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Die einzigen 5 Dinge im Quartalsbericht von Aphria, die man wirklich wissen muss

Foto: Getty Images.

Aphria (WKN:A12HM0) hat in den letzten Monaten die Investoren auf eine Achterbahnfahrt mitgenommen. Die kanadische Marihuana-Aktie stürzte im Dezember ab, nachdem Leerverkäufer behaupteten, dass das Unternehmen für internationale Übernahmen zu viel bezahlt habe und sich Insider die Taschen vollgemacht hätten. Der Versuch einer feindlichen Übernahme durch den US-amerikanischen Marihuana-Produzenten Green Growth Brands (GGB) ließ die Aktie später im Dezember wieder ansteigen.

Die Anleger waren verständlicherweise gespannt darauf, was das Managementteam von Aphria zu sagen haben würde, als das Unternehmen über seine Entwicklung im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2019 berichtete, das am 30. November 2018 endete. Hier erfährst du die wichtigsten fünf Dinge, die du wissen musst.

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1. Was ist hier eigentlich los?

Der Nettoumsatz von Aphria stieg gegenüber dem Vorjahr um 155 % und lag 63 % über dem des Vorquartals, sodass er 21,7 Mio. kanadische Dollar (16,4 Mio. US-Dollar) erreichte. Die Öffnung des kanadischen Marktes für Freizeit-Marihuana am 17. Oktober 2018 gab dem Umsatz einen großen Schub.

Auch der Jahresüberschuss stieg drastisch an und stieg gegenüber dem Vorjahr um fast 750 % auf 54,8 Mio. kanadische Dollar. Dieser enorme Anstieg resultierte jedoch aus Aphrias Verkäufen von Positionen bei Hiku Brands, das von Canopy Growth und Liberty Health Sciences übernommen wurde.

Zwei Anstiege waren hingegen nicht so toll. Aphria meldete, dass die „All-in“-Kosten der verkauften Produkte pro Gramm gegenüber dem Vorquartal um 42 % auf 2,60 kanadische Dollar gestiegen seien. Die Cash-Kosten pro Gramm für die Herstellung von getrocknetem Cannabis stiegen im Quartalsvergleich um 35 % auf 1,76 kanadische Dollar. Das Unternehmen führte den Anstieg auf höhere Verpackungskosten im Zusammenhang mit Freizeit-Marihuana-Produkten sowie auf höhere Kosten und vorübergehend niedrigere Erträge im Zusammenhang mit seinen Expansionsbemühungen zurück.

2. Was noch?

Die bereinigte Bruttomarge von Aphria sank von 67,7 % im Vorjahreszeitraum auf 46,9 % im zweiten Quartal. Dieser Rückgang resultierte aus niedrigeren durchschnittlichen Verkaufspreisen auf dem Freizeit-Marihuana-Markt und höheren Produktionskosten im Zusammenhang mit der Expansion am Standort Aphria One.

Wie du vielleicht schon erwartest, hat das auch das bereinigte EBITDA von Aphria belastet. Das Unternehmen gab ein negatives bereinigtes EBITDA von 9,5 Mio. kanadischen Dollar bekannt. Aphria verzeichnete im ersten Quartal des Geschäftsjahres ein negatives bereinigtes EBITDA von 3,96 Mio. kanadischen Dollar.

Zustäzlich verbrannte Aphria weiterhin Bargeld. Das Unternehmen wies zum 30. November 2018 liquide Mittel und Wertpapiere in Höhe von insgesamt 184,8 Mio. kanadischen Dollar aus. Das spiegelte einen deutlichen Rückgang gegenüber den fast 314 Mio. kanadischen Dollar zum Ende des Vorquartals wider.

3. Wer ist nicht mehr dabei?

Die größte Nachricht für Aphria betraf den Rücktritt von CEO Vic Neufeld und Mitbegründer Cole Cacciavillani von ihren Führungspositionen im Unternehmen. Neufeld erklärte, dass er und Cacciavillani ihre Entscheidung, zurückzutreten, nicht wegen der Kontroverse über die Vorwürfe der Leerverkäufer getroffen hätten. Stattdessen sagte er: „Es ist an der Zeit, dass wir zur Seite treten.“

Sowohl Neufeld als auch Cacciavillani bleiben im Verwaltungsrat von Aphria. Sie werden auch während der Übergangsphase Unterstützung geben, solange das Unternehmen einen neuen CEO sucht.

4. Was als nächstes kommt

Die Suche nach einem neuen CEO steht also aktuell ganz oben auf der Agenda. Bislang gibt es aber keine Angaben darüber, wie lange diese Suche dauern könnte.

Auch der Sonderausschuss unabhängiger Vorstandsmitglieder von Aphria prüft noch immer die Behauptungen der Leerverkäufer über die Übernahme der LATAM Holdings durch das Unternehmen. Vic Neufeld sagte, dass das Komitee „gute Fortschritte macht“, gab aber nicht bekannt, wann die Überprüfung abgeschlossen sein wird. Er fügte hinzu, dass mehrere Journalisten und die Analysten die Offenlegungen von Aphria im Zusammenhang mit der LATAM-Übernahme geprüft und die erworbenen Einrichtungen besucht hätten, was sie dazu veranlasst habe, die Vorwürfe der Leerverkäufer zu widerlegen.

Ein weiterer unabhängiger Sonderausschuss wurde gebildet, der alle Vorschläge hinsichtlich Fusionen oder Übernahmen prüft. Aphria gründete diesen Ausschuss nach dem feindlichen Übernahmeangebot von Green Growth Brands. Neufeld bekräftigte die bisherige Haltung, dass das Angebot von GGB Aphria „deutlich unterbewerten“ würde.

Aphria hat noch immer keine Lizenz für die Erweiterungen Aphria One und Aphria Diamond erhalten. Neufeld stellte fest, dass Health Canada im Rückstand sei und „so gut wie möglich arbeitet“, um dem Ansturm von Lizenzanträgen und -änderungen vieler Unternehmen zu begegnen. Obwohl er nicht darüber spekulieren wollte, wie schnell Aphria seine Genehmigungen erhalten werde, sagte Neufeld, dass er weiterhin davon ausgehe, dass das Unternehmen bis Ende 2019 mit einer jährlichen Produktionskapazität von 255.000 Kilogramm (rund 562.000 Pfund) auf Kurs sein werde.

5. Was wirklich zählt

Die Q2-Zahlen von Aphria spielen im Großen und Ganzen keine wesentliche Rolle. Ebenso wenig wie die Verzögerungen beim Erhalt der Genehmigungen für die neuen Anbauanlagen. Was ist also wirklich wichtig? Die Wachstumschancen für das Unternehmen und seine Fähigkeiten, diese Chancen zu nutzen.

Vic Neufeld sagte, dass „die Zukunft für Aphria noch nie besser ausgesehen hat“. In mehrfacher Hinsicht hat er damit recht.

Die Nachfrage nach Freizeit-Marihuana in Kanada war sehr hoch, sodass alle Zweifel ausgeräumt wurden, ob die ersten Prognosen zu optimistisch waren. Länder auf der ganzen Welt fallen um wie Dominosteine, wenn es darum geht, medizinisches Marihuana zu legalisieren. Die USA haben Hanf legalisiert, was die Aussichten auf Änderungen der Bundesgesetze für Marihuana besser als je zuvor aussehen lässt.

Neufeld erklärte auch, dass Aphrias „Entwicklung unabhängig ist von äußerem Lärm und auf soliden Kräften basiert, die auf Dauer angelegt sind“. Einige mögen diese Aussage infrage stellen, aber ich vermute, dass er auch in dieser Hinsicht recht hat.

Ich denke auch, dass die Entscheidung, die er und Cole Cacciavillani hinsichtlich ihres Rücktritts getroffen haben, die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Aphria auf lange Sicht erfolgreich sein wird. Ein neuer CEO und Irwin Simon, der die Funktion des unabhängigen Verwaltungsratspräsidenten übernimmt, sollen dazu beitragen, das Vertrauen der Anleger in Aphria wiederherzustellen. Das könnte bedeuten, dass 2019 ein viel besseres Jahr für diese notleidende Marihuana-Aktie sein wird.

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Dieser Artikel wurde von Keith Speights auf Englisch verfasst und am 12.01.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.

The Motley Fool hat keine Position in einer der erwähnten Aktien.



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