien reibungslos funktioniert und die Kapazität zukünftiger Produktgenerationen eine vernünftige Größe hat.

Die Folgen für Porsche und Co.

Meines Erachtens werden sich Porsche und der gesamte Volkswagen (WKN:766403)-Konzern nicht lange auf ihrer Technologieführerschaft ausruhen können. Ein Faktor ist auch, dass noch nicht ganz klar ist, wie stark sich Batterien beim Schnellladen abnutzen. Sollte sich die Lebenszeit des Batteriepacks tatsächlich mit jedem Schnellladevorgang verkürzen, dann wird das ein sehr teurer Spaß.

Folglich hat Tesla das Überraschungsmoment auf seiner Seite und alle Auto- und Nutzfahrzeugbauer werden sich nun noch intensiver mit UltraCaps auseinandersetzen müssen, die ultraschnelles Laden auch für Fahrzeuge mit kleinerem Energiespeicherbedarf möglich machen.

Das Gute für Teslas Konkurrenten ist, dass Maxwell zwar der größte Hersteller, aber nicht zwingend derjenige mit der leistungsfähigsten Technik ist. An dieser Front bewerben sich unter anderem die französische Nawa Technologies und die deutsch-estnische Skeleton Technologies. Deren auf Nanomaterialien basierende Produkte sind noch etwas zu teuer und kommen daher primär in Spezialanwendungen zum Einsatz. Aber mit der aktuell laufenden Skalierung sollte sich die Situation bessern.

Wie es jetzt weitergehen könnte

Die Vorbereitung der Markteinführung des Porsche Taycan läuft derzeit auf Hochtouren. In weniger als einem Jahr wird es so weit sein und dann sollen Berichten zufolge gleich 40.000 Stück pro Jahr die Bänder verlassen. Das ist allerdings genug Zeit für Tesla, um den Markt mit großartigen Ankündigungen rund um die Maxwell-Technik aufzumischen – und Porsche mit unvorteilhaften Vergleichen ordentlich in die Suppe zu spucken.

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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Tesla.



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