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Gold ist gut, Aktien sind besser

Gold
Foto: Getty Images

Rauf, runter, rauf, runter. Der Aktienmarkt scheint es auch 2019 auf die absolute Verwirrung seiner Teilnehmer abgesehen zu haben.

Die Kurse schwanken. Okay, geschenkt! Doch die Achterbahnfahrt wäre sicher etwas erträglicher, wenn man wenigstens etwas Greifbares in den Händen halten würde. So wie es bei einer fein geprägten, feurig leuchtenden Goldmünze der Fall wäre.

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Aber nein, so leicht lassen wir uns natürlich nicht verführen. Warren Buffett mag kein Gold, also wird das schon seine Gründe haben.

Aber ist das Edelmetall tatsächlich so eine schlechte Wahl? Was sagen die kalten, harten Fakten?

Gold schlägt sich (manchmal) hervorragend

Woher kommt eigentlich diese erstaunliche Anziehungskraft, die Gold seit Ewigkeiten auf die Menschheit ausübt? Mit Gold kann man im Alltag kaum etwas Sinnvolles anfangen. Weder damals in Babylon, noch heute.

Trotzdem spüre auch ich diese unheimliche Verzauberung, die mich beim Anblick einer fein gearbeiteten Goldmünze ergreift. Dieser Effekt signalisiert mir vor allem eines: Vorsicht, hier sind Emotionen am Werk!

Mehr Fakten, weniger Emotionen. Nach meinem kürzlich durch allzu viel Emotionen verursachten Debakel bei der Analyse von Steinhoff (WKN:A14XB9) möchte ich 2019 mehr Sachlichkeit wagen.

In den letzten 15 Jahren verteuerte sich Gold um über 200 %. Wow! Also, wenn das die kalte, harte Wahrheit ist, dann weiß ich wirklich nicht, was Warren Buffett an Gold auszusetzen hat. Insbesondere wenn man bedenkt, dass der DAX-Kursindex (der mit ohne Dividenden) in den letzten 15 Jahren „nur“ um etwa 73 % an Wert hinzugewinnen konnte (Stand für alle Kurse: 13.01.2019).

Also Aktien raus und Gold rein? Moment! In den letzten 15 Jahren hat sich Gold wirklich hervorragend geschlagen. Doch für die Berechnung einer aussagekräftigen durchschnittlichen Jahresrendite ist mir dieser Zeitraum etwas zu knapp.

Wie sieht es denn mit der Rendite seit 1900 aus? Oh! Das hätte ich jetzt nicht erwartet. In diesem Zeitraum konnte Gold mit einer mageren durchschnittlichen Jahresrendite von 1 % (nach Abzug der Inflation) insgesamt nicht recht glänzen. Aktien rentierten sich im Vergleich dazu mit durchschnittlich 5 % pro Jahr (Stand für beide Kurse: 20.02.2018).

Das Bessere ist der Feind des Guten

Nun gut, Warren Buffett. Langfristig betrachtet hast du natürlich recht. Doch 15 Jahre sind trotzdem für viele Investoren eine lange Zeit. Für viele jüngere Investoren könnte Gold sogar die aktuell rentabelste Position im Depot sein. Wieso sollten die jetzt trotzdem Aktien kaufen?

Für mich gibt es darauf nur eine Antwort: Weil Aktien einfach besser sind.

Im Gegensatz zu Gold gehören Aktien für mich zur Kategorie der mehrdimensionalen Anlageklasse. Der Aktienkurs und die Rendite, die sich aus deren mehrjähriger Entwicklung ergibt, ist nur eine Dimension.

Eine andere ist die Ausschüttung von Dividenden. In dieses Spektrum fallen für mich auch Faktoren wie das Ausschüttungsintervall (das kann von monatlich bis jährlich alles sein) und das Dividendenwachstum (die Dividenden des S&P 500 waren im Dezember 2018 um beinahe 10 % höher im Vergleich zum Vorjahr). All das sucht man bei Gold vergeblich. Denn Gold produziert nichts und hat damit keine Einnahmen, die sich zum Ausschütten eignen würden.

Dividenden werden meiner Ansicht nach zu Unrecht häufig als nettes Beiwerk betrachtet. Wenn der Goldpreis für einige Jahre den Rückwärts- oder Seitwärtsgang einlegt, ist die einzig messbare Dimension (eben der Goldpreis) für lange Zeit unter Wasser. Passiert das bei Aktien, können regelmäßige Ausschüttungen, die trotz oder gerade wegen der Kursschwäche von Jahr zu Jahr wachsen, die Laune erstaunlich stabil halten.

Eine weitere Dimension, die meiner Ansicht nach zu selten diskutiert wird, ist das Handling. Wo gedenke ich eigentlich das schöne, wertvolle Gold zu lagern? In meiner Piratenschatzkiste, vergraben auf meiner Piratenschatzinsel? Zur Rolex oder massiven Halskette verarbeitet? Das klingt alles ziemlich stressig.

Dann einfach als Gold-Zertifikat ins Depot? Nun, dann hätte ich ja wieder nichts Greifbares, das mich den Schmerz der Kursschwankung ertragen lässt.

Nein, es sollte schon physisches Gold sein. Aber huch! Wieso beträgt denn die Differenz zwischen Verkaufspreis einer weltbekannten Prägung zum aktuellen Goldpreis an der Börse satte 4 %? Und ich dachte immer, mein Broker wäre frech.

Gold ist mir zu kompliziert

Gold erinnert mich an die Netflix (WKN:552484)-Serie „Haus des Geldes“. Wenn ich über Gold als Investment nachdenke, fühle ich mich wie der „Professor“, der in der Serie jede noch so kleine Unwägbarkeit im Voraus durchdenkt und mit Akribie in den großen, superkomplizierten Plan integriert.

Schlimm genug, dass mich Gold nicht bezahlen mag. Nein, ich soll mich bitte schön auch noch um einen angemessenen Lagerplatz kümmern. Am besten garniert mit Plan B, C und D für den Fall, dass mein großer, superkomplizierter Aufbewahrungsplan an irgendetwas scheitert, das ich nicht vorhergesehen habe.

Selbst die alten Pharaonen haben es nicht geschafft, ihr Gold an Ort und Stelle zu behalten. Falls es noch unentdeckte Piratenschätze randvoll mit spanischen Golddublonen gibt, wird die wohl auch niemand mehr finden.

Für mich wirkt Gold wie der pure Stress. Da wähle ich freiwillig die Geißel der Kursschwankungen. Am liebsten mit einer Anlageklasse, mit der sich auch schwache Marktphasen stressfrei aushalten lassen. Für mich sind das definitiv Aktien.

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Stefan Naerger besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Netflix.



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