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Besserer Kauf: Henkel oder Aurelius?

Foto: Getty Images

Die Aktien von Aurelius (WKN:A0JK2A) und Henkel (WKN:604840) dürften in vielen Depots blutrot eingefärbt sein. Für Aurelius ging es seit dem Allzeithoch um 45 % nach unten, für Henkel um 35 % (Stand: 25.01.2019).

Des einen Leid ist des anderen Freud. Investoren, die zum Allzeithoch gekauft hatten, dürfte diese Entwicklung wenig Freude bereiten. Für Investoren, die schon lange mit einem Kauf liebäugeln, könnte jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Shopping-Tour gekommen sein.

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Aber welche der beiden Aktien würde sich empfehlen, wenn man nur eine der beiden kaufen dürfte? Vorhang auf!

Ein deutscher Warren Buffett mit Talent und Tiefgang

Aurelius unbekannt, Berkshire Hathaway (WKN:854075) bekannt? Glückwunsch! Dann brauche ich dir eigentlich nicht mehr viel über das Geschäft von Aurelius erzählen. Denn beide Unternehmen sind Beteiligungsgesellschaften.

Der Warren Buffett von Aurelius ist Dirk Markus. 2006 gründete der studierte Betriebswirt und Ex-McKinsey-Berater zusammen mit seinem Kollegen Gert Purkert das Unternehmen Aurelius.

Mit Erfolg? Nun, ich will es so ausdrücken. Startkapital 2006: 500.000 Euro. Umsatz 2017: 3,5 Mrd. Euro. Wow!

Ein Zuckerschlecken war die Reise von null auf hundert vermutlich nicht. 2017 knüppelte eine Short-Attacke von US-Hedgefonds Gotham City Research die Aurelius-Aktie brutal in den Keller. Souverän kaufte Aurelius daraufhin Aktien zurück und erhöhte die Dividende.

Mit Erfolg! Die Käufer kehrten zurück, der Aktienkurs stieg.

Man könnte sich jetzt darüber amüsieren, dass Aurelius nach Übernahme der Reederei Peter Deilmann 2010 auch die Mehrheit am Kreuzfahrtschiff Deutschland, besser bekannt als „Das Traumschiff“, übernahm.

Was mich bei einer Beteiligungsgesellschaft allerdings in erster Linie interessiert, ist der Gründer und Vorstandsvorsitzende. Die Fähigkeit des Kapitäns, hervorragende Beteiligungen zu erspähen und einen Milliardenkoloss durch oft widrige Gewässer zu steuern, hat meiner Meinung nach bei Unternehmen dieser Art stets einen großen Anteil am Erfolg.

Die schlechte Nachricht: Geht der Kapitän von Bord, ist ebenbürtiger Ersatz nicht garantiert. Die gute Nachricht: „Master Mind“ Dirk Markus ist bei Aurelius weiterhin mit an Bord.

Der hat übrigens nicht nur eine gute Nase für Beteiligungen, sondern ist auch als leidenschaftlicher Rennradfahrer und Sammler sozialistischer Propagandaplakate bekannt. Offenbar ein Typ mit Tiefgang und vielen Nuancen. Das gefällt mir!

Großzügiger Evergreen mit Kursflaute

Henkel hat schon viele Vorstandsvorsitzende gesehen. Kein Wunder, bei einer Betriebshistorie von 143 Jahren.

Zu den Marken und Produkten von Henkel muss ich nicht viel sagen. Die kennt jeder. Persil, Perwoll, Spee, Fewa, Pattex, Pritt, Schwarzkopf und Syoss dürften in so gut wie jedem ordentlich sortierten Supermarkt zu finden sein.

Wie es sich für einen weltweit vernetzten DAX-Konzern gehört, reicht der lange Arm von Henkel in viele Branchen. Von der Luft- und Raumfahrttechnik bis zur Medizintechnik. Offenbar kann Henkel hier vor allem mit Dicht- und Klebstoffen punkten.

2017 meldete Henkel ein Ergebnis vor Steuern von etwa 3 Mrd. Euro. Das war etwa doppelt so viel wie 2010.

An diesem Erfolg wurden die Investoren geradezu vorbildlich beteiligt. Die Dividende wuchs seit 2010 jährlich und war 2017 gut 150 % höher als 2010.

Es soll sogar noch besser werden. Künftig könnten statt 25 % bis 35 % gar 30 % bis 40 % der Gewinne an die Investoren ausgeschüttet werden.

Ein Evergreen mit in meinen Augen solider Produktpalette, mehrjährigem Gewinnwachstum und aggressiver Dividendenpoltik? Als bekennender Dividendenenthusiast läuft mir bei dieser Vorstellung ehrlich gesagt das Wasser im Mund zusammen.

Ich kann mich nicht entscheiden, tue es aber trotzdem

Warum tue ich mir das immer an? Zwei aus meiner Sicht absolute Top-Aktien zu vergleichen, sich aber nur für eine entscheiden zu dürfen, ist eine echte Qual.

Aber manchmal muss man sich eben zwischen Lebkuchen und Sahnetorte entscheiden. Es gibt Schlimmeres!

In diesem Fall würde ich mich eher zu Henkel hingezogen fühlen. Mit einem Konsumgüterhersteller, der auf bald 150 Jahre Erfahrung zurückblicken kann, werde ich wahrscheinlich auch noch in 20, 30 oder 40 Jahren meine Freude haben. Die Bereitschaft, mir in der Zwischenzeit das Leben mit (meist) stetig wachsenden Dividenden zu versüßen, scheint bei Henkel ebenfalls gegeben zu sein.

Aurelius gefällt mir nicht nur aufgrund der ebenfalls verlockenden Dividende, sondern vor allem wegen Kapitän Dirk Markus. Ob der aber in 20, 30 oder gar 40 Jahren noch am Steuer steht, kann niemand vorhersagen.

Ob die Produkte von Henkel in 20, 30 oder 40 Jahren noch gefragt sein werden, kann natürlich auch niemand vorhersagen. Aber manchmal muss man Entscheidungen treffen, auch wenn man nicht ganz genau weiß, was in 20, 30 oder 40 Jahren sein wird. Stand heute entscheide ich mich für Henkel.

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Stefan Naerger besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Berkshire Hathaway (B-Aktien).



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