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Wie mich der Blick aus meinem (neuen) Bürofenster zu einem besseren Investor gemacht hat

Foto: The Motley Fool

Es gibt viele Arten, wie man seine Kompetenzen und Eigenschaften als Investor verbessern kann. Für viele dürfte Lesen ein lehrreicher Weg sein, andere hingegen schwören auf das Verinnerlichen von Weisheiten bekannter Börsengrößen wie beispielsweise Warren Buffett.

Und wenn viele derartige Wege durchaus regelmäßig zum Erfolg führen, spielt gewiss auch die Lebenserfahrung eine nicht zu unterschätzende Rolle auf dem Weg hin zu einem besseren Investor.

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Wie sich nun bei mir gezeigt hat, können sogar alltägliche Erfahrungen in einer weitergehenden Auslegung dazu führen, dass man ganz wesentliche Prinzipien des Investierens noch einmal gänzlich neu bewertet. Aber schau am besten selbst.

Der „lebensverändernde“ Blick aus dem Bürofenster

Genau genommen hat mich so erst kürzlich der Blick aus meinem Bürofenster einige Aspekte des Investierens noch einmal gänzlich neu bewerten lassen. Doch lass mich dir dazu am besten zunächst eine kleine Geschichte aus meinem Privatleben erzählen, die dir einen ersten Anhaltspunkt geben kann, worauf ich hierbei konkret anspiele.

Ich wohne inzwischen seit 24 Jahren mit lediglich einer größeren Unterbrechung in meinem kleinen, aber feinen Heimatstädtchen. Dementsprechend habe ich viele Orte hier schon das eine oder andere Mal gesehen und glaubte, eigentlich ein gutes Gesamtbild der Stadt zu haben, die mein Leben bislang prägte. Mit all den versteckten Wegen, mit all den kurzen Verbindungswegen, mit allem, was eigentlich zu einem erfahrenen und gewohnten Leben in einer Stadt nun einmal dazugehört.

Nun habe ich vor wenigen Tagen in meinem Hauptberuf die Behörde gewechselt und arbeite jetzt im 8. Obergeschoss der Stadt(verwaltung), in der ich quasi mein ganzes bisheriges Leben verbracht habe. Und seitdem ich hier aus dem Fenster schaue, hat sich mir bezogen auf die Stadt, in der ich über zwei Jahrzehnte meines bisherigen Lebens verbracht habe, eine gänzlich neue Perspektive eröffnet.

Viele Örtlichkeiten erscheinen aus der Höhe viel näher beieinander als aus der fußläufigen Perspektive. Zudem kann ich auf Dächer, Hinterhöfe und dergleichen blicken, die mir bislang verborgen blieben. Auch habe ich inzwischen in die Ferne einen ganz anderen Ausblick als im gewohnten Alltag, was mir ebenfalls ein gewisses Gespür für das regionale, weitläufige Umland gibt, das ich so in der Gesamtheit eigentlich noch nie wirklich sehen konnte. Ich denke, du weißt insgesamt, worauf ich bei meinen Beobachtungen hinaus möchte.

Diese Beobachtungen lassen sich auch auf das Investieren übertragen

Vielleicht ahnst du bereits, worauf ich auch in metaphorischer Sicht anspiele. Falls nicht, lass uns den Abstrahierungsprozess meiner Bürofenster-Beobachtung noch etwas detaillierter bezogen auf den Prozess des Investierens beachten.

Grundsätzlich ist es nämlich auch bei der Auswahl von Aktien so, dass wir in unserer Sichtweise streng limitiert sind. So wie ich im Grunde genommen als ebenerdiger Erkunder meiner Heimatstadt. Wir alle beurteilen ausgewählte Unternehmen zwar anhand von einigen Kennzahlen oder anderen Bewertungskriterien wie Wettbewerbsvorteilen oder das Management. Dennoch unterliegen wir bei unseren Analysen ebenfalls unseren bisherigen Beobachtungen unter Berücksichtigung unserer bisherigen Erfahrungswerte, bisher gewonnenen Erkenntnisse und auch gewissen Präferenzen oder Abneigungen. All diese Beobachtungen mitsamt den bisherigen Erfahrungen und Eindrücken führen letztlich zu einem Bild, aufgrund dessen wir im Endeffekt eine Aktie auswählen oder eben nicht.

Hierbei sehen wir allerdings lediglich ein beschränktes, subjektives Bild einer Aktie beziehungsweise eines Unternehmens, ohne jedoch in die Tiefe eintauchen zu können. Und das Schlimme bei Aktien dürfte sein, dass wir oftmals nicht einfach in eine höhere, metaphorische Etage fahren und so einen neuen Blickwinkel erhalten können. So wie ich es nun beim Blick aus meinem Bürofenster erhalten habe.

Als Investoren sollten wir uns daher stets bewusst sein, dass wir immer einer gewissen Unschärfe unserer Beobachtungen unterliegen werden und dementsprechend offensiv mit diesem nicht zu unterschätzendem Manko umgehen. Und uns am besten an diese eingeschränkte Sichtweise bei unserem Analyseprozess in gewisser Weise anpassen.

Sei es, indem wir versuchen, eine Aktie oder ein Unternehmen gezwungenermaßen mit anderen Augen zu sehen, oder aber weil wir breit diversifizieren, um diese Risiken einzupreisen, oder aber unsere Sicherheitsmarge etwas defensiver ansetzen. All das könnte möglicherweise eine beschränkte, subjektive Sichtweise, der wir nun mal alle unterliegen, zumindest etwas ausgleichen.

Achte auf diese Schwäche

Wie wir daher letztlich sehen, können unsere subjektiven Erfahrungen und Blickwinkel durchaus Einfluss auf unsere Investitionen haben. Sie beeinflussen unsere Denkweisen und führen möglicherweise zu Handlungsweisen, die jemand mit einem etwas anderen Blickwinkel vielleicht nicht treffen würde. Das kann jedoch sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben.

Eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit den Einschränkungen unserer Wahrnehmung sowie das gezielte Gegensteuern kann uns jedoch insgesamt helfen, diese Schwächen auszugleichen und insofern ein besserer, vorsichtigerer und weitsichtigerer Investor zu werden. Mit einem hoffentlich weitsichtigeren Blick für das zugrunde liegende Unternehmen.

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