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Die 9 erstaunlichen Joint Ventures, an denen die Zukunft der Continental-Aktie hängt

Foto: Continental

Was für ein Jahr zum Vergessen: Die Aktie von Continental (WKN:543900) hat sich glatt halbiert. Obwohl seit Jahren 70 % der Gewinne einbehalten werden, gelingt es nicht, unterm Strich für Wachstum zu sorgen. Die Profitabilität ist unter Druck und ein Konzernumbau steht an. Wenig beachtet wird dabei, wie stark das Management mittlerweile auf Joint Ventures setzt. Ob Continental in Zukunft wieder positiv überraschen kann, hängt zu einem guten Teil von den im Folgenden vorgestellten Gemeinschaftsunternehmen ab.

Es hat sich einiges getan

Bisher hing der Erfolg von Continental fast komplett vom Kerngeschäft rund um Reifen und Autoteile ab. Joint Ventures waren eher Beiwerk, beispielsweise um Bremssysteme auch in China zu fertigen. So lag deren Eigenkapitalanteil am Gesamtkonzern Ende 2017 gerade einmal bei 3 % und den Joint-Venture-Partnern wurden lediglich 63,7 Mio. Euro Nettogewinn zugerechnet.

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Lediglich SAS Autosystemtechnik, ein 50:50-Joint-Venture mit Faurecia (WKN:867025), das sich auf Cockpit-Module fokussiert und 3,2 Mrd. Euro Umsatz macht, hat bereits jetzt eine gewisse Relevanz für den Gesamtkonzern. Diese Situation könnte sich jedoch schon bald völlig anders darstellen. Denn während das Kerngeschäft zum Teil auf der Stelle tritt, wurde über die Schaffung weiterer innovativer Gemeinschaftsunternehmen und strategischer Allianzen die Saat für zukünftiges Wachstum gelegt.

Auf diesen Joint Ventures ruhen die Hoffnungen

Osram (WKN:LED400)

Im April 2018 vereinbarten Conti und Osram, ihre Kompetenzen zu bündeln, um intelligente Lichtsysteme für Fahrzeuge zu entwickeln. Schon im Juli wurde der Betrieb aufgenommen. Zunächst wird ein Umsatz „im mittleren dreistelligen Millionen-Euro-Bereich“ angestrebt. Langfristig könnte sicherlich noch mehr gehen, wenn sich die Präzisionsscheinwerfer noch mehr in der Breite durchsetzen.

EasyMile

Im Juli 2017 investierte Conti in EasyMile, ein bis dahin noch kaum bekannter Entwickler von fahrerlosen Fahrzeugen aus Frankreich. Diese Robo-Taxis stellen eine ideale Plattform zum Testen und Weiterentwickeln entsprechender Technologien dar. Jetzt im November wurde die Zusammenarbeit vertieft. Ein gemeinsames Entwicklerteam soll in Singapur Lösungen für die fahrerlose Mobilität beschleunigt vorantreiben.

HERE

Dazu trägt auch die Investition in HERE bei, wo Conti Anfang 2018 einen Anteil von 5 % übernommen hat. Der Kartendienst ist ein zentraler Baustein für die Navigation, die Verkehrssteuerung und die Zuverlässigkeit von autonomen Fahrzeugen. Das Ziel ist, einen immer präziseren digitalen Zwilling des realen Verkehrsgeschehens zu schaffen. Je besser das funktioniert, desto mehr steigt der Wert dieser Beteiligung.

Knorr-Bremse (WKN:KBX100)

Auch bei diesem im September verkündeten Joint Venture geht es um das automatisierte Fahren. Knorr-Bremse ist ein dominanter Zulieferer im Bereich Nutz- und Schienenfahrzeuge und will gemeinsam mit Conti Systemlösungen entwickeln, damit Lkws beispielsweise dicht hintereinander fahren können (Platooning). Hier haben sich zwei Champions zusammengetan, die sich ausgezeichnet ergänzen. Gelingt es, einen herstellerunabhängigen Standard zu setzen, dann könnte daraus ein großes Geschäft werden.

Nexteer Automotive

Ein weiteres Element der umfassenden Strategie bildet die Integration von Lenkungs- und Bremssystemen, um sie so fit für selbst fahrende Mobilität zu machen. Diese Aufgabe wird seit September 2017 gemeinsam mit Nexteer Motion Control Systems im 50:50-Joint-Venture CNXMotion angegangen. Das Ziel ist, mit Ingenieuren aus beiden Unternehmen eine Start-up-Kultur zu implementieren, um innovative Konzepte zügig zur Marktreife zu führen.

NVIDIA (WKN:918422)

All das zuvor Genannte könnte kaum ohne mächtige Rechenpower funktionieren. NVIDIA entwickelt einige der leistungsfähigsten Chips für Bildverarbeitung und Analysen. Kein Wunder, hat Conti im Februar 2018 eine Allianz mit den Amerikanern geschmiedet, um mehr maschinelle Intelligenz in selbst fahrenden Fahrzeugen zu implementieren. Bis 2021 soll ein System fertig entwickelt sein, das Contis Sensorik mit NVIDIAS Fahrzeugcomputer verbindet.

China

Im fernen Asien herrschen andere Bedingungen, sodass dort lokale Partner gebraucht werden. Auch darum hat sich das Conti-Management bereits gekümmert. Über das im Oktober 2017 gebildete Joint Venture Unicom Continental Intelligent Transportation Technology sollen Connectivity-Lösungen entwickelt und global ausgerollt werden. Auch dabei geht es um die Unterstützung autonomer Fahrzeuge sowie die Stärkung der Verkehrstelematik.

Zudem wurde Mitte 2017 eine strategische Kooperation mit Baidu (WKN:A0F5DE) und NIO (WKN:A2N4PB) gestartet. Der mittlerweile börsennotierte Hersteller von Elektrofahrzeugen profitiert von Contis Technologie, während die Hannoveraner über eine weitere Plattform zur Weiterentwicklung von integrierten Lösungen für intelligentere Mobilität verfügen. Zu den gemeinsam bearbeiteten Themen gehören das automatisierte Fahren sowie Lade- und Batterietechnologien.

Um Batterien geht es auch beim im März verkündeten Gemeinschaftsunternehmen mit dem Zellenhersteller CALB, einer Tochter des staatlichen Luftfahrtkonzerns CITC. Continental erhofft sich eine Menge von kompakten Hybridantrieben mit 48-Volt-Technik und will dafür nicht nur den Antriebsstrang, sondern auch das zugehörige Batteriesystem im Angebot haben. Gelingt es, für eine zunehmende Anzahl an Modellen alles aus einer Hand zu liefern, dann wird daraus schon bald ein Milliardengeschäft.

Ein wahrer Feldzug mit guten Aussichten

Das alles sieht nach einer generalstabsmäßig geplanten Strategie aus, die konsequent umgesetzt wird, um die marktführende Stellung bei Fahrassistenzsystemen auch in Zukunft zu behaupten. Für die zukünftige Konzernstruktur wurden die beiden Zukunftsfelder „Autonomous Driving Technologies“ und „Vehicle Networking Technologies“ definiert. Sobald das Powertrain-Geschäft an die Börse gebracht wird, werden diese das neue Kerngeschäft von Conti bilden.

Die über die letzten Quartale gebildeten Joint Ventures spielen dabei eine zentrale Rolle. Entscheidend wird also sein, dass aus den guten Ansätzen auch tatsächlich zählbare Erfolge entstehen. Durch den ganzheitlichen Ansatz sehe ich dafür allerdings ausgezeichnete Chancen. Continental arbeitet mit Champions zusammen, um auch in Zukunft ein Champion zu bleiben.

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Ralf Anders partizipiert über ein von ihm betreutes Indexzertifikat an der Aktienentwicklung von Continental. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Baidu und Nvidia.



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