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5 Gründe, warum Marihuana-Aktien im Jahr 2019 Geld verlieren könnten

Cannabis & Money
Foto: Getty Images.

Das war ein unvergessliches Jahr für die Cannabis-Industrie. Im Oktober wurde Kanada das erste Industrieland der Welt, das Freizeit-Marihuana legalisierte. So wurde der Weg für Milliarden von US-Dollar an zusätzlichen Jahresumsätzen geebnet, sobald die Branche ihre Spitzenproduktion erreicht. Diese Legalisierung bringt Legitimität in die Branche und sollte langfristig große Investitionen und Partnerschaften mit sich bringen.

Wir haben auch in den Vereinigten Staaten viel Erfolg erlebt, wobei die Einwohner zweier weiterer Staaten im November für die Legalisierung des medizinischen Marihuanas stimmten. Insgesamt haben 32 Staaten in den USA medizinisches Marihuana legalisiert, zusammen mit 10 Staaten, die Freizeit-Cannabis für Erwachsene erlauben.

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Doch trotz dieses Erfolgs haben Marihuana-Aktien selbst ein miserables Jahr hinter sich. Der allererste börsennotierte Pot-ETF, der Horizons Marijuana Life Sciences ETF, hat seit Jahresbeginn rund ein Drittel seines Wertes verloren. Schlimmer noch, die Dinge werden sich 2019 vielleicht nicht viel verbessern. Hier sind fünf Gründe, warum Pot-Aktien 2019 eine weitere suboptimale Performance liefern könnten.

1. Das Ergebnis ist jetzt entscheidend und das sind keine guten Nachrichten

Erstens sind die operativen Ergebnisse von Bedeutung, da Cannabis in Kanada mittlerweile legal ist. Das ist nicht unbedingt eine gute Sache für eine Branche, die sich bisher auf Versprechen zur Kapazitätserweiterung, den Ausbau des Produktportfolios und Partnerschaften verlassen hat. Da es jetzt notwendig ist, tatsächliche Gewinne zu liefern, werden viele Pot-Aktien wahrscheinlich die Wall Street und die Investoren enttäuschen.

Zum Beispiel wird Canopy Growth (WKN:A140QA) als die führende Cannabis-Aktie an der Wall Street angesehen. Das Unternehmen wird sich wahrscheinlich als zweitgrößter Anbauer mit einer jährlichen Spitzenproduktion von 500.000 Kilogramm etablieren, es hat einen wichtigen Investitionspartner, Constellation Brands (WKN:871918), und die wohl bekannteste Marke Kanadas (Tweed). Zusätzlich verfügt Canopy über eine Vielzahl von Vertriebskanälen. Doch wird es wahrscheinlich im Geschäftsjahr 2019 Geld verlieren. Denn Canopy Growth ist dabei, den Kapazitätsausbau abzuschließen, seine Produkte zu bewerben, die Reichweite auf neue Märkte auszudehnen und Übernahmen zu tätigen. Trotz des rasanten Umsatzwachstums könnte Canopy in naher Zukunft auf operativer Basis viel Geld verlieren.

Im letzten Quartal verzeichnete das Unternehmen einen beachtlichen operativen Verlust von 214,6 Mio. kanadische Dollar, der sich unter Berücksichtigung einmaliger Positionen und Kosten auf mehr als 330 Mio. kanadische Dollar erhöhte. Die Verluste im laufenden Geschäftsjahr belaufen sich nun auf bis zu 421,6 Mio. kanadische Dollar. Während die Investoren bisher solche schlechten operativen Leistungen wissentlich ignorieren konnten, wird dies im Jahr 2019 keine Option mehr sein.

2. Lieferengpässe werden das Potenzial einschränken

Natürlich erhöhen Marihuana-Aktien ihre Produktionskapazität in einem sehr schnellen Tempo. Es gibt jedoch keine Garantie, dass sie in der Lage sein werden, ihre Kulturen anzubauen oder ihre Ernte bald zu verkaufen. Das liegt an der Bürokratie, die das Genehmigungsverfahren für Anbaulizenzen und Verkaufsgenehmigungen bei Health Canada betrifft.

Laut einer Analyse des Marijuana Business Daily vom Mai hatte Health Canada weit über 500 Anbauanträge erhalten, die es prüfen und entweder genehmigen oder ablehnen musste. Dieser Prozess könnte Monate oder sogar Jahre in Anspruch nehmen. Wenn ein Anbauer dann grünes Licht für den Anbau von Cannabis erhält, muss er möglicherweise eine Weile auf die Verkaufsgenehmigung warten. Im Durchschnitt dauerte es 341 Tage, bis die Verkaufsgenehmigungen erteilt wurden (Stand: Mai), wobei die kürzeste Wartezeit immer noch etwa vier Monate betrug.

Nach dem offiziellen Legalisierungstag am 17. Oktober dauerte es in einigen Provinzen nur wenige Stunden, bis das Produkt ausverkauft war. Derzeit haben mehr als die Hälfte aller Provinzen und Territorien in Kanada eine gewisse Cannabis-Knappheit, und es ist unwahrscheinlich, dass diese bald nachlassen wird. Das bedeutet, dass die Umsatz- und Gewinnschätzungen für Pot-Aktien wahrscheinlich zu hoch sind, was im nächsten Jahr zu Enttäuschungen führen wird.

3. Der Schwarzmarkt wird noch länger erhalten bleiben

Du möchtest vielleicht nicht darüber reden, aber der Schwarzmarkt wird sich 2019 deutlich zeigen. Wenn der Mangel an Cannabis bestehen bleibt, wie es derzeit erwartet wird, wäre es nicht verwunderlich, wenn sich die Verbraucher an den Schwarzmarkt wenden würden, um die Lücke zu schließen.

Die Bürokratie von Health Canada schafft nicht nur eine Möglichkeit für einen florierenden Schwarzmarkt, sondern betont auch die Kostenvorteile, die illegale Cannabis-Anbauer mit sich bringen können. Schwarzmarktanbieter müssen die 10 % Verbrauchssteuer nicht zahlen, sie werden der kanadischen Regierung keine Bundeseinkommenssteuer schulden, und sie müssen nicht auf die Genehmigung von Health Canada warten, um ihr Cannabis anzubauen oder zu verkaufen.

Der Schwarzmarkt kann die legalen Vertriebskanäle beim Preis konsequent unterbieten. Das bedeutet, dass der Schwarzmarkt bleiben wird. Wenn illegale Anbauer dem Markt erhalten bleiben, bedeutet das, dass die Verkaufs- und Gewinnschätzungen für Marihuana-Aktien wahrscheinlich zu hoch sind.

4. Nicht alle Markenunternehmen sind vom legalen Cannabis überzeugt

Obwohl wir im Jahr 2018 eine Handvoll Markenbeteiligungen und -deals erlebt haben, sollte man nicht damit rechnen, dass es im Jahr 2019 einen Ansturm auf Partnerschaften mit Cannabis-Unternehmen geben wird.

Der bekannteste Deal ist wahrscheinlich Constellation Brands 37-prozentige Beteiligung an Canopy Growth für 4 Mrd. US-Dollar. Die massive Beteiligung von Constellation an Canopy bringt nicht nur die Entwicklung von infundierten Getränken mit sich, sondern auch die Erwartung, dass legales Cannabis eine langfristige, wachstumsstarke Branche sein wird. Dennoch sind nicht alle Markengetränke-, Tabak- und Pharmaunternehmen von der Cannabis-Industrie überzeugt.

Im September meldeten mehrere Nachrichtenagenturen, dass Coca Cola (WKN:850663) mit Aurora Cannabis (WKN:A12GS7) im Gespräch war, um entweder eine Beteiligung an dem Unternehmen zu erwerben oder eine Partnerschaft einzugehen, die die Entwicklung neuer Produkte anstrebt, vermutlich auch Cannabis-infundierte Getränke. Es gab viele Gründe, warum eine Zusammenarbeit zwischen Coca-Cola und Aurora Cannabis sinnvoll gewesen wäre, wie z. B. das führende Spitzenproduktionspotenzial von Aurora und die Finanzen und das Marketing-Know-how von Coca-Cola.

Letztendlich entschied sich Coca-Cola jedoch, nicht in Aurora oder ein anderes Unternehmen zu investieren oder eine Partnerschaft einzugehen. Stattdessen beobachtet das Managementteam die Entwicklung der Branche. Diese Ansicht könnten viele Markenunternehmen vertreten, da sich die Cannabis-Industrie erst noch etablieren muss.

5. Verwässerung des Aktienkapitals

Nicht zuletzt sollte unsere alte Nemesis erwähnt werden: die aktienbasierte Verwässerung.

Zur Erinnerung: der Zugang zu nichtverwässernden Finanzierungsformen für Pot-Aktien war selbst nach der Legalisierung sehr eingeschränkt. Die Banken wollten einfach nicht die Risiken von finanziellen und/oder strafrechtlichen Sanktionen eingehen und haben sich daher lieber zurückgehalten. Dies hat dazu geführt, dass die Industrie sich über Kaufangebote finanzieren musste.

Ein Kaufangebot beinhaltet den Verkauf von Stammaktien, Wandelschuldverschreibungen, Aktienoptionen und/oder Optionsscheinen zur Kapitalbeschaffung. Der Verkauf von Stammaktien oder die Verwendung von Stammaktien zur Finanzierung einer Übernahme führt zu einer sofortigen Erhöhung der ausstehenden Aktienzahl eines Unternehmens. Die Ausgabe von Wandelschuldverschreibungen, Optionen und Optionsscheinen könnte zu einem stetigen Anstieg der ausstehenden Aktien über viele Jahre führen. Dies verwässert den Wert der Altaktionäre und hat eine negative Wirkung auf den Gewinn pro Aktie, da es mehr Aktien gibt, auf die das Nettoeinkommen aufgeteilt werden muss.

Bei Aurora Cannabis, der wahrscheinlich größte Verwässerer, könnte bei der nächsten Veröffentlichung der Quartalsergebnisse über 1 Milliarde Aktien im Umlauf haben. Zum Vergleich, das Unternehmen hatte vor fünf Jahren nur 16 Millionen Aktien.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Situation nicht ganz im grünen Bereich liegt, wie man es erwarten könnte.

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The Motley Fool empfiehlt Constellation Brands.

Dieser Artikel wurde von Sean Williams auf Englisch verfasst und am 19.12.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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