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Ein Problem, das Wirecard, Jack Ma und deine Rente gemeinsam haben

Digitalisierung, Vernetzung
Foto: Getty Images

Ein erfolgreiches Unternehmen zu gründen ist kein Zuckerschlecken. Die Produkte sollten gesellschaftlich relevante Probleme lösen und obendrein den Nerv der Zeit treffen.

Zwei meiner aktuell liebsten Problemlöser/Trendsetter sind Wirecard (WKN:747206) und Jack Ma, seines Zeichens Gründer des chinesischen Internetunternehmens Alibaba (WKN:A117ME).

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Beide dürften ein gemeinsames Problem haben: den sicherheitsorientierten Europäer.

Dieser Gremlin im Getriebe der Globalisierung hat offenbar in erster Linie Angst und könnte sich damit nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit, sondern vielleicht sogar die Rente verhageln.

Kennen wir nicht, wollen wir nicht

Wirecard ist auch in diesem Jahr nicht totzukriegen. Beinahe 20 % ist die Wirecard-Aktie seit Jahresbeginn im Plus (Stand: 23.01.2019). Respekt!

Für mich kommt das wenig überraschend. Schließlich entlassen die Münchener regelmäßig interessante Ideen aus ihren Labors.

Jüngstes Beispiel: eine Kooperation mit Uhrenhersteller Swatch (WKN:865126) zur Vermarktung einer Smartwatch mit Bezahlfunktion.

Eine interessante Idee, die mir wieder einmal beweist, dass der erfolgsverwöhnte Zahlungsdienstleister immer noch out-of-the-box denken kann.

Damit scheint die werte Kundschaft allerdings Schwierigkeiten zu haben. In Deutschland geht es an der Ladenkasse gar mittelalterlich zu. Hierzulande wird in drei von vier Fällen immer noch mit Bargeld bezahlt. Da wünscht man sich doch klammheimlich chinesische Verhältnisse.

Bezeichnend für die chronische Zukunftsmüdigkeit ist der Zustand des deutschen Mobilfunknetzes. Nach einer Studie der P3 Group aus dem Jahr 2018 belegen deutsche Mobilfunkanbieter souverän die letzten Plätze hinsichtlich Funkabdeckung und (mittlerer) Datenrate.

Beim Glasfaserausbau sieht es ähnlich aus. Bei einem europaweiten Glasfaser-Ranking des FTTH-Councils aus dem Jahr 2016 landete Deutschland auf Platz 27.

Über die Gründe kann man spekulieren. Ich denke, diese digitale Trödeligkeit hat keine technischen Ursachen. Meine These: Es ist den meisten hier wohl einfach absolut egal.

Europa hat Angst, Jack Ma ist glücklich

Jack Ma hat eine Vision: „Statt auf ihrem Handy rumzudaddeln oder zu twittern, sollen die Menschen damit ihre Unternehmen führen.“ So sein Statement auf dem Podium des diesjährigen Weltwirtschaftsforums in Davos.

Was der Ausnahmegründer damit höchstwahrscheinlich ausdrücken will: mehr Globalisierung wagen.

Dass Jack Ma durchaus zu den Profiteuren der Globalisierung zählen dürfte, ist kaum zu leugnen. Doch sein neuestes Projekt, die Electronic World Trade Platform, mit der kleine Unternehmen aus aller Welt global Handel treiben können sollen, lässt darauf schließen, dass Jack Ma Globalisierung auch allgemein mehr als die Lösung und weniger als das Problem begreift.

Dass ihm in Europa vor allem Ängste und Regulierungswünsche begegnen, quittierte er mit der Aussage: „Die Sorgen bereiten Europa Sorgen. Ich bin glücklich.“ So klingt für mich ein Mann, der die Realität akzeptiert hat und einfach weitermacht. Im Zweifel auch ohne Europa.

Aber wo ist es denn besser? In den USA? Dort bemüht sich seit geraumer Zeit ein gut geföhnter Präsident mit aller Macht um die Rückabwicklung der Globalisierung.

Die Antwort von Jack Ma: „Wir gehen in die Länder, die zuerst glauben.“ Das klingt für mich nach der Kategorie Angebot, die ich nicht ohne Weiteres ablehnen würde.

Angst fressen Rente auf

Besonders hierzulande habe ich den Eindruck, dass das Thema Rente irgendwie immer und überall mit am Tisch sitzt. Für Alte, für Junge, für alle. Nicht selten höre ich in diesem Zusammenhang, dass der demografische Wandel dem Umlagensystem enorme Probleme bereiten könnte.

Kann sein, kann aber auch ganz anders kommen. Über konkrete Lösungen scheint sich jedenfalls kaum jemand Gedanken zu machen.

Ganz anders in Neuseeland. Dort bemüht sich seit etwa 20 Jahren ein Staatsfonds um die Abfederung des demografischen Wandels. Mit beachtlichem Erfolg.

Die schlechte Nachricht für den ängstlichen Europäer: Der neuseeländische Staatsfonds operiert mit einer Aktienquote von 65 % (Stand: Jahresbericht 2018).

Wer keinen Staatsfonds hat, an den er seine Ängste delegieren kann, kauft halt selber Aktien. Das machen in Deutschland allerdings nur knapp 16 % aller Einwohner ab 14 Jahren (Stand: 2017).

Wer wird wohl langfristig die besseren Karten haben? Die Neuseeländer oder 84 % der Nichtaktionäre hierzulande? Wir dürfen gespannt sein!

Respekt ja, Angst nein

Die Aktienmärkte sind echte Biester. Ich habe nie etwas anderes behauptet.

Hochkomplex, global und unberechenbar. Davor habe ich Respekt. Aber sicher keine Angst.

Noch viel weniger Angst habe ich vor der Globalisierung oder gar vor digitalen Innovationen. Als Software-Entwickler bin ich Teil von beidem und profitiere über fünf Ecken täglich von smarten Entwicklern aus der ganzen Welt. Was sollte ich daran schlecht finden?

Ob Globalisierung oder demografischer Wandel: Für mich ist Veränderung die einzige Konstante in der Welt. Dagegen kann man sich wehren und man kann sogar versuchen, die damit einhergehende Unsicherheit wegzuregulieren.

Aber meiner Erfahrung nach öffnet sich für jede Tür, die sich schließt, eine andere Tür. Vielleicht ist die neue Plattform von Jack Ma diese andere Tür?

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Stefan Naerger besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool empfiehlt Swatch Group.



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