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Warren Buffett hat eine Bank gerettet, dann hat die Bank Buffett gerettet

Nahaufnahme des weltbekannten Investors Warren Buffett
Foto: The Motley Fool

Viele befürchten, dass Berkshire Hathaway (WKN:854075) (WKN:A0YJQ2) einfach zu groß ist, um eine Outperformance zu erzielen, selbst wenn einer der weltweit größten Investoren das Sagen hat. Aber wenn das Unternehmen weiterhin besondere Gelegenheiten wie die Home Capital Group (WKN:871014) aufspüren kann, kann Berkshire in der Lage sein, den Markt für eine sehr lange Zeit zu übertreffen.

In einem ganz besonderen Deal kaufte sich Berkshire mit einem Rabatt in die Bank ein und verkaufte mit einer Prämie — ein Schachzug, den nur das Orakel von Omaha machen konnte.

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Für den Namen Buffett bezahlt werden

Die Geschichte der Home Capital Group ist unglaublich. Im April 2017 beschuldigte eine Wertpapieraufsichtsbehörde die kanadische Bank, irreführende Aussagen über die Qualität der Hypothekenversicherungen gemacht zu haben, was gleichermaßen die Investoren und die Einleger in Alarmbereitschaft versetzte.

Im Juni steckte die Home Capital Group in einer Krise, da die Einleger das Weite suchten. So sehr die Bank Liquidität brauchte, so sehr brauchte sie auch Glaubwürdigkeit — innerhalb weniger Monate wanderten 95 % der ertragsstarken Spareinlagen der Bank ab, so Fortune.

Hier kommt Berkshire Hathaway ins Spiel, wohl einer der besten Bankinvestoren aller Zeiten. Der Mischkonzern gab der Home Capital Group ein Darlehen und bot an, ihr bis zu 2 Mrd. kanadische Dollar (CAD) zu einem Zinssatz von 9 % zu leihen, die durch mehr als 5 Mrd. CAD Hypotheken gesichert waren. Berkshire Hathaway beteiligte sich ebenfalls zu fast 20 % an der Bank und kaufte Aktien zu einem Kurs von 9,55 CAD, was einem Rabatt von 20 % auf den Durchschnittspreis in den 20 Tagen vor dem endgültigen Angebot entspricht. Nach Zustimmung der Aktionäre konnte Berkshire später seinen Anteil mit einer zusätzlichen Kapitalbeteiligung auf mehr als 38 % erhöhen.

Buffetts erste Investition reichte aus, um Vertrauen in die Bank zu schaffen. Nahezu über Nacht verbesserte sich die Liquiditätslage dank des Buffett-Gütesiegels, und die Befürchtungen über die Zahlungsfähigkeit zerstreuten sich. Als Beweis dafür, wie schnell sich die Dinge änderten, nutzte die Home Capital Group Berkshires Kredit weniger als einen Monat und zahlte ihn bis Ende Juli 2017 zurück. Die Aktionäre von Home Capital stimmten später dagegen, dass Berkshire noch mehr von der Bank mit Rabatt kaufen konnte.

Da Berkshire nur einen geringfügigen Betrag an Zinsen auf das Darlehen verdienen würde, hatte es bereits eine hohe “Gebühr” in Form von tief diskontierten Aktien der Home Capital Group verlangt. In etwa einem Monat verzeichnete Berkshire bei seinen Home-Capital-Aktien einen Zuwachs von 53 %, teils aufgrund des großen Abschlags, mit dem es die Aktien gekauft hatte, teils aufgrund des Kursanstiegs als Folge von Buffetts Investition.

Mit einem Rabatt kaufen, mit einer Prämie verkaufen

Berkshire Hathaway bekommt oft ein gutes Angebot, wenn es in eine Bank nahe am Abgrund investiert, aber noch nie hat sich ein solches Geschäft so gut rentiert — bis jetzt. Doch hier weicht die Geschichte von Buffetts vielen Bankenrettungsaktionen ab.

Im vergangenen Monat kündigte die Home Capital Group an, bis zu 22,7 % der ausstehenden Aktien im Rahmen eines Übernahmeangebots zu einem Kurs von 16,50-18,50 CAD pro Aktie zurückzukaufen, was 17-31 % über dem liegt, wo die Aktien zuletzt geschlossen hatten.

Die Aktionäre könnten sich dazu bereit erklären, ihre Aktien ganz oder teilweise zu diesem Kurs zu verkaufen. Berkshire Hathaway freute sich darüber und bot an, die gesamte Beteiligung für 16,50 CAD pro Aktie zu verkaufen. Die Bank wird 83 % der Aktien zu diesem Kurs zurückkaufen.

Um es noch einmal zusammenzufassen: Berkshire Hathaway kaufte Home-Capital-Aktien mit einem Rabatt von 20 % auf den Kurs im Juni 2017. Diese Woche haben wir erfahren, dass das Unternehmen rund 83 % der Aktien  an Home Capital zurück verkaufen wird, und zwar zu einem Kurs, der 17 % über dem vorigen Angebot liegt.

Berkshire kaufte mit einem Rabatt ein und verkauft die meisten der Aktien mit einer Prämie auf den Marktpreis, der nicht besser sein könnte.

Buffett aus der Patsche helfen

Warren Buffetts Berkshire Hathaway mag die Home Capital Group gerettet haben, aber die Home Capital Group hat auch Berkshire Hathaway gerettet.

Das Übernahmeangebot ermöglichte es Berkshire, 83 % seiner Beteiligung an einer Transaktion stillschweigend in bar zu erhalten, so dass es seine Position verkaufen konnte, ohne den Marktpreis nach unten zu drücken. Vor dem Verkauf von Aktien im Rahmen des Übernahmeangebots entsprach die Position dem Handelsvolumen von etwa 45 Handelstagen.

Das Übernahmeangebot war auch für die Home Capital Group von Vorteil, die sich durch den Rückkauf des größten Teils der Aktien von Buffett keine Sorgen mehr um Schlagzeilen machen muss, dass Berkshire seinen Anteil über den freien Markt verkauft. Jetzt, da Berkshire weniger als 10 % der Bank besitzt, kann es den Rest der Aktien mit weniger Offenlegungspflichten verkaufen.

Dieses Deal war für Buffett und Berkshire großartig, wobei jeder Nachahmer Verluste hinnehmen muss. Die Home Capital Group, die nach Buffets Kauf bei 17,20 CAD pro Aktie gehandelt wurde, wird nun mit weniger als 14 CAD pro Aktie gehandelt. Das Übernahmeangebot, das Berkshire große Gewinne bescherte, hätte denjenigen, die es ihm gleich getan hätten, nur Verluste eingebracht.

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The Motley Fool besitzt und empfiehlt Berkshire Hathaway (B-Aktien).

Dieser Artikel wurde von Jordan Wathen auf Englisch verfasst und am 22.12.2018 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.



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