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Aurora Cannabis vs. Constellation Brands: Welche ist die bessere Cannabisaktie?

Foto: Getty Images

Die Anleger werden von Cannabisaktien scheinbar magisch angezogen, aber es gibt unterschiedliche Arten, von dem Hype zu profitieren. Manche investieren in Unternehmen, die Marihuana züchten und anbauen, etwa in Aurora Cannabis (WKN:A12GS7). Andere fühlen sich bei Unternehmen wie Constellation Brands (WKN:871918) wohler, das in erster Linie ein breit aufgestelltes Getränkeunternehmen ist, aber große Investitionen in das Cannabisunternehmen Canopy Growth getätigt hat.

Ein diversifizierteres Unternehmen wie Constellation bietet Schutz, sollte sich die Marihuanabranche als überbewertet erweisen – sollte Cannabis aber richtig steil gehen, dürfte das Wachstum dann eben auch weniger grandios für das Unternehmen ausfallen. Darum schauen wir uns doch einfach mal die beiden Aktien an, um herauszufinden, welche im Jahr 2019 die besseren Chancen haben wird.

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Bewertung und Wertentwicklung der Aktie

Weder Constellation Brands noch Aurora Cannabis haben sich in letzter Zeit besonders gut entwickelt. Constellation Brands ist im vergangenen Jahr um 28 % gefallen, Aurora sogar um 32 %.

Für Bewertungszwecke ist es schwierig, Aurora mit Constellation zu vergleichen, da nur eines der Unternehmen derzeit profitabel ist. Der Getränkeriese erfreute sich über die Effekte der Steuerreform, was die Zahlen nicht ganz so aussagekräftig macht. Aber wenn man sich die kurzfristigen Zukunftsprognosen ansieht, wird die Aktie zum etwa 16-Fachen der erwarteten Einnahmen gehandelt. Im Gegensatz dazu wird Aurora in den letzten 12 Monaten zum 90-Fachen seiner vergangenen Einnahmen gehandelt und zeigt damit sehr schön, welche Preise die Anleger derzeit für Cannabisaktien bereit sind zu zahlen.

Gut, vielleicht ist die Bewertung nicht die geeignete Methode zum Vergleich. Aber wem die Bewertung dann doch wichtig ist, für den dürfte der Aktienkurs von Constellation viel vernünftiger aussehen – auch wenn das bedeuten mag, dass man nicht ganz so starkes Wachstum erlebt, falls der Hype um Cannabis sich als nachhaltig erweisen sollte.

Partnerschaften

Um erfolgreich zu sein, haben sich viele Marihuanazüchter mit Unternehmen außerhalb der Branche zusammengeschlossen, um Fachwissen in Bereichen wie Marketing und Vertrieb zu bekommen. Das war Constellations’ Ansatz, als man im vergangenen Sommer eine riesige Investition von 4 Milliarden USD in Canopy Growth tätigte. Der Schritt gibt Constellation eine Beteiligung von 35 % bis 40 % an Canopy, zusammen mit der Option auf eine Mehrheitsbeteiligung.

Bisher konnte Canopy die Kursverluste, die die gesamte Branche erlitten hat, nicht vermeiden, und das hat den Wert der Investition reduziert. Für Constellations Anleger spielt es jedoch keine Rolle, ob Canopy am Ende mit Cannabis versetzte Getränke entwickelt. Auch wenn sich das Cannabisunternehmen hauptsächlich auf aus Cannabis gewonnene Öle und trockenes Marihuana konzentriert, wird man dennoch von der Investition profitieren, sollte Canopy in Zukunft Erfolge einfahren können.

Aurora hingegen hat bislang noch keine verbindlichen Angebote von großen Unternehmen erhalten. Eine Zeitlang sah es so aus, als ob der Softdrink-Gigant Coca-Cola eine Investition in Aurora in Betracht ziehen könnte, die dem Anteil von Constellation an Canopy ähnlich gewesen wäre. Aber es kam dann doch nicht zu einem Deal. Das soll nicht heißen, dass man nicht doch noch einmal in Verhandlungen treten wird, aber derzeit ist Aurora noch solo unterwegs und will sich auf seine Chancen konzentrieren.

Wachstumschancen und -risiken

In Sachen Wachstum haben sowohl Constellation als auch Aurora gute Argumente. Selbst ohne die Beteiligung an Canopy Growth läuft es bei Constellation weiterhin dank des Erfolgs seiner Biermarken Modelo und Corona sehr gut. Insgesamt war der Biermarkt recht schwach, aber Constellation konnte sich durchsetzen, indem man in den USA Biere anbot, die sich gut von denen der Konkurrenz abhoben.

Constellation hat mit Cannabis versetzte Getränke als Bedrohung für Bier ausgemacht und will einen Vorsprung herausarbeiten. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 30 Milliarden USD ist die Beteiligung von Constellation an Canopy nur ein kleiner Teil des Gesamtgeschäfts, aber dieses Ass im Ärmel könnte sich als kluger strategischer Schritt erweisen, sollte Bier nach und nach seine Beliebtheit einbüßen.

Bei Aurora Cannabis ist das Wachstum der Produktionskapazität für Anleger der wichtigste Faktor. Das Unternehmen hat zusätzliche Gewächshausflächen geschaffen und weitere Projekte in der Planungsphase, und es könnte somit seine Position als einer der Spitzenproduzenten der Branche in den nächsten Jahren festigen. Das Unternehmen hat auch quasi im Vorbeigehen Expertise angehäuft, womit es für andere Unternehmen ein interessanter Partner sein kann – man bedenke nur die Sparte Larssen, die Gewächshäuser herstellt. Dennoch ist Aurora nicht dauerhaft profitabel, und die Finanzierung von Akquisitionen hat sich oft auf verwässernde Eigenkapitalemissionen gestützt, die den bestehenden Aktionären nicht gut tun.

Derzeit sieht Constellation Brands wie die bessere Wahl aus. Mit breit aufgestellten Geschäftstätigkeiten und einer großen Beteiligung an einem der führenden Anbieter von Cannabis bietet Constellation seinen Investoren das Beste beider Welten. Und das eben zu einem Preis, bei dem man nicht verzweifeln muss.

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The Motley Fool empfiehlt Aktien von Constellation Brands. Dan Caplinger besitzt keine der angegebenen Aktien. Dieser Artikel erschien am 5.1.2019 auf Fool.com. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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